17.08.2020 12:24 Uhr

"FC Europa League" überzeugt im "Paradies"

Der FC Sevilla ist in der Europa League eine Macht
Der FC Sevilla ist in der Europa League eine Macht

Der FC Sevilla hat in Köln die Titelträume von Manchester United beendet und den sechsten Triumph in der Europa League vor Augen. Mit dem Wettbewerb unterhalb der Champions League verbindet die Spanier eine Liebesgeschichte.

Gegner Manchester United war eigentlich die bessere Mannschaft, doch die beispiellose Liebesgeschichte zwischen der Europa League und dem FC Sevilla konnte auch Englands Rekordmeister nicht zerstören. Mit etwas Glück setzte sich die Siegesserie der Spanier im einst von Franz Beckenbauer als "Cup der Verlierer" verspotteten Wettbewerb beim 2:1 (1:1)-Halbfinalerfolg in Köln fort.

Und tatsächlich schöpfen die Andalusier Kraft aus dem besonderen Verhältnis zum Wettbewerb unterhalb der Champions League. "Wir hatten schon immer eine gute Beziehung zu diesem Wettbewerb und haben uns nie aufgegeben", sagte Torschütze Suso. Willenskraft, die Trainer Julen Lopetegui ausdrücklich lobte: "Wir haben das Endspiel verdient, mussten aber in einem harten Match viel leiden."

"Für Sevilla ist die Europa League ein Paradies", titelte "El Pais", die aktuellen Zahlen des spanischen Ex-Meisters sind in der Tat beeindruckend: Am Freitag (21:00 Uhr/RTL) in Köln steht Sevilla zum sechsten Mal binnen 14 Jahren im Finale, alle fünf bisherigen Endspiele wurden gewonnen. Aus 25 der letzten 26 Europa-League-Duellen gingen die Spanier als Sieger hervor.

Dass der "FC Europa League" unter seiner Regie funktioniert, ist Seelenbalsam für Lopetegui. Gerade einmal zwei Jahre ist es her, da wurde der Baske kurz vor der WM-Endrunde in Russland als Spaniens Nationaltrainer gefeuert, weil er schon für die neue Saison bei Real Madrid angeheuert hatte. Dort war für ihn aber nach nicht einmal vier Monaten schon wieder Schluss.

Umso besser macht der 53-Jährige in Sevilla seinen Job. Und in der Primera División so gut, dass seine Mannschaft in der neuen Spielzeit der Europa League untreu wird und in der Königsklasse starten darf. Dort aber - und das gehört auch zur Wahrheit - ist der Traditionsverein bei weitem nicht so dominant. Bei sieben Teilnahmen kam man nie über das Viertelfinale hinaus.

Aber so bietet sich für die Köln unter Wert geschlagenen Engländer wenigstens die Chance zur einer zeitnahen sportlichen Revanche, denn auch sie erkämpften in der Premier League die Qualifikation für die Champions League. Bis zur neuen Spielzeit allerdings, so Manager Ole Gunnar Solskjaer, müsse personell aufgerüstet werden.

"Wir brauchen einen tieferen Kader. Es fehlt auch noch an Erfahrung, wir haben Sevilla vom Haken gelassen", sagte der Norweger über den fahrlässigen Umgang seiner Schützlinge mit mehr als einem halben Dutzend hochkarätiger Torgelegenheiten. Das Problem ist erkannt, doch die Lösung noch nicht in Sicht: Borussia Dortmund will den von ManUnited umworbenen Jadon Sancho derzeit auch für eine dreistellige Millionensumme nicht ziehen lassen.

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