22.08.2013 12:06 Uhr

Rijeka und Qarabağ: Keine Vergnügungsreisen

An die Wand gespielt: Das Stadion Kantrida in Rijeka weist eine ganz eigenwillige Architektur auf
An die Wand gespielt: Das Stadion Kantrida in Rijeka weist eine ganz eigenwillige Architektur auf

Der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt sind gefordert! In den Europa-League-Playoffs wollen sie die Früchte der letzten Saison ernten. Weltfussball.de wirft einen kleinen Blick auf die beiden Gegner der Bundesligisten...

Malerische Strände, traumhaftes Wetter und Meerblick – dem VfB Stuttgart wurde mit der kroatischen Küste zweifellos ein schönes Reiseziel zugelost. Die sportliche Aufgabe, die dort auf die Schwaben wartet, lädt allerdings nicht zur Erholung ein. Nach dem mühsamen „Erfolg“ gegen Botev Plovdiv bekommt es der Bundesligist nun mit dem HNK Rijeka zu tun. Kein großer Name, ein potenzieller Stolperstein dafür allemal.

Rijeka qualifizierte sich in der letzten Saison zum ersten Mal seit drei Jahren wieder für den internationalen Wettbewerb. Die Euphorie in der drittgrößten Stadt des Landes ist dementsprechend groß. Die Fans werden dem VfB und ihrem Ex-Spieler Fredi Bobic im heimischen Kantrida-Stadion einen heißen Empfang bereiten. Die rund 12000 Zuschauer fassende Arena ist schon seit Tagen restlos ausverkauft.

Treffsicherer Ex-Nürnberger

Rein sportlich müssen sich die Gäste auf einen selbstbewussten Gegner einstellen. Die Mannschaft von Trainer Matjaž Kek hat einen fantastischen Start in die neue Spielzeit hingelegt. In der Liga ist sie nach sechs Partien noch ungeschlagen und rangiert auf Platz drei, direkt hinter den beiden übermächtigen Teams aus Zagreb und Split. In den ersten beiden Europa-League-Qualifikationsrunden schaltete man zunächst die chancenlosen Waliser aus Prestatyn Town (5:0; 3:0) aus, bevor man sich gegen den slowakischen Vertreter MŠK Žilina (2:1; 1:1) durchsetzte.

Kapitän Dario Knežević ist für das Hinspiel zwar gesperrt, der Schlüsselspieler im Team ist aber eigentlich ein anderer: Torjäger Leon Benko. Der Kroate dürfte einigen deutschen Fans noch aus seiner Zeit beim 1.FC Nürnberg (2006 bis 2008) bekannt sein. Der mittlerweile 30-Jährige wurde in der vergangenen Saison mit 19 Treffern Torschützenkönig der HNL und hat auch in dieser Spielzeit schon fleißig geknipst. Im Mittelfeld schwingt der 26-jährige Anas Sharbini den Taktstock. Nach einem Jahr in Saudi-Arabien kehrte der Regisseur in dieser Saison zu seinem Heimatverein zurück und übernahm direkt die Rolle des Chef-Antreibers. Dieses Duo sollte der VfB tunlichst kalt stellen, wenn es nach den zwei Liga-Niederlagen gegen Mainz und Leverkusen nicht das nächste böse Erwachen geben soll.

Eintracht beendet sechsjährige Durststrecke

Sechseinhalb Jahre liegt der letzte Auftritt der Frankfurter Eintracht auf der europäischen Fußballbühne zurück. Damals hießen die Gegner US Palermo, Celta Vigo und Newcastle United. Ganz so klangvoll ist der Name des nächsten Gegners nicht, die Bedeutung der Partie dafür nicht hoch genug einzuschätzen.

Armin Veh und seine Mannen führt die erste internationale Auswärtsfahrt seit einer gefühlten Ewigkeit nach Aserbaidschan. Rund 3000 km von der heimischen Commerzbank-Arena entfernt kommt es zum Duell mit dem Qarabakğ FK, dem amtierenden Vize-Meister des Landes. Das Ziel der Adler ist klar: Schon im Hinspiel den Grundstein zum Weiterkommen legen und damit die famose Vorsaison in der Bundesliga veredeln. Die Chancen stehen ganz gut, zumal der Gegner nicht unbedingt zur Crème de la Crème gehört.

Chancenlos gegen den BVB

Die Gastgeber sind mit drei Siegen in Folge in die Saison gestartet und thronen an der Tabellenspitze der Premyer Liqa. Auf dem Weg in die Playoff-Spiele schaltete der Tabellenzweite des Vorjahres der Reihe nach Metalurg Skopje, Piast Gliwice und Gefle IF aus – Namen, die höchstens eingefleischten Fußballfans ein Begriff sind. Den letzten Vergleich mit einer Bundesligamannschaft verlor der FK Qarabağ im Jahr 2010 gegen Borussia Dortmund. Sang- und klanglos ging man in der Endabrechnung mit 0:5 unter. Das Herz der Mannschaft ist die Offensive, die von drei Brasilianern angetrieben wird. Das Trio soll den Club wieder dorthin bringen, wo er Mitte der 90er Jahre mal war: an die Spitze. Damals gewann der FK unter anderem das Double und spielte regelmäßig um die Meisterschaft mit. 

Den großen Glanz vergangener Tage versprüht die aktuelle Mannschaft zwar nicht, ein Selbstläufer wird die Partie für die Hessen aber keinesfalls. In den letzten Jahren sind immer mal wieder bekanntere Mannschaften in Qarabakğ ausgerutscht. Ein kleiner Auszug: Rosenborg (0:1), Wisła Kraków (2:3), Brügge (0:1) oder auch Twente Enschede (0:0) stiegen mit leeren Händen zurück in den Flieger. Alex Meier und Co. werden alles daran setzen, die 3000 km lange Rückreise zumindest mit einem Unentschieden im Gepäck anzutreten.

 

Christian Schenzel

 

 

 

 

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