02.10.2009 00:05 Uhr

Rapids Rendezvous mit der Vergangenheit bei Celtic

Rapid steht am Donnerstag (21:05) vor einem wichtigen Europa-League-Spiel und gleichzeitig einem Rendezvous mit einem legendären Kapitel der Vereinsgeschichte. Im wohl mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Celtic Park werden die Hütteldorfer in Gruppe C nicht nur mit einem Rivalen im Kampf um den Aufstieg konfrontiert, sondern auch mit den Geschehnissen vom 7. November 1984.

Damals verlor Rapid im Achtelfinal-Rückspiel des Cupsieger-Bewerbes an gleicher Stelle 0:3 gegen Celtic, was nach dem 3:1 im Hanappi-Stadion eigentlich das Aus bedeutet hätte. Allerdings wurde Rudolf Weinhofer mit einer Platzwunde aus dem Stadion abtransportiert, die UEFA setzte eine Neuaustragung im Old-Trafford-Stadion von Manchester an, wo Rapid am 12. Dezember 1984 inmitten einer aufgeheizten Stimmung 1:0 gewann - dank eines Treffers von Peter Pacult.

"Das war sicher eines meiner wichtigsten Tore, ein Highlight in meiner Karriere", erinnerte sich der nunmehrige Rapid-Trainer. Der 49-Jährige bezahlte sein persönliches Erfolgserlebnis unmittelbar nach dem Schlusspfiff mit einem Tritt in die Magengegend, den ihm ein später zu einer Haftstrafe verurteilte Celtic-Fan vor dem Eingang in die Stadionkatakomben verpasste.

Die Vorwürfe der Schotten, der Vorfall in Glasgow sei von Rapid inszeniert worden, löste beim Rapid-Coach nur ein Achselzucken aus. "Dann sollen sie halt das Gegenteil beweisen." Aufgrund der Ereignisse vor 25 Jahren ist die anstehende Partie für Pacult kein Match wie jedes andere. "Das ist schon etwas Besonderes, denn es wird nicht so viele geben, die als Fußballer Geschichte mitgeschrieben haben und dann als Trainer wieder ein wichtiges Spiel in diesem Stadion haben."

Pacult warnt aber: "Die Spieler dürfen sich von dem ganzen medialen Zirkus, der von einem Ex-Spieler (Anm.: Frank McGarvey) veranstaltet wird, nicht beeinflussen lassen." Eine Kopfsache wird auch sein, wie die Rapid-Kicker mit der Atmosphäre im Celtic Park umgehen können. "Auch wenn der Großteil der Mannschaft eine gute Stimmung gewohnt ist - die Stimmung in Glasgow wird sicher anders als normalerweise sein", vermutete Pacult. Zudem sei Celtic kein schlechtes Team. "Das ist eine sehr körperbetont spielende Mannschaft, die über den Kampf ins Spiel kommt."

Aufgrund der Ausgangsposition (Rapid startete mit einem 3:0 gegen den HSV, Celtic mit einem 1:2 in Tel Aviv) sieht Pacult die Schotten unter Druck. Mit Ausnahme der rekonvaleszenten Christopher Trimmel und Milan Jovanovic kann Rapid aus dem Vollen schöpfen.

Celtic-Trainer Tony Mowbray lassen derweil die Geister der Vergangenheit kalt. "Ich war vor 25 Jahren beim Rapid-Match nicht hier. Ich habe damals gerade bei Middlesbrough gespielt", sagte der Engländer. So wie der gesamte Club ist auch Mowbray im Vorfeld der Europa-League-Partie im Celtic-Park von Glasgow darum bemüht, dass die sportliche Komponente in den Vordergrund rückt. "Das ist ein sehr gefährliches Team", warnte der der 45-Jährige Coach vor Rapid. "Sie überlassen dem Gegner die meiste Zeit den Ball und starten dann schnelle Gegenstöße. Sie haben schnelle Spieler und Stürmer, die wissen, wo das Netz ist. Wir müssen uns einen Plan zurechtlegen, der uns die Chance gibt, zu gewinnen", erklärte der Celtic-Coach.

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten