20.08.2009 21:45 Uhr

Ohne Rost, aber mit viel Selbstvertrauen beim Underdog

Es hat etwas von einem Pokalspiel der Kategorie Gallier um Asterix und Obelix gegen die Römer, wenn der Hamburger SV im Playoff-Hinspiel der Europa League beim EA Guingamp antritt. Schließlich kommt der En Avant –zu deutsch Vorwärts - nicht nur aus der Heimat des Comics, sondern spielt auch lediglich in der zweiten französischen Liga. Die Bretonen qualifizierten sich als Pokalsieger für die Europa League. Im Finale vor 80.000 Zuschauern im Stade de France schlug man den Erstligisten Stade Rennes mit 2:1. «Das war wie ein Märchen», blickt Coach Victor Zvunka zurück, «aber unsere Erwartungen sind nicht zu hoch für die Europa League.» Sieht man einmal vom Pokaltriumpf ab, hat die Mannschaft aus dem 8000-Seelen-Städtchen in der Bretagne kaum große Erfolge vorzuweisen. Zwischen 1998 und 2004 gehörte man allerdings der ersten Liga an. Außerdem spielten hier immerhin die Chelsea-Stars Florent Malouda und Didier Drogba in den jungen Jahren ihrer Karriere. Nach deren Abgängen und dem Abstieg anno 2004 gehört Guingamp wieder zum Stamm der zweiten Liga. In der letzten Saison reichte es dort gerade mal zu Platz 13.


Dennoch ist der Underdog nicht zu unterschätzen. Das meint auch HSV-Coach Bruno Labbadia:“Wir wissen, dass wir eine absolute Topleistung bringen müssen, um weiterzukommen.“ Die Hamburger wollen im Nordwesten Frankreichs schon ein gutes Ergebnis erzielen, um „mit einem guten Gefühl ins Rückspiel zu gehen“, so Labbadia. Selbstvertrauen dürfte vorhanden sein bei den HSV-Spielern nach dem berauschenden 4:1-Sieg über Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende. Auch personell sieht es gut aus, denn Labbadia muss nur auf Frank Rost, den weiterhin eine Fersenverletzung plagt, verzichten. Ihn wird der 23-jährige Wolfgang Hesl vertreten, der die volle Unterstützung seines Trainers genießt: „Ich bin überzeugt, dass er dem Druck standhält. Er hat schon im Test gegen die Bayern seine gute Form unterstrichen“. Ansonsten können die Norddeutschen aus dem Vollen schöpfen. Auch Dennis Aogo, dessen Handgelenk nach einem Sturz gereizt ist, ist einsatzfähig. In der Startaufstellung könnte es auch zu einigen Wechseln kommen, so dass Marcell Jansen und Stürmerzugang Marcus Berg auf einen Platz in der Startelf hoffen dürfen. Gesetzt ist ohne Zweifel Zé Roberto im zentralen Mittelfeld. Der Neue von Bayern hat schon bei seinem Heimspieldebüt gegen den BVB mit einer Glanzleistung inklusive Tor angedeutet, wie wertvoll er für die Rothosen in dieser Saison werden kann.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten