Champions League 2012/2013 » Achtelfinale » Liveticker: Valencia CF - Paris Saint-Germain 1:2

Rote Karte für Zlatan Ibrahimović (Paris Saint-Germain)
Jetzt überschlägt es sich hier nochmal!? Der Star geht mit gestrecktem Fuß gegen Guardado vor. Zuvor war schon Foulspiel des Schweden gepfiffen, und danach folgt der Einsatz des Stürmers. Das heißt der Unparteiische bewertet das Ganze als Tätlichkeit. Das wirkt hart, ob Ibrahimović in der Nachspielzeit da vorne aber noch so zu Werke gehen muss, sei mal dahingestellt und in letzter Konsequenz darf man sich dann auch nicht wundern.

Auch der zweite Torschütze darf also früher runter. Salvatore Sirigu fischt die nächste Flanke der Hausherren locker runter und die ersten zaghaften Pfiffe machen sich breit.

Fast Gefahr! Tino Costa bringt einen Freistoß scharf an den Fünfer, doch auch hier bleibt Salvatore Sirigu ruhig, lenkt den Ball nach Außen weg. Diese Bälle sind für Keeper undankbar, weil man nie sicher sein kann, dass da in der Mitte nicht noch jemand herankommt und dem Ball eine Richtungsänderung mitgibt.

Auch das passt irgendwie: Adil Rami setzt mal zu einem dynamischen Lauf durchs Mittelfeld, doch am Ende steht dem Innenverteidiger dann unter anderem der Schiedsrichter im Weg.

Es geht bei den Gästen noch einmal einen Gang zurück, Mittelfeld für Sturm.

Auf der Gegenseite reklamiert Soldado bei einer Flanke Strafstoß, fühlt sich da im Luftduell angegangen, aber das ist zu wenig.

Abseitstor PSG! Ein wunderbarer Doppelpass zwischen Ibrahimović und Chantôme bringt den Schweden am Fünfer in Position, Guaita blockt den Schuss und beim folgenden Gestocher schiebt der Franzose den Ball letztlich in die Maschen, stand aber klar im Abseits und da hilft auch alles Diskutieren mit dem Linienrichter nicht.

Abschlüsse bei den Weißen gehen so: Sofiane Féghouli in die Wolken. Die Direktabnahme nach Kopfballabwehr ist auch technisch anspruchsvoll, passt aber trotzdem irgendwie.

Tja, wo ist das Aufbäumen, wo der letzte Wille bei Valencia? Derzeit nicht auf dem Rasen.

Und auf der Gegenseite hat Guaita Glück, lässt einen zwar platzierten, aber kaum straffen Schuss von Zlatan Ibrahimović nach vorne abklatschen. Ezequiel Lavezzi ist zu überrascht und bringt den Rebound aus sechs Metern nicht mehr auf den Kasten.

Insgesamt stellt sich hier der Eindruck des ersten Durchganges ein: Offensiv kommen die Hausherren über das Label "bemüht" nicht hinaus.

PSG kontert, holt den Freistoß auf der linken Seite raus, der dann aber von der Abwehr leicht geklärt wird.

Immerhin beißt sich Valencia nun mal am Strafraum fest, sammeln fleißig Torschüsse und Eckbälle.

Die erste Szene des Einwechselspielers führt auf der linken Seite zu einem Freistoß für die Hausherren...

Die Hausherren brauchen auch den zwölften Mann und das Publikum kommt zaghaft, weil ein Schuss und zwei Ecken leichte Gefahr versprechen. Eine echte Torchance sieht jedoch anders aus.

Da sieht man mal den typischen Valdez: Der Paraguayer geht energisch dem Ball hinterher und setzt Keeper Sirigu unter Druck.

Wie im ersten Abschnitt liegt früh ein Akteur mit Schmerzen auf dem Rasen: Sofiane Féghouli bekommt einen mit, es geht aber schnell weiter.

Das Fundament dieses bislang souveränen Auftrittes der Gäste liegt aber hinten, wo sie nichts und wieder nichts zulassen. João Pereira lässt an der rechten Seitenlinie seinen Frust verbal nach einem Foul an seinem Gegenspieler aus und er sollte aufpassen, ist ja schon verwarnt.

Tooor für Paris Saint-Germain, 0:2 durch Javier Pastore
Mit Andrés Guardado wird erneut ein Verteidiger viel zu einfach im Strafraum ausgespielt, Lucas legt den Ball von rechts in die Mitte, wo der Torschütze dann ebenfalls komplett unbehelligt aus acht Metern einschieben darf.

Wo sind eigentlich Jonas und Féghouli? Der Brasilianer hatte eben die Kopfballchance, aber von den offensiven Außen kommt heute bislang viel zu wenig.

Tino Costa bringt einen Freistoß von rechts in den Sechzehner, auf Höhe des Elfmeterpunktes springt Jonas am höchsten, doch sein straffer Kopfball ist etwas zu hoch angesetzt.

Gelbe Karte für João Pereira (Valencia CF)
Auch auf der Gegenseite wird der portugiesische Außenverteidiger mit dem Karton zur Räson gerufen.

Es zeigt sich hier auch schnell, woran es in Ostspanien oft hapert: Mit nur 32 Toren hat man gemessen an der Tabellenposition in der heimischen Liga relativ wenig Tore und eine negative Differenz von -3 zeigt den Minimalismus des Tabellenfünften auf.

Und hinten müssen die Männer von Valverde immer auf der Hut sein. Blaise Matuidi schickt Ibra in den linken Strafraum, dessen Flanke am langen Pfosten Lucas erreicht. Die anspruchsvolle Direktabnahme knallt der Außenspieler aber amtlich drüber.

Eine erste Chance: Über links suchen die Hausherren Soldado im Fünfer, Mamadou Sakho klärt vor dem Kapitän, aber den Rebound setzt Andrés Guardado von der linken Strafraumkante nur knapp über das Gehäuse. Da war Schmackes hinter!

Darüberhinaus bleiben die Hausherren aber optisch überlegen, binden PSG in der eigenen Hälfte, die bei Ballbesitz vorne schnell ihren Zlatan suchen. Ever Banega feuert mal einen ersten Schuss auf den Gäste-Kasten ab, der Kullerball geht aber ein gutes Stück links vorbei.

Auf der Gegenseite lassen die Gäste den Ball besser laufen und wirken nach vorne potenter.

Das macht die Situation jetzt für den PSG natürlich an mehren Fronten bequemer: Als eh schon konterstarkes Team kann man sich nun zurückziehen und geht mit dem Selbstvertrauen des wichtigen Auswärtstores zu Werke.

Valencia war in der ganzen Sequenz nicht nah genug an den Männern und kassiert damit früh den Auswärtstreffer. Auch ärgerlich: Der Ball des Stürmers war zwar hart, aber ziemlich unplatziert und Keeper Guaita wirkt da ein wenig steif und bekommt den Arm nicht schnell genug hoch. Den darf man auch mal halten.

Pfosten! Ibracadabra wird beim nächsten Konter in der Mitte unsanft umgetackelt, der Schiedsrichter lässt Vorteil laufen und aus 26 Metern lässt Lucas einen ab! Der Ball knallt ans linke Aluminium und da hätte Guaita wohl keine Chance gehabt!

Carlo Ancelotti hatte zwar angekündigt, nicht zu passiv agieren zu wollen, aber bisher gibt PSG brav die Auswärtsmannschaft und zieht sich weit zurück.

Noch macht sich der Hexenkessel von Valencia auch nicht lautstark bemerkbar. Das kennt man durchaus frenetischer, die Fans sind bisher vorsichtig gespannt. Kann ja noch...

Die ersten Gehversuche in die Spitze sind auf beiden Seiten noch von einer gewissen Zaghaftigkeit geprägt. Man lotet sich aus.

Die Franzosen spielen den Ball direkt einmal ins Aus, weil vorne Lucas liegen geblieben ist. Nach einem Kopfballduell verdreht er sich bei der Landung den Knöchel und das ist ja mal ein Auftakt für den jungen Brasilianer.

Die Innenverteidigung übernehmen heute Alex und Sakho, Sylvain Armand muss zunächst auf der Bank Platz nehmen. Offensiv bleibt alles beim Alten: Den schwedischen Superstar unterstützen im 4-4-2 offensiv die Argentinier Ezequiel Lavezzi, Javier Pastore sowie Brasilianer Lucas. Carlo Ancelotti versuchte im Vorfeld der Partie die Favoritenrolle seines Teams herunterzuspielen, alles sei möglich. Beide Teams stünden kompakt, man wolle sich heute aber nicht nur auf Konter verlassen, sondern selbst das Spiel bestimmen.

Und damit zu den Personalien: Die Hausherren nehmen drei Änderungen im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg am Wochenende bei Celta Vigo in der Liga vor. Beide Außenverteidigerposten werden neu besetzt: Barragán sitzt in der Champions League noch eine Rotsperre ab und ihn ersetzt im 4-1-4-1 auf rechts João Pereira. Auch auf der anderen Seite kommt für den verletzten Aly Cissokho Andrés Guardado. Vor der Abwehr sichert als Sechser heute Parejo ab, dafür nimmt Albelda zunächst auf der Bank Platz. Im Sturm nimmt es heute Soldado mit seinem Gegenüber Ibrahimović auf: Der Kapitän von Valencia erzielte bislang vier Treffer in der Gruppenphase und wird von Féghouli (drei Tore) und Jonas (vier) über die Außen unterstützt.

Kampflos werden sich die Ostspanier allerdings nicht ergeben. Im Gegenteil: Seit Ernesto Valverde im Dezember das Ruder übernahm, geht es leicht aufwärts in Valencia. Zuletzt konnte man immerhin viermal in Folge auswärts gewinnen und den übermächtigen Madrid und Barcelona im eigenen Stadion jeweils ein Unentschieden in der Liga und im Pokal abringen. Auch deshalb spricht der Coach des Tabellenfünften, der sich in der Bayern-Gruppe als Zweiter durchsetzte, davon, dass das Spiel zur rechten Zeit komme. Man sei momentan gut drauf und werde alles aus sich herausholen. Kampfeslustig präsentieren sich auch seine Spieler: Mittelfeldmann Sofiane Féghouli, der mit Algerien zuletzt einen enttäuschendes Auftreten beim Afrika-Cup hinlegte, sagte, der Gegner wisse wohl nicht wie schwer man es bei ihnen habe.

Obwohl es im Achtelfinale dieses Wettbewerbes nun keine leichten Gegner mehr gibt, treffen heute dennoch zwei Gegensätze aufeinander: Da sind auf der einen Seite die vom Bankrott bedrohten Hausherren, die wie viele Vereine in Spanien jahrelang über den Verhältnissen gelebt haben und nun völlig verschuldet sind und auf der anderen Seite das Neureiche Paris, welches seit 2011 mit der Unterstützung der Katar-Ölscheichs über 250 Millionen Euro in den Kader haben fließen lassen. Jüngst wählte auch David Beckham den Hauptstadtklub zu seiner Winterheimat, wird heute aber noch nicht mitwirken und nur von der Tribüne zuschauen.