23.02.2007 00:00 Uhr

Werder zittert sich mit 1:3 ins UEFA-Achtelfinale

Amsterdam (dpa) - Dank Torhüter Tim Wiese ist Werder Bremen in Amsterdam mit einem blauen Auge davongekommen und hat sein Holland-Trauma mit Mühe und Not besiegt.

Zwar zog der deutsche Vize-Meister erstmals seit 1999 wieder ins Achtelfinale des UEFA-Pokals ein, doch der Bundesligist erreichte die nächste Runde nur mit ganz viel Glück. Acht Tage nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel verlor Werder das Drittrundenrückspiel bei Ajax Amsterdam sang- und klanglos mit 1:3 (1:1). Der Brasilianer Leonardo (3.) hatte die Hausherren vor 32 000 Zuschauern auf das Fußball-Wunder hoffen lassen, ehe der starke Hugo Almeida (13.) mit dem Gegentreffer zunächst für klare Verhältnisse sorgte. Doch Klaas Jan Huntelaar (60.) und Ryan Babel (74.) brachten die Bremer mit ihren Toren noch in Bedrängnis

«Wir waren zu passiv und haben den Gegner stark gemacht», sagte Trainer Thomas Schaaf. «Die zweite Halbzeit war gar nichts. Wir können uns bei unserem Torwart bedanken», sagte Nationalspieler Per Mertesacker. Keeper Wiese war bedient: «Im Moment ist der Wurm drin, das muss sich ändern.» Kapitän Torsten Frings fand immerhin: «Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wenn man beide Spiele sieht, ist es verdient.»

Nach drei Europacup-Pleiten gegen niederländische Clubs machte es der deutsche Vize-Meister im vierten Versuch besser, doch stolz durften die Bremer auf ihre Leistung keineswegs sein. Der Tabellen-Zweite versäumte es, Selbstvertrauen für die Verfolgungsjagd auf den in der Bundesliga auf sieben Punkte enteilten Tabellenführer Schalke 04 zu tanken. Trotzdem kämpfen die vom Kurs abgekommen Bremer gegen Celta Vigo um den Einzug ins Viertelfinale. Die Spanier schalteten Spartak Moskau aus.

Torhüter Tim Wiese musste schon früh sein ganzes Können aufbieten und einen Fernschuss von Wesley Sneijder entschärfen. Doch wenige Sekunden später war der Keeper nach einem missglückten Abwehrversuch von Nationalspieler Per Mertesacker machtlos. Der Brasilianer hatte bei seinem Schuss keine Mühe. Doch diesmal zeigten die Bremer Charakter, auch wenn die spielerische Klasse nach der Pause erneut fehlte. Nach der vernichtenden Kritik von Kapitän Torsten Frings an der Einstellung einiger seiner Mitspieler nach den drei Bundesliga- Pleiten in Serie, ließen sich die Profis von der Weser wenigstens nicht hängen. Der neben Nationalspieler Miroslav Klose stürmende Portugiese Almeida nutzte ein tolles Anspiel des wiedergenesenen Tim Borowski. Der Nationalspieler narrte bei seinem Flankenlauf auf der rechten Seite die Ajax-Profis, der ausgeliehene Almeida musste nur noch den Fuß hinhalten.

Als Pierre Wome zwei Minuten später mit dem Kopf auf der Linie klärte, war der Ajax-Angriffsschwung zunächst endgültig dahin. Die Bremer, bei denen Abwehrchef Naldo von Beginn an dabei war, waren drauf und dran als erste Bundesliga-Mannschaft einen Sieg bei Ajax zu schaffen. Vor allem Almeida wurde von seinen Mitspielern immer wieder in Szene gesetzt, doch ein weiteres Tor wollte ihm einfach nicht gelingen.

< Die Bremer, bei denen Nationalspieler Clemens Fritz wegen einer im Abschlusstraining erlittenen Muskelzerrung fehlte, ließ die zweite Halbzeit gemächlich angehen und beschränkte sich auf das Notwendigste. Dafür wurden sie bestraft. Nach einer Stunde traf Huntellar mit einem Drehschuss und Amsterdam witterte nach dem Treffer von Babel nach Naldo-Fehler seine Chance. Doch Torhüter Wiese verhinderte mit Glanzparaden, dass die Bremer zur Lachnummer auf Europas Fußball-Bühne wurden.

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