30.07.2017 13:58 Uhr

Desolate DFB-Damen scheitern an Dänemark

Unterirdische Darbietung der deutschen Auswahl
Unterirdische Darbietung der deutschen Auswahl

Der Titeltraum ist geplatzt, der Dauersieger ist baden gegangen: Nach dem Regen-Chaos von Rotterdam sind die deutschen Fußballerinnen bereits im EM-Viertelfinale gescheitert.

Die Auswahl von Bundestrainerin Steffi Jones verlor ihr mit 15-stündiger Verspätung angepfiffenes Spiel gegen Dänemark nach einer unterirdischen Leistung verdient mit 1:2 (1:0) und verpasste sensationell nach zuletzt sechs EM-Triumphen in Serie zum ersten Mal seit 1987 den Einzug in eine EM-Vorschlussrunde.

"Uns haben die Aggressivität und die Überzeugung gefehlt. Wir haben die Torchancen mal wieder nicht gemacht. Das ist echt bitter", gestand Torhüterin Almuth Schult im Anschluss.

Dabei erwischte die DFB-Auswahl zunächst einen Blitz-Start. Doch nach dem frühen Treffer per Distanzschuss von Isabel Kerschowski (3.), bei dem die ungeschickte dänische Keeperin Stina Petersen kräftig mithalf, glich erst Nadia Nadim (49.) per Kopf aus. Theresa Nielsen (83.) machte schließlich ebenfalls per Kopf das deutsche Debakel perfekt. Dänemark trifft in seinem sechsten EM-Halbfinale am Donnerstag in Breda auf den Sieger des Duells zwischen Österreich und Spanien am Sonntagabend.

Jones blieb am Sonntag ihrer Aufstellung vom Vorabend treu. Vorne stürmte Linda Dallmann anstelle der glücklosen Mandy Islacker neben Anja Mittag. Links in der defensiven Viererkette setzte Jones auf Geschwindigkeit und gab Kerschowski den Vorzug vor Carolin Simon.

Däninnen drehen nach der Pause auf

Und die Wolfsburgerin brachte das deutsche Team, dass sich nach drei Spätspielen auf einen ungewohnt frühen Anstoß umstellen musste, gleich mit dem ersten Torschuss in Führung. Dänemark glich beinahe postwendend aus, doch nach einem Konter setzte Kapitänin Pernille Harder (6.) den Ball aus spitzem Winkel knapp am langen Pfosten vorbei.

Offensiv war die DFB-Auswahl vor 5251 Zuschauern anfangs spielbestimmend und zeigte teils schöne Ballstafetten, lud den Gegner mit Fehlpässen aber immer wieder zu gefährlichen Gegenstößen ein. So musste Torhüterin Almuth Schult gegen Katrine Veje (38.) eingreifen.

Nach dem Seitenwechsel drehte Dänemark mächtig auf und ließ den großen Favoriten immer wieder alt aussehen. Beim Ausgleich pennten Dzsenifer Marozsán und Kerschowski, als sie auf einen Freistoßpfiff der Schiedsrichterin warteten, diese aber Vorteil laufen ließ.

Anschließend traf Veje aus kurzer Distanz vor dem leeren Tor die Latte (57.), Schult klärte in höchster Not gegen ihre Klubkollegin Harder im Eins-gegen-Eins (58.). Die DFB-Frauen verloren komplett den Faden und kamen nur noch selten zu konstruktiven Angriffen. Die immer größer werdenden Lücken in der Abwehr bestrafte Nielsen schließlich. Die Schlussoffensive des Olympiasiegers verlief planlos.

 

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