Europa League 2014/2015 » Halbfinale » Liveticker: ACF Fiorentina - Sevilla FC 0:2

Übergreifend sieht das 0:5 für die Fiorentina zwar böse aus. Doch so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt, waren die Auftritte der Italiener nicht. Der Mannschaft fehlt lediglich der kühle Kopf in der Verteidigung und die letzte Konsequenz im Abschluss. In Titelverteidiger Sevilla haben die heutigen Gastgeber ein gutes Vorbild, wenn es darum geht, abgekocht zu sein und seine Chancen zu nutzen.

Die Statistik in diesem Spiel zeigt, wie wenig aussagekräftig Statistiken sein können. Florenz hat mehr Ballbesitz, Torschüsse und die höhere Passquote. Trotzdem steht es 2:0 für die Gäste, die verdient in das Final einziehen werden.

In den letzten Minuten geschieht relativ wenig im Stadio Artemio Franchi zu Florenz. Beide Teams scheinen sich auf den aktuellen Spielstand geeinigt zu haben.

Für die Sevillistas hat sich die Reise nach Italien gelohnt: Die Anhänger des FC Sevilla feiern ausgelassen und stimmen sich bereits auf den nächsten Trip nach Polen ein.

Elfmeter verschossen von Josip Iličič, ACF Fiorentina
Unfassbar, Florenz bleibt weiterhin torlos in diesem Halbfinale. Josip Iličič tritt zum Strafstoß an und jagt den Ball in den italienischen Nachthimmel.

Auch Salah versucht es mit einem Distanzschuss, der von der andalusischen Verteidigung geblockt werden kann. Die Fiorentina finden einfach keinen Weg durch die dichte Abwehrreihe des Titelverteidigers.

Sevilla vergibt die große Chance auf das 3:0. Bacca überläuft auf der rechten Außenbahn seinen Gegenspieler und kann relativ unbedrängt in den Strafraum eindringen. Alleine vor Neto wartet der Stürmer zu lange auf nachgerückte Mitspieler und spielt den Ball letztendlich ins Leere. Mit einem Torabschluss wäre er besser beraten gewesen.

Unai Emery vollzieht einen positionsgetreuen Wechsel und schickt Iborra in die letzten 35 Minuten dieses Halbfinals.

Gelbe Karte für Borja Valero (ACF Fiorentina)
Der Mittelfeldspieler sucht im Strafraum den Kontakt und geht zu Boden. Da der aber ausbleibt, ahndet der Schiedsrichter die Aktion als Schwalbe und zeigt Valero die Gelbe Karte.

Vincenzo Montella musste in der Pause eine Änderung vornehmen. José Basanta hatte sich in der ersten Halbzeit am Kopf verletzt und bleibt in der Kabine. Für ihn befindet sich jetzt Manuel Pasqual auf dem Platz.

Guter Versuch von Salah. Die Chelsea-Leihgabe legt sich aus 20 Metern den Ball auf den linken Fuß und schlenzt von rechts kommend aufs lange Eck. Sergio Rico muss nicht eingreifen, der Schuss geht ein Stück am Gehäuse vorbei.

Für die Fiorentina muss es jetzt darum gehen, sich ähnlich würdevoll aus dem Wettbewerb zu verabschieden, wie es die Bayern am Dienstag getan haben. Ein Sieg, oder zumindest ein Unentschieden, würde der Anfangseuphorie und der Unterstützung durch die Anhänger Rechnung tragen.

Banega tanzt sich von links an drei Gegenspielern vorbei in den Strafraum und visiert mit seinem Schuss den Winkel an. Im letzten Moment kann sein Versuch abgefälscht werden, wodurch der Ball an Wucht verliert und von Neto heruntergefischt werden kann.

Tooor für Sevilla FC, 0:2 durch Daniel Carriço
Sevilla sorgt für die Entscheidung! Wieder sind die Italiener nach einem Freistoß völlig von der Rolle. Mit einem einfachen Seitenwechsel auf Coke hebeln die Spanier die komplette Abwehr der Fiorentina aus. Der Kapitän bringt den Ball per Direktabnahme von rechts genau vor das Tor, wo Daniel Carriço unbedrängt zum 2:0 einschieben kann.

Tooor für Sevilla FC, 0:1 durch Carlos Bacca
Und auf einmal klingelt es auf der anderen Seite! Carlos Bacca steht im Fünfmeterraum genau richtig, erobert sich den Ball und hält nach dem Freistoß von Éver Banega aus drei Metern drauf. Keine Abwehrchance für Neto, aber auch nicht wirklich konsequent verteidigt von den Italienern.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und zwei gefährlichen Torraumaktionen der Gäste, hat Florenz in den letzten zehn Minuten ganz klar die Partie an sich gerissen und liefert bislang eine motivierte Vorstellung. Ohne die Glanztat von Sergio Rico wäre hier jetzt noch mehr Feuer in der Begegnung.

Der Unparteiische muss nach fast 15 Minuten erstmals die Partie ein wenig beruhigen. Hüben wie drüben haben sich einige Nicklichkeiten eingeschlichen, die Zweikampfführung verdeutlicht jetzt die Relevanz dieses Spiels.

Aber die Gäste scheinen nicht den Eindruck zu machen, als würden sie mit dem Kopf schon in Warschau sein. Die Elf von Unai Emery steht nicht tief in der eigenen Hälfte sondern macht relativ früh Druck und sucht eigene Möglichkeiten. Ein Treffer der Spanier würde womöglich schon eine Vorentscheidung bedeuten.

Fast im Gegenzug kommt Florenz zum ersten Abschluss. Borja Valero zieht von links auf den Kasten der Gäste, doch sein Versuch geht ein gutes Stück über das Tor. Die Italiener zeigen zu Beginn bereits den richtigen Einsatz.

Der Ball rollt in Florenz, viel Vergnügen mit diesem Halbfinal-Rückspiel!

Schiedsrichter der Begegnung ist der Slowene Damir Skomina. An den Außenbahnen wird er von seinen Landsmännern Jure Praprotnik und Robert Vukan unterstützt.

Sevillas Coach Unai Emery betonte auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie allerdings, dass sein Team die bevorstehende Aufgabe nicht leichtfertig angehen werde: "Das erste Resultat ändert überhaupt nichts an unserer Herangehensweise im Rückspiel. Wir haben keineswegs weniger Respekt vor Florenz. Das Hinspielergebnis ist natürlich sehr gut für uns, aber wir müssen weiterhin sehr hart arbeiten".

Beim FC Sevilla ist man unterdes frohen gewillt, den Titel ein zweites Mal zu verteidigen. Bereits 2007 gelang den Andalusiern dieses Kunststück. Mit der drei-Tore-Führung im Rücken haben die Blanquirrojos beste Chancen darauf das erste Team zu werden, dass die Trophäe vier Mal gewinnen kann.

Doch an dem Deutschen kann man die Hinspielniederlage sicherlich nicht alleine festmachen. Florenz ließ Sevilla zu viele Räume und vergab fahrlässig beste Möglichkeiten. "Wir hatten vier klare Torchancen, aber wenn du nicht triffst, wird es schwer", sagte der Trainer der Violetten nach dem Alptraum von Sevilla. Sein Mittelfeldmotor Joaquin will jedoch den Kopf noch nicht in den Sand stecken: "Ein 0:3 aufzuholen ist schwierig. Aber wir haben noch eine Partie, wir spielen zu Hause. Es wird hart, aber es ist möglich." Und Präsident Andrea Della Valle schöpft Hoffnung aus der Vergangenheit: "Es gab solche Heldentaten schon in der Vergangenheit, auch Florenz kann das schaffen. Glauben wir daran."

Eine ganz bittere Pille war das, die Mario Gómez und seine Teamkollegen im Hinspiel zu schlucken hatten. Mit einer 0:3 Niederlage traten die Italiener den Heimweg an und haben somit nur noch eine Minimalchance auf den Einzug in das Finale der Europa League. Besonders im zweiten Durchgang waren die Spanier dem Team von Trainer Vincenzo Montella haushoch überlegen und sicherten sich durch zwei Treffer von Aleix Vidal und einem Tor durch Kévin Gameiro eine grandiose Ausgangssituation für das heutige Aufeinandertreffen.

Kevin Brüssel wird für Euch an den Tasten live vom Spielgeschehen berichten. Viel Vergnügen!