07.11.2023 20:40 Uhr

K.o.-Phase greifbar! BVB gewinnt erneut gegen Newcastle

Julian Brandt (r.) traf zum 2:0 für den BVB
Julian Brandt (r.) traf zum 2:0 für den BVB

In der Liga abgehängt, in der Champions League kurz vor dem Ziel: Borussia Dortmund hat nach der Demütigung im Klassiker die bestmögliche Antwort gegeben.

Anführer Mats Hummels riss vor der "Gelben Wand" die Fäuste hoch, die Erleichterung bei Borussia Dortmund war mit Händen zu greifen. Nach der Demütigung im Bundesliga-Klassiker hat der BVB auf der großen Bühne Champions League die bestmögliche Antwort gegeben - und die Tür zum Achtelfinale ganz weit aufgestoßen. Durchschreiten können Hummels und Kollegen, die vor der Südtribüne ein kleines Tänzchen einlegten, mit einem weiteren Erfolg in drei Wochen bei der AC Mailand.

Nationalstürmer Niclas Füllkrug (26.) machte dafür mit dem ersten Tor im vierten Champions-League-Spiel seiner Karriere den Weg frei, Julian Brandt (79.) gegen Newcastle alles klar. Besonders wertvoll: Der kämpferisch und spielerisch überzeugende BVB, der auch eine schwierige Phase überstand, entschied mit nun sieben Punkten den direkten Vergleich für sich.

"Wir waren immer gieriger als der Gegner", sagte Füllkrug bei "Prime Video" über sein "erstes Tor vor der Gelben Wand", das ihm "tolle Emotionen" bereitete. "Wir hatten eine ganz hohe Intensität im Gegenpressing", ergänzte er: "Jule hat das Spiel gekillt - das sind die Szenen, die wir vielleicht in anderen Spielen vermissen lassen."

BVB: Karim Adeyemi mit starker Vorarbeit zum 2:0

Edin Terzic hatte nach der Vorführung vom Samstag (0:4) wohl nicht viele Worte gebraucht. Alles anders zu machen als gegen die Bayern, das musste für den BVB im wegweisenden Duell das Ziel sein. Also: die Abwehrfehler abstellen, die gigantischen Lücken im Mittelfeldzentrum schließen, neue Aggressivität finden, die defensiven Außenpositionen dicht bekommen. Dazu selbst aktiver werden.

Für mehr Schnelligkeit setzte Terzic auf Karim Adeyemi, der das 2:0 vorbereitete. Niklas Süle rechts hinten sollte die Stabilität erhöhen, Felix Nmecha seine Dynamik und kreative Momente einbringen. Kurz: "Wir müssen von Anfang an ein anderes Gesicht zeigen", wie Terzic betonte. Marco Reus saß überraschend auf der Bank, Terzic verwies auf die Belastungssteuerung in fordernden Wochen.

Der BVB begann dann auch, als wolle er das Bayern-Spiel öffentlich zum Ausrutscher erklären: Er schnürte das verletzungsgeschwächte Newcastle ein und trickste sich über die Außen immer wieder gefährlich durch. Brandt, Füllkrug und Adeyemi hatten erste gute Abschlüsse (7./13./16.).

Defensiv packten die Dortmunder weitaus giftiger zu als am Samstag. Die Gäste kamen vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Stadion 20 Minuten lang kaum über die Mittellinie.

Als der Schwung etwas nachzulassen schien, schlug Füllkrug zu und erzielte nach gelungener Kombination, die er selbst eingeleitet hatte, das Führungstor. Im Aufbau zum 1:0 gab es allerdings eine eindeutig falsche Einwurf-Entscheidung zugunsten des BVB.

BVB-Keeper Gregor Kobel kurz nach der Pause gefordert

Dessen schwer angeknackstes Selbstvertrauen kehrte nun zurück - obwohl sich Newcastle heftiger wehrte, blieb die Abwehr standfest. Ohne Rütteln an den Ketten kam der BVB jedoch nicht davon: Joelinton (45.) hatte per Kopf die erste bessere Gelegenheit des mit saudischen Öl-Millionen aufgepumpten Premier-League-Sechsten.

Kurz nach der Pause streckte Torhüter Gregor Kobel bei einem scharfen Pass den Fuß raus (48.). Newcastle wurde nach den Einwechslungen von Miguel Almiron und Anthony Gordon besser, übernahm im Mittelfeld mit erhöhter Aggressivität die Spielkontrolle. Die Dortmunder hatten in dieser Phase Glück, denn Joelinton hätte aus kurzer Distanz das 1:1 erzielen müssen. Terzic diskutierte danach hektisch mit seinen Assistenten.

Die Gastgeber knickten im Gegenwind allerdings nicht ein, sie hielten dagegen und blieben gefährlich. Brandt schloss einen perfekten Konter ins Glück überlegt ab.

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