21.05.2024 18:18 Uhr

Rangnick nominiert Großkader vor der EM

Der finale EM-Kader steht noch nicht fest.
Der finale EM-Kader steht noch nicht fest.

Alexander Schlager steht nicht im Großkader für die Tests von Österreichs Nationalteam am 4. Juni in Wien gegen Serbien und am 8. Juni in St. Gallen gegen die Schweiz. Der Goalie schaffte es nach seiner Anfang Mai erlittenen Knieverletzung nicht ins 29-Mann-Aufgebot, das auch maßgeblich für die Erstellung des bis 7. Juni zu nominierenden 26-köpfigen EM-Kaders ist. Teamchef Ralf Rangnick ließ aber eine Hintertür für Schlager offen und nominierte auch Thierno Ballo.

Der WAC-Profi scheint zum ersten Mal überhaupt im A-Team auf. Rangnick setzt zudem auf den seit Monaten verletzt fehlenden Philipp Lienhart sowie Heinz Lindner. Der Goalie kehrt erstmals seit überstandener Hodenkrebserkrankung zurück. Die beiden Innenverteidiger Maximilian Wöber und Kevin Danso, seit Wochen nicht mehr bei ihren Clubs im Einsatz, wurden ebenfalls berücksichtigt. Nicht zur Verfügung stehen David Alaba, Xaver Schlager und Sasa Kalajdzic wegen Kreuzbandrissen.

Die ÖFB-Internationalen absolvieren von 29. Mai bis 3. Juni in Trainingscamp in Windischgarsten, danach folgt ein mehrtägiger Wien-Aufenthalt und der Trip in die Schweiz. Am 12. Juni steht die Anreise ins EURO-Basecamp in Berlin auf dem Programm, das erste EM-Match steigt am 17. Juni in Düsseldorf gegen Frankreich.

Rangnick vom Kader überzeugt

Rangnick zeigte sich von der Qualität seines Kaders überzeugt. "Wir haben uns für diejenigen entschieden, von denen wir glauben, dass sie unseren Fußball bestmöglich auf den Platz bringen. Natürlich hat auch die Form zuletzt bei den Vereinen eine Rolle gespielt und die Leistungen bei uns."

Ursprünglich hatte Rangnick geplant, gleich für die Testspiele den EM-Kader zu nominieren, um niemand kurz vor dem Turnier nach Hause schicken zu müssen. "Jetzt haben wir den einen oder anderen mehr, auch deshalb, weil wir nicht wissen, wie es sich bei einigen mit Verletzungen entwickelt", sagte der Deutsche.

Lienhart befinde sich trotz monatelanger Pause "auf gutem Weg", berichtete Rangnick. Der Freiburg-Innenverteidiger wird ab sofort wie Wöber in Wien ein mehrtägiges "integratives Training" absolvieren, wie es der Teamchef nannte. Selbiges gilt für Danso, der seine Einheiten in Marbella abspult. Das Trio soll dadurch wieder an die Matchfitness herangeführt werden und im Idealfall mit Beginn des Windischgarsten-Camps voll belastbar sein.

Alexander Schlager ist weder für den Aufenthalt in Oberösterreich noch für die abschließenden Testpartien ein Thema, dennoch könnte er noch zur EM reisen. "Wir werden am 7. Juni schauen, wie es ihm geht und ob es Sinn macht, ihn für die EURO zu nominieren", erklärte Rangnick. "Dass er gegen Frankreich im Tor steht, halte ich für ziemlich ausgeschlossen."

Die UEFA-Regularien besagen, dass jeder EM-Starter bis zum Tag des ersten Spiels einen Kicker nachnominieren kann, sollte ein anderer verletzt sein und dazu ein ärztliches Attest vorliegen. Daher könnte für Schlager bis 17. Juni ein (Feld-)Spieler nachnominiert werden. Aufgrund einer speziellen Tormann-Regelung wäre es auch möglich, noch nach dem Frankreich-Match einen Ersatz für Schlager zu holen, dann dürfte es allerdings nur noch ein Goalie sein. Folgerichtig ist Rangnick noch am überlegen, ob er drei oder vier Keeper nach Deutschland mitnimmt.

Neue Rolle für Alaba

Definitiv nicht auf dem Rasen wird David Alaba zu sehen sein, für den ÖFB-Star wurde eine neue Rolle gefunden, und zwar als "Non-playing-Captain", wie es Rangnick formulierte. "Es ist sehr schade, dass er uns nicht als Spieler zur Verfügung steht. Wir haben bis zum Schluss gehofft, aber als es klar war, dass es keinen Sinn macht, war es sein ausdrücklicher Wunsch, dabei zu sein."

Alaba werde als "zusätzliches Bindeglied zwischen Trainerstab und Mannschaft" fungieren, betonte der Teamchef. "Er wird so nahe wie möglich an der Mannschaft dran sein und in meine Überlegungen einbezogen werden." Real-Coach Carlo Ancelotti segnete Alabas ÖFB-Engagement laut Rangnick bereits ab. Der Wiener reist noch mit den "Königlichen" nach London zum Champions-League-Finale gegen Dortmund und wird dann am 4. oder 5. Juni beim Nationalteam erwartet. Etwa zum gleichen Zeitpunkt dürfte BVB-Profi Marcel Sabitzer bei seinen ÖFB-Kollegen eintreffen.

Der Steirer wird erst gegen die Schweiz eingesetzt, unabhängig davon dürfte es in den ÖFB-Anfangsformationen beider Partien weitere Rochaden geben. "Wir müssen bei allem, was wir machen, im Auge behalten, dass die Jungs genug im Tank haben, wenn es um was geht", meinte Rangnick mit Blick auf die EM-Spiele.

Ob Ballo auf den EURO-Zug aufspringen kann, hat der WAC-Kicker laut Rangnick selbst in der Hand. "Wir haben nicht so viele im Kader, die über diese Stärken verfügen wie er, wie zum Beispiel Tempodribblings. Es liegt an ihm, was er zeigt, ob er es schafft, im endgültigen Kader dabei zu sein", erklärte der 65-Jährige.

Über Lindner sagte der Nationalcoach: "Wir kennen ihn, wissen, was er leisten kann. Er ist hundertprozentig fit." So wie Lindner hat auch Lainer kürzlich eine Krebserkrankung überstanden. "Ich glaube nicht, dass er schon ganz wieder dort ist, wo er war, aber er ist auf einem guten Weg. Das ist auch normal, er war lange weg", sagte Rangnick über den Rechtsverteidiger.

apa

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