21.02.2017 22:38 Uhr

Au weia, Bayer! Atlético eine Nummer zu groß

Die Rojiblancos durften in Leverkusen gleich viermal jubeln
Die Rojiblancos durften in Leverkusen gleich viermal jubeln

Für Bayer Leverkusen ist nach einer enttäuschenden Defensivleistung das Viertelfinale der Champions League in weite Ferne gerückt.

Nach einer 2:4 (0:2)-Pleite im Achtelfinal-Hinspiel gegen Vorjahresfinalist Atlético Madrid benötigt die in der Gruppenphase ungeschlagene Werkself im Rückspiel am 15. März in der spanischen Hauptstadt ein mittleres Fußball-Wunder, um das Achtelfinale zu überstehen. Seine zuvor letzte Heimniederlage in der Königsklasse hatte Bayer im November 2014 beim 0:1 gegen AS Monaco kassiert.

Bayer-Coach Roger Schmidt zeigte sich im Anschluss enttäuscht, aber dennoch kämpferisch: "Atlético war nicht umsonst in den letzten drei Jahren zweimal im Finale. Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht und hatten nicht die allerbeste Tagesform. Zwei Fehler führten zu zwei Gegentoren. Ich muss der Mannschaft aber ein großes Kompliment machen, dass sie nie aufgesteckt hat. Sie hat auch das 1:3 geschluckt und war später drauf und dran, das Spiel zu drehen. Eine Stimmung wie heute habe ich hier in Leverkusen selten erlebt."

Griezmann und Gameiro brillieren

Vor 29.300 Zuschauern in der BayArena durchkreuzten Saúl Ñíguez (12.) und Torjäger Antoine Griezmann (25.) bereits vor der Pause die Pläne der Leverkusener, die letztmals vor 15 Jahren in der Königsklasse die Runde der besten Acht erreicht hatten und anschließend 2002 sogar ins Finale eingezogen waren.

Kevin Gameiro per Foulelfmeter (59.) und Fernando Torres (86.) besiegelten die Bayer-Niederlage. Karim Bellarabi gelang in der 48. Minute das zwischenzeitliche 1:2 für Bayer, Madrids Stefan Savić sorgte mit seinem Eigentor in der 68. Minute nur kurzfristig für Spannung.

Horror-Abend für Dragović

Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive, wobei die Gäste entschlossener und aggressiver agierten und frühzeitig die Schwächen in der Leverkusener Hintermannschaft aufdeckten, in der vor allem Aleksandar Dragović einen rabenschwarzen Tag erwischte.

Glück hatte Bayer in der 12. Minute, als Wendell bei einem Abwehrversuch den Ball an die Latte des eigenen Tores knallte. Kurz zuvor hatte Leno gegen Griezmann bereits einen Rückstand seiner Mannschaft verhindert.

Mit einem herrlichen Schlenzer von der Strafraumgrenze gelang Saúl gegen den machtlosen Leno die verdiente Führung für die Gäste. Goalgetter Griezmann erhöhte nach einem traumhaften Konter mit seinem vierten Treffer im laufenden Wettbewerb für den Favoriten - mit 13 Toren ist der Franzose damit Madrids Rekordtorschütze im Europapokal.

Auf der anderen Seite sorgte der agile Julian Brandt zweimal für Gefahr vor dem Tor der Spanier, deren Defensive auch nicht immer sattelfest wirkte. In der 29. Minute lenkte Koke den Ball nach einem Schuss von Kampl knapp am eigenen Tor vorbei, vier Minuten später vergab Griezmann auf der anderen Seite das mögliche 3:0.

Torres setzt den Schlusspunkt

Nach der Pause keimte bei Bayer kurz Hoffnung auf, nachdem Bellarabi drei Minuten nach Wiederanpfiff verkürzen konnte. Eine Minute später scheiterte Gameiro für die Gäste am Aluminium, ehe er vom Elfmeterpunkt aus traf. Der Stürmer war zuvor von Dragović gefoult worden.

Die Partie schien entschieden, ehe Savić mit seinem Patzer Atlético wieder zittern ließ. Die Hausherren warfen alles nach vorne und wären fast belohnt worden, doch Filipe Luís rettete in 81. Minute gegen Chicharito auf der Linie. Den Schlusspunkt setzte schließlich der eingewechselte Routinier Fernando Torres, der sträflich frei zum Kopfball kam und mit Hilfe des Innenpfostens traf.

Dusel für die Werkself: Im zweiten Abschnitt hätte Charles Aránguiz vom schottischen Referee William Collum zwingend vom Platz gestellt werden müssen. Der bereits verwarnte Chilene leistete sich zwei üble Fouls, durfte aber durchspielen.

Bei Leverkusen, das bereits vor zwei Jahren im Achtelfinale an den Rojiblancos gescheitert war, konnten Leno und mit Abstrichen Brandt und Bellarabi überzeugen. Die Torschützen Griezmann und Gameiro waren die stärksten Akteure bei den Gästen, die ihren neunten Einzug ins Viertelfinale der Champions League vor Augen haben.

 

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