02.11.2020 12:10 Uhr

Wie sich Salzburg zum Karriere-Sprungbrett entwickelt hat

Trifft mit RB Salzburg auf den FC Bayern: Top-Talent Dominik Szoboszlai
Trifft mit RB Salzburg auf den FC Bayern: Top-Talent Dominik Szoboszlai

Am Dienstag empfängt RB Salzburg den FC Bayern in der Champions League. Die Österreicher haben sich seit Jahren als Top-Ausbildungsverein für Stars und Trainer in Europa einen sehr guten Namen gemacht.

Vor Jahren noch müde belächelt, inzwischen hoch angesehen: RB Salzburg hat sich von Europas Lachnummer zu einem der besten Ausbildungsverein des Kontinents gemausert.

Stars wie Erling Haaland (Dortmund), Sadio Mané, Naby Keita, Takumi Minamino (alle Liverpool) oder Dayot Upamecano (Leipzig) sind bereits aus der Talentschmiede der Österreicher hervorgegangen.

"Das Scouting von Salzburg ist sensationell. Die machen einen super Job. Es ist für viele ein Sprungbrett", lobte Liverpools Teammanager Jürgen Klopp den österreichischen Serienmeister bei "Sky". Auch Gladbachs Sportdirektor Max Eberl attestierte Salzburg eine "herausragende Arbeit".

Karriere-Sprungbrett für Spieler und Trainer

Beim Bundesligaspiel am Samstag zwischen Gladbach und RB Leipzig (1:0) kamen gleich neun (!) ehemalige Salzburger zum Einsatz. "Der Einfluss von Salzburg tut der Bundesliga gut", betonte deshalb Lothar Matthäus, einst selbst bei RB tätig.

Doch nicht nur auf dem Platz, wo auch Amadou Haidara, Marcel Sabitzer, Kevin Kampl, Péter Gulácsi, Hee-Chan Hwang, Konrad Laimer (alle Leipzig), Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker (beide Frankfurt), Valentino Lazaro, Stefan Lainer, Hannes Wolf (alle Gladbach) oder Marin Pongracic (Wolfsburg) die Salzburger Schule durchliefen, wird dieser Einfluss deutlich. Auch für Trainer ist der österreichische Spitzenklub offenbar ein sehr gutes Sprungbrett.

Marco Rose (Gladbach), Adi Hütter (Frankfurt), Niko Kovac (Monaco), Roger Schmidt (Eindhoven) oder der frühere Leipziger Ralf Rangnick trugen einst in Salzburg die Verantwortung.

Selbst Bayern-Coach Hansi Flick arbeitete als Assistent von Giovanni Trapattoni kurz für RB, ehe er 2006 nach nur zwei Monaten zum DFB als "Co" von Bundestrainer Joachim Löw wechselte. Aktuell wird der Klub vom US-Amerikaner Jesse Marsch trainiert - und auch der wird schon wieder bei Topklubs in Europa gehandelt.

RB Salzburg will sich gegen den FC Bayern nicht verstecken

Für Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund ist das Kommen und Gehen längst zum Alltag geworden. "Wir sind ein Verein für viele Talente weltweit. Wir wollen Anlaufstation sein", sagte er bei "Sky90".

Warum sich die jungen Profis gerade in Salzburg so gut entwickeln können, liegt für Freund auf der Hand: "Wir haben ein bisschen weniger Druck. Wir können ruhiger arbeiten und die Spieler so entwickeln."

Entwickeln - und dann nach zwei, drei Jahren teuer verkaufen. Diesen Weg, so Freund, "werden wir nicht mehr verlassen. Wir müssen mutig bleiben, sonst stoppt das Rad irgendwann".

Auch gegen Bayern wollen die Salzburger mit ihrem neuen Supertalent Dominik Szoboszlai mutig auftreten. Marsch sprach von einer "unglaublich großen Prüfung". Aber: "Wir sind bereit."

Schon in der vergangenen Saison hatte RB mit beherzten Auftritten gegen Liverpool (3:4/0:2) in der Königsklasse beeindruckt.

Es war die erste Teilnahme an der Champions League gewesen nach zuvor elf (!) vergeblichen Versuchen, bei denen sich RB einige Male blamierte. Vor allem das Aus 2012 gegen F91 Düdelingen aus Luxemburg hatte europaweit für Häme gesorgt. Vergangenheit.

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