03.12.2023 12:32 Uhr

Nagelsmann will an Erfolg der U17-Weltmeister anknüpfen

Die U17 hat den historischen WM-Triumph gebührend gefeiert
Die U17 hat den historischen WM-Triumph gebührend gefeiert

Die U17 hat den historischen WM-Triumph gebührend gefeiert. Der DFB sieht den Nachwuchs auch als Vorbild für die A-Nationalmannschaft.

 Der überragende Paris Brunner, Torwart-Riese Konstantin Heide und all die anderen "unsterblichen" Weltmeister-Helden starteten noch im Manahan Stadion von Surakarta ihre wilde Titel-Party. Zu den Klängen von Dua Lipa und Calvin Harris tanzte das Sensationsteam von Bundestrainer Christian Wück völlig losgelöst durch die Kabine, stieß freudetrunken auf den Coup an und wuchtete im Jubelrausch immer wieder den silbernen WM-Pokal in die Höhe.

"Wie sind Europa- und Weltmeister. Ich habe den Jungs gesagt, sie machen sich heute unsterblich. Mir fehlen die Worte, es ist ein unglaubliches Glücksgefühl", sagte Wück nach dem 4:3 im Elfmeterschießen im Final-Thriller der U17 gegen Frankreich. Nach nervenaufreibenden 90 Minuten, die aufgrund üppiger Nachspielzeit 110 Minuten waren, hatte es 2:2 (1:0) gestanden. Selbst Olaf Scholz ließ sich vom Triumph in Indonesien mitreißen. Via X zollte der Bundeskanzler Respekt "für diese großartige Teamleistung, das packende Turnier und die Begeisterung, für die Ihr gesorgt habt".

Wücks widerstandsfähiges und erfolgshungriges Team bescherte dem zuletzt so gebeutelten DFB nicht allein den historischen ersten WM-Erfolg in dieser Altersklasse, der beim Weltmeister-Empfang am Verbands-Campus in Frankfurt am Montag (8.30 Uhr) weiter gefeiert werden soll. Die Junioren sorgten auch für den so heiß ersehnten Hoffnungsschimmer. Sportdirektor Rudi Völler und Bundestrainer Julian Nagelsmann erklärten den Nachwuchs 11.500 Kilometer Luftlinie entfernt in Hamburg kurzerhand zu Vorbildern auch für die A-Nationalmannschaft.

U17 mit "sehr, sehr außergewöhnlicher Reise"

"Das ist genau die richtige Mischung und der Mix, den jeder braucht. Sie haben gezeigt, was es bedeutet, fußballerisch und spielerisch zu überzeugen und bis zum Umfallen zu fighten", sagte Völler nach der EM-Gruppenauslosung: "Da ziehe ich absolut den Hut vor." Natürlich werde seine Elf versuchen, "daran anzuknüpfen", sagte Nagelsmann: "Es war ein sehr emotionales Turnier, das haben viel Menschen in Deutschland geguckt." Das Team habe "vor allem auch gegen Widerstände angekämpft".

Wücks Mannschaft hatte im Endspiel, das bei RTL im Schnitt 2,47 Millionen Menschen verfolgten, ab der 69. Minute nach einer Gelb-Roten Karte gegen Winners Osawe in Unterzahl gespielt. Sie hatte den 2:0-Vorsprung durch Treffer von Brunner (29., Foulelfmeter), der zum besten Spieler der WM gekürt wurde, und Noah Darvich (51.) nicht halten können. Doch sie war nicht kleinzukriegen und setzte sich wie bei der EM vor einem halben Jahr erneut vom Elfmeterpunkt gegen die Franzosen durch.

Trotz starker Individualisten stand die Einheit als Mannschaft stets klar im Vordergrund. "Ich liebe mein Team", sagte Brunner. Wück, der seine Auswahl stets als Mischung aus "Gangstern und Schwiegersöhnen" bezeichnete, wurde auch ein gutes Stück wehmütig. "Für uns endet eine Reise, die sehr, sehr außergewöhnlich war", sagte der 50-Jährige: "Ich bin jetzt seit zwölf Jahren beim DFB und so dankbar, dass ich diesen Jahrgang betreuen durfte."

Völler hofft, dass von den neuen Helden noch einiges zu hören sein wird. "Es gibt keinen Grund", sagte er am Sonntag im Sport1-Doppelpass, warum wir aus diesem goldenen Jahrgang nicht einige in der Bundesliga oder in der Nationalmannschaft sehen sollten."

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