30.09.2005 00:00 Uhr

Van der Vaart rettet HSV in der Nachspielzeit

Kopenhagen (dpa) - Rafael van der Vaart hat den Hamburger SV in letzter Minute vor einem peinlichen Erstrundenaus im UEFA-Pokal gerettet. Der Niederländer traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem Handelfmeter zum schmeichelhaften 1:0 (0:0)-Sieg beim FC Kopenhagen.

Die Hanseaten sicherten sich nach dem 1:1 im Hinspiel den Einzug beim dänischen Tabellenführer in die Gruppenphase. «Es ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl, aber ich möchte nicht viele Spiele mit solch einer Dramaturgie erleben», sagte HSV- Trainer Thomas Doll.

In einer hektischen Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Nachdem Sergej Barbarez in der 57. Minute einen strittigen Handelfmeter verschossen hatte, wurde zunächst Doll wegen Meckerns auf die Tribüne geschickt (77.). Sieben Minuten später bekam Verteidiger Khalid Boulahrouz vom englischen Schiedsrichter Matthew David Messias wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (84.) gezeigt. Nach dem erneuten Elfmeterpfiff wurden die aufgebrachten Kopenhagener Michael Silberbauer (Rot) und Peter Möller (Gelb-Rot) vom Platz gestellt. Den Dänen hätte das torlose Unentschieden zum Weiterkommen gereicht.

«Wir sind weiter, und das ist das Wichtigste für unseren Verein», sagte Doll am 118. Geburtstag des HSV. «Wir haben verdient gewonnen, sicherlich auch glücklich am Ende. Wir wurden nicht bestraft.» Der HSV-Coach hatte seine gegen die Bayern erfolgreiche Mannschaft gleich auf mehreren Positionen geändert und zu Beginn für Trochowski und den unter Rückenschmerzen leidenden Benjamin Lauth den von einem Muskelfaserriss genesenen Raphael Wicky und Emile Mpenza gebracht. Auch die im Hinspiel fehlenden Boulahrouz und Sergej Barbarez waren mit von der Partie.

Der in der Bundesliga schon drei Mal erfolgreiche Bosnier hatte nach 35 Minuten die große Chance, den HSV auf die Siegerstraße zu schießen. Doch nach einer Beinlich-Ecke hämmerte er den glücklich zum ihm gekommenen Ball übers Tor. Sicher und meist auch überlegt hielten die Hamburger den Ball in den eigenen Reihen. Doch der Pass in die Spitze ging ein ums andere Mal daneben. Nur in der siebten Minute nicht, als Stefan Beinlich von Mpenza bedient übers Tor schoss.

Auf der anderen Seite verlegten sich die Hausherren, bei denen im Vergleich zum Hinspiel Routinier Möller für den Ex-Rostocker Marcus Allbäck spielte, auf Konter und aufs Tore verhindern. Nach einer Ecke fehlte ihnen das Glück, weil Alvaro Santos den Ball nicht richtig traf, und Daniel van Buyten die Gefahr bereinigen konnte. Der HSV war gewarnt und drehte nach der Pause richtig auf. Aber Mpenza scheiterte nach einer prima Kombination mit Barbarez und Beinlich an FC-Keeper Jesper Christiansen. Das erlösende Tor fiel erst in der Nachspielzeit.

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