22.10.2013 11:19 Uhr

Die Rückkehr des Hulk - Wundenlecken in Marseille

Kann die Veilchen-Verteidigung Hulk erneut in die Schranken weisen?
Kann die Veilchen-Verteidigung Hulk erneut in die Schranken weisen?

Während Fußball-Deutschland gespannt auf die Auftritte von Dortmund und Schalke gegen die englischen Topklubs aus London hinfiebert, geht es am dritten Spieltag der Champions-League-Saison auch in anderen Stadien hoch her. weltfussball wirft einen Blick auf die interessantesten Duelle vom Dienstag.  

Gruppe F: Olympique Marseille – SSC Neapel

Die 90 Minuten im Süden Frankreichs stehen unter der Überschrift "Wiedergutmachung". Neapel unterlag am Wochenende vor den Augen von Diego Maradona mit 0:2 gegen den AS Rom, Marseille zog gegen den OGC Nice (0:1) den Kürzeren. Der Euphorie rund um den SSC tat die bittere Niederlage im Olimpico keinen Abbruch. Mindestens 2000 Tifosi werden in Marseille erwartet. Für Rafael Benitez ist OM "ein starkes Team, das jederzeit gefährlich sein kann." Dass Olympique zuletzt drei Niederlagen in Folge kassiert hat, "macht die Sache für uns nicht leichter."

Für die Franzosen ist das Spiel gegen Neapel wohl die letzte Chance, das Achtelfinale noch zu erreichen. "Wir wissen, was auf dem Spiel steht und sind guter Dinge", erklärte Trainer Élie Baup. Mit einem Auge werden er und sein Stab auch auf die Partie in London schauen, "letztendlich müssen wir aber unser Spiel spielen. Wichtig ist, dass wir den Glauben ans Weiterkommen nicht verlieren."

Gruppe G: FC Porto – Zenit St. Petersburg

Im Duell des portugiesischen gegen den russischen Meister steht die Rückkehr von Givanildo Vieira de Souza, besser bekannt als Hulk, besonders im Fokus. Für 50 Millionen Euro wechselte der Brasilianer vor einem Jahr in die Premier Liga. Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten knipst er mittlerweile, wie er will. Seine beeindruckende Ausbeute: sechs Tore in den letzten fünf Ligaspielen. Für den Fall, dass es auch gegen seine Ex-Kollegen klappt, hat er sich ein Jubelverbot auferlegt: "Eins kann ich versprechen: Ich werde aus Respekt vor den Fans und dem Verein niemals ein Tor gegen Porto feiern."

Und die Portugiesen? Die schippern gemütlich durch die Liga, spielen mal schlecht, mal gut, gehen aber in der Regel in beiden Fällen als Sieger vom Feld. So gesehen zuletzt im Pokal, als man sich gegen den Zweitligisten CD Trofense zu einem 1:0 mühte. "Zenit wird versuchen, hier so zu spielen wie es Madrid getan hat. Aber wir haben unsere Lehren aus der Niederlage gezogen und werden die Fehler nicht noch einmal machen", versprach Portos Trainer Paulo Fonseca.

Gruppe H: AC Mailand – FC Barcelona

13 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Rom, Tabellenplatz acht und zuletzt ein dünnes 1:0 gegen Udinese – vor dem Duell mit dem FC Barcelona hätten die Rossoneri allen Grund, leise Töne anzuschlagen. Stattdessen meinte Trainer Massimo Allegri: "Wir sind nicht schlechter als Osasuna" und schickte damit eine kleine Spitze an Neymar und Konsorten, die gegen besagten Klub am Wochenende nicht über ein 0:0 hinaus kamen und in der Liga zum ersten Mal seit Januar 2012 ohne eigenen Treffer blieben. Milans Vereinslegende Alessandro Costacurta konterte postwendend und sagte: "Ich halte es für unmöglich, dass der AC gegen Barca gewinnt."

Gerardo Martino hätte auf der abschließenden Pressekoferenz gerne über die Partie in Mailand gesprochen, für die Journalisten aber war der Showdown gegen Real Madrid (Sa. 18 Uhr) das wichtigere Thema. "Darüber reden wir erst ab Mittwoch", wiegelte der Argentinier alle Fragen nach dem 189. Clásico ab. Er weiß offenbar, was ihn im San Siro erwartet, schließlich hat seine Mannschaft von den letzten sieben Spielen gegen die Rossoneri nur drei gewonnen.

Celtic Glasgow – Ajax Amsterdam

Der niederländische Rekordmeister leidet in dieser Saison unter einer akuten Reisekrankheit. Fünf Mal trat Ajax auswärts an, fünf Mal gab es keinen Sieg. Ausgerechnet jetzt geht es in den Celtic-Park, wo die "Grün-Weißen" bekannterweise eine Macht sind. "Sie sind der Favorit, weil sie zu Hause spielen", gab sich Frank de Boer im Vorfeld kleinlaut. Dennis Bergkamp sieht im aktuellen Team noch eine weitere Baustelle: "Vielleicht fehlt der Mannschaft ein Ar..., das den jungen Leuten zeigt, wo es lang geht."

Glasgows Neil Lennon eröffnete am Wochenende nach dem 1:1 gegen Hibernian einen kleinen Nebenkriegsschauplatz, indem er dem Gegner vorwarf, auf "schockierende und rücksichtslose" Art und Weise auf seine Spieler eingetreten zu haben. "Heul nicht rum und verhalte dich wie ein Mann", antwortete Hibs-Verteidiger Michael Nelson sinngemäß via Twitter. Für Lennons Theorie sprach, dass Spielmacher Kris Commons schon nach 28 Minuten verletzt ausgewechselt werden. "Ist es ein Must-Win-Game? Das kann man so sehen. Wir sind bereit und haben die Spieler, die uns in die Lage versetzen, die drei Punkte einzufahren", gibt sich Stürmer James Forrest dennoch zuversichtlich.

Christian Schenzel

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