01.11.2011 23:45 Uhr

BVB wahrt Minimalchance auf das Achtelfinale

Dortmund (dpa) - Geduld statt Risiko - Borussia Dortmund kann auch Europa. Mit dem 1:0 (1:0) über den griechischen Meister Olympiakos Piräus hat der BVB seine Minimalchance auf das Erreichen des Achtelfinals in der Fußball-Champions League gewahrt.

Vor 65 590 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park sicherte Kevon Großkreutz (7.) den ersten Dortmunder Sieg in der europäischen «Königsklasse» seit dem 18. März 2003. Nach den bitteren Lehrstunden in Marseille (0:3) und Athen (1:3) kletterte der deutsche Meister in der Tabelle der Gruppe F mit vier Punkten nach vier Spieltagen auf den dritten Platz. Auch im schweren Auswärtsspiel in 20 Tagen beim FC Arsenal müssen die Dortmunder unbedingt punkten.

Vor der Partie als «Deppen von Europa» verspottet, war bei den Dortmundern von Verunsicherung zunächst wenig zu sehen. «Meine Jungs wollen es allen zeigen», prophezeite BVB-Coach Jürgen Klopp vor dem «Endspiel» gegen den 38maligen Champion Griechenlands und setzte auf eine defensivere Grundordnung. Dabei feierte der 18 Jahre junge Moritz Leitner als Ersatz für den verletzten Sven Bender sein Startelfspieldebüt in der Dreierkette im Mittelfeld.

Von wegen Sicherheitstaktik oder gar Abkehr vom Hurra-Fußball - von der ersten Sekunde an war der Dortmunder Wille zur Wiedergutmachung zu spüren. Bereits in der 3. Minute semmelte Ivan Perisic ein feines Zuspiel von Mario Götze aus aussichtsreicher Position noch über das Tor. Vier Minuten später machte es Großkreutz besser und brachte seine Mannschaft nach einem Götze-Assist mit einem 20-Meter-Knaller erstmals in dieser Gruppenphase in Führung.

Nach dem hochtourigen Start beschränkten sich die Gastgeber allerdings zu sehr auf die «Safety First»-Variante. Das Spiel nach vorn wurde vernachlässigt, Leichtsinnsfehler schlichen sich ein. So kamen die biederen Griechen besser in die Partie und erarbeiteten sich ein Chancenplus. Kevin Mirallas (15.) scheiterte mit einem Warnschuss an BVB-Keeper Roman Weidenfeller. Kurz vor der Pause hatte der BVB Riesenglück, als der russische Schiedsrichter Wladislaw Besborodow nach einem Kopfball des Schweden Olof Mellberg und einem klaren Handspiel von Mats Hummels (43.) keinen Elfmeter gab.

«Es ist ein enges Spiel. Wir hatten eine sehr gute Anfangsphase, sind dann aber etwas unruhig geworden und haben einige unnötige Fehler im Spielaufbau gemacht», sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc in der Pause über den unnötigen Kontrollverlust, «wir müssen weiter aufpassen.» Nach nur 65 Sekunden im zweiten Durchgang wäre sein Team beinahe kalt erwischt worden. Der ehemalige 1860-Profi José Holebas, im Hinspiel Torschütze zum 1:0, prüfte Weidenfeller mit einem Distanzschuss.

Der Einsatz der Dortmunder stimmte auch nach dem Wechsel, aber es fehlte nach wie vor die nötige Ruhe in den Aktionen. Mit zahlreichen Missverständnissen machte sich der Tabellendritte der Bundesliga selbst das Leben schwer und wurde mit zunehmender Spieldauer immer nervöser. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe traf Robert Lewandowski nach genau einer Stunde nur den Außenpfosten. Das wars dann mit der offensiven BVB-Herrlichkeit gegen die einfallslosen Gäste. In der zerfahrenen Schlussphase zitterte sich die Borussia zum ersehnten Sieg.

Nach dem 1:3 vor 13 Tagen in Athen zog der BVB durch den Dreier in der Tabelle wieder an Piräus vorbei und verschaffte sich zumindest einen Vorteil im Kampf um den für den Gruppendritten reservierten Platz in der Europa League.

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