02.10.2013 22:20 Uhr

Barisic hofft auf Rapids Unberechenbarkeit

Zoran Barisic schätzt den Gegner als Champions-League-Team ein
Zoran Barisic schätzt den Gegner als Champions-League-Team ein

"Wir spielen gegen ein internationales Klasseteam. Dinamo Kiev hat ein hohes Niveau. Eigentlich gehören sie in die Champions League", stellte Zoran Barisic bei der Pressekonferenz fest. Seine Rapid-Elf wird am Donnerstag (ab 19.00 Uhr im weltfussball-Liveticker) beim ersten Heimspiel in der Europa League klarer Außenseiter sein. "Aber wir freuen uns auf dieses Spiel und nehmen die Herausforderung an."

Die vielleicht größte Stärke der Grün-Weißen ist in dieser Saison die Unberechenbarkeit. Diese gibt es sowohl in der positiven, als auch in der negativen Form. Manchmal gibt es sogar beide Ausprägungen innerhalb eines Spiels, wie in der letzten Runde gegen den Wolfsberger AC. 2:0 war Rapid schon vorne und hatte danach auch Chancen auf den dritten Treffer. Wie aus dem Nichts kippte die Partie aber plötzlich und ging 2:4 verloren. "Ein bizzarres Spiel", musste auch Dinamo-Trainer Oleg Blokhin bei seiner Pressekonferenz zugeben.

"Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass es Ups and Downs geben wird. Das ist bei uns gerade so extrem ist, wusste ich aber nicht", meinte Barisic. "Wenn die Mannschaft mehr Konstanz bekommt, dann gewinnen wir auch einmal ein schlechtes Spiel. Oder wir verlieren einmal ein gutes Spiel nicht. Das hat es ja beides schon gegeben", wusste auch Thanos Petsos.

Für den 22-jährigen Deutsch-Griechen selbst ist diese Phase extrem lehrreich: "Ich weiß nicht, wann ich meine letzten englischen Wochen gespielt habe. Da geht einem dann gegen Ende hin die Kraft aus. Wir haben viele junge Spieler, da ist das normal denke ich."

Es gibt kein Erfolgsrezept

Um diese jungen Spieler führen zu können, müssten die wenigen Routiniers bessere Leistungen bringen. Barisic nimmt aber bewusst Abstand von öffentlicher Kritik an Steffen Hofmann und Branko Bošković. Der Montenegriner ist nach seiner überstandenen Grippe wieder einsatzbereit. Für eine Rückkehr von Dominik Wydra ist es noch zu früh: "Er hat seinen Rhythmus noch nicht gefunden."

Ein Erfolgsrezept gibt es gegen Dinamo nicht. "Die haben keine Schwächen. Nur Stärken", meinte Petsos. Um dennoch zum vorgegebenen Ziel ("ein positives Ergebnis") zu kommen, sind Patzer über 90 Minuten verboten. "Wir müssen eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen und höchst diszipliniert zu Werke gehen. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben und müssen den Gegner permanent unter Druck setzen. Das geht nur mit höchstem physischem Aufwand und höchster Konzentration."

Auf die Unterstützung des Publikums wird Rapid – im Gegensatz zur letzten Saison – zählen können. Voll wird das Ernst Happel Stadion aber nicht. 33.000 bis 35.000 Zuseher werden erwartet. 200 davon aus Kiew. In den vergangenen Jahren lief der Ticketverkauf weitaus besser. Unzufriedenheit strahlt man bei Rapid aber nicht aus. "Die UEFA-Delegierten waren sogar richtig überrascht und begeistert, als sie gehört haben, dass so viele Leute kommen", berichtete Andi Marek. Bleibt abzuwarten, ob die UEFA-Delegierten auch von Rapids Spielweise überrascht und begeistert sein werden.

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Johannes Sturm

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