21.10.2011 00:05 Uhr

Salzburg benötigt Selbstvertrauen um Bilbaos Aufwind zu stoppen

In der Bundesliga erlebt Vizemeister RB Salzburg derzeit eine kleine Durststrecke, umso bedeutender ist am Donnerstag (21.05 Uhr) das Europa-League-Match bei Athletic Bilbao. Just bei den Basken, die sich derzeit im Aufwind befinden, sind die Bullen gefordert, mit ihrem nach dem 3:0 gegen Slovan Bratislava zweiten Sieg in der Gruppe F die Chancen auf den Aufstieg zu bestätigen.


Während die Salzburger in der Liga aus den jüngsten drei Partien nur einen Punkt holten (Niederlagen gegen Admira und Austria, Remis gegen Wacker), ist das Athletic-Werk unter dem neuen Coach Marcelo Bielsa gerade richtig warmgelaufen. Nach dem schlechtesten Saisonstart in 32 Jahren mit zwei Punkten aus den ersten fünf Ligapartien, konnte man zuletzt zwei Erfolge en suite feiern und hat sich auf Platz elf der Primera Division vorgearbeitet.


In der Europa-League sind die Basken, die im rund 40.000 Zuschauer fassenden "San Mames-Stadion, der "Kathedrale des Fußballs", ihre Heimstätte haben, dank zweier Siege gegen Slovan Bratislava (2:1/auswärts) und Paris St. Germain (2:0/heim) je drei Punkte vor PSG und Salzburg Gruppenerster.


Als bisher einziges österreichisches Team bekam es bisher die Wiener Austria mit Athletic zu tun. 2005/06 schaffte man im UEFA-Cup-Sechzehntelfinale nach einem Heim-0:0 mit einem 2:1-Auswärtssieg den Aufstieg, 2009/10 setzte es in der Europa-League-Gruppenphase zwei 0:3-Schlappen.


Salzburg-Trainer Moniz ist von Bilbao beeindruckt


Im Vergleich zu damals pflegt Bilbao unter Bielsa einen anderen, offensiveren Stil, der freilich erst langsam zu greifen beginnt. Die jüngsten Leistungen waren jedenfalls vielversprechend und machten auch auf Moniz Eindruck. "Ein extrem gutes Kollektiv, da machen alle Druck, es wird von hinten heraus schon sehr gefährlich agiert", urteilte der Niederländer.


Sorgen angesichts der starken Offensivabteilung um "Basken-Messi" Iker Muniain sowie die beiden spanischen Teamspieler Javi Martinez und Stürmer Fernando Llorente will sich Moniz aber keine machen. "Die Drei sind individuell herausragend, immer unterwegs und immer für Genieblitze gut. Aber nicht wir, sondern sie müssen sich den Kopf wegen uns zerbrechen", stellte der 47-Jährige klar.


Dass es bei seinem Team, dem weiterhin Alan, Douglas, Mendes und Leitgeb verletzungsbedingt fehlen, derzeit nicht rund läuft, ist auch Moniz bewusst. Er ortete die Probleme nicht zuletzt im mentalen Bereich: "Wir sind derzeit nicht selbstsicher genug am Ball. Wir stecken in einem Lernprozess, aber ich habe viel Geduld", meinte der ehemalige HSV-Interimscoach. "Wir müssen ohne Angst nach Bilbao gehen und unser eigenes Spiel spielen."


Salzburger wollen auch im Baskenland auf Sieg spielen


An der Zielsetzung ändere sich jedenfalls nichts: "Wir wollen das Spiel gewinnen, wie wir es bereits in Paris versucht haben. Leider ist uns dort das erste Tor nicht gelungen", erinnerte Moniz an einen guten Beginn und vergebene Chancen bei der 1:3-Auswärtsniederlage gegen PSG am 15. September. "Bilbao ist für mich auf jeden Fall mit Paris Favorit in der Gruppe. Aber wir wollen ein entscheidendes Wort mitreden."


Gonzalo Zarate, argentinischer Flügelspieler der Salzburger, outete sich im Vorfeld der Begegnung als Fan der Primera Division. "Ich schaue sehr oft die spanische Liga. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist Athletic jetzt in die Spur gekommen. Alle verteidigen, alle spielen offensiv", sagte der 27-Jährige.


Auch er machte die Psyche für die jüngsten Salzburger Auftritte mitverantwortlich. "Der Mannschaft fehlt das absolute Selbstvertrauen. Die Spieler wissen nicht, wie gut sie sind", sagte Zarate, ärgerte sich aber auch über die Schiedsrichter: "In Österreich wird härter gespielt als in der Schweiz. Man wird von den Schiris als technisch starker Spieler zu wenig geschützt. Dadurch wird der Spielfluss unterbrochen, wovon unsere technisch starke Mannschaft lebt."

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten