15.09.2017 07:48 Uhr

Hertha hadert: "Die Knipser knipsen nicht"

Kalou (li.) und Co. konnten mit dem Auftakt durchaus zufrieden sein
Kalou (li.) und Co. konnten mit dem Auftakt durchaus zufrieden sein

Der Manager verließ das Olympiastadion mit "einem guten Gefühl", der Trainer trauerte noch eine Weile dem verpassten Heimsieg zum Europa-League-Auftakt hinterher.

"Hätten wir gewonnen gegen den stärksten Gruppengegner, wären wir fast schon durch. Jetzt müssen wir zuhause alle schlagen und auswärts den einen oder anderen Punkt klauen. Deshalb bin ich einen Tick enttäuscht", sagte Hertha-Coach Pál Dárdai nach dem 0:0 gegen Athletic Bilbao. Sofort schloss der Ungar aber an: "Aber ich bin stolz auf die Jungs."

Nach Eingewöhnungsproblemen im ersten Spielabschnitt zeigten die Berliner Profis vor 28.832 Zuschauern im Olympiastadion eine gute Reaktion. "Wir haben gegen eine gute Mannschaft gespielt, die das speziell in der Anfangsphase gezeigt hat. Wir haben ein bisschen gebraucht, um anzukommen. Wir haben uns aber gewaltig gesteigert", erklärte Hertha-Manager Michael Preetz nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten. "Die Kennenlernphase war gar nicht gut. Bilbao hatte zwei gute Möglichkeiten, aber wir haben überlebt", meinte Dárdai.

"Die Knipser gibt’s ja, aber die knipsen nicht"

Seine radikalen Umbaumaßnahmen mit gleich fünf neuen Spielern in der Startelf im Vergleich zum jüngsten 1:1 in der Liga gegen Werder Bremen griffen gegen den Vierten der spanischen Liga spät, aber nicht zu spät. Marvin Plattenhardt, Mitchell Weiser, Salomon Kalou und Vedad Ibišević hatten genug Möglichkeiten, um Hertha die ersten drei Europa-League-Punkte seit acht Jahren zu sichern. "Eigentlich hat nur eins gefehlt - das Siegtor", bemerkte Preetz. Hertha fehlt derzeit ein eiskalter Knipser. "Die Knipser gibt’s ja, aber die knipsen nicht", meinte der Manager: "Aber das wird auch wieder kommen."

Zumindest hat die Hertha-Steigerungsrate beim Gegner Wirkung gezeigt. "Die zweite Halbzeit hat mich nicht so glücklich gemacht", gestand Bilbao-Coach José Angel Ziganda. Preetz betonte: "Wir nehmen viel Positives mit: Fünf Wechsel, alle waren gut im Spiel. Alle haben gezeigt, dass der Trainer auf den gesamten Kader zurückgreifen kann."

Sonderlob für den Ersatzkeeper

Schon am Sonntag in der Bundesliga bei 1899 Hoffenheim dürfen sich wieder einige andere Startspieler beweisen. "Zwei, drei Positionen werden wir sicher ändern", kündigte Trainer Dárdai bereits an: "Die Jungs haben gut gespielt, das wird schwer für den Trainer."

Ein Sonderlob bekam noch Thomas Kraft, der in der Europa League Stammkeeper Rune Jarstein vertritt. Mit starken Aktionen hielt der ehemalige Münchner Hertha zunächst am Leben. "Er hat souverän gespielt. Man hatte nicht das Gefühl, dass er lange draußen war", erklärte Preetz: "Er hat seinen Job sehr zuverlässig gemacht."

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