04.07.2016 09:23 Uhr

DFB-Tross watscht Scholl ab

Mehmet Scholl sorgte mit seiner Kritik nach dem EM-Viertelfinale für Wirbel
Mehmet Scholl sorgte mit seiner Kritik nach dem EM-Viertelfinale für Wirbel

Die Kritik von "ARD"-Experte Mehmet Scholl nach dem EM-Viertelfinale der deutschen Mannschaft gegen Italien hat nicht nur in den Medien für viel Wirbel gesorgt. Auch im Lager des DFB lösten die Aussagen des Ex-Profis Unverständnis aus.

In einer ersten Reaktion bezeichnete Manager Oliver Bierhoff die Aussagen Scholls als "unmöglich". Einerseits zeigte Bierhoff Verständnis und erklärte: "Experten sollen ihre Meinung sagen. Man weiß natürlich auch, dass sie beim Fernsehen immer mal wieder etwas raushauen müssen. Da gibt es auch solche Experten wie Mehmet Scholl, die das gerne mal machen."

Andererseits, so Bierhoff, entbehren die Aussagen des Europameisters von 1996 jeglicher Grundlage. "Was uns aber unglaublich ärgert: Er kennt unsere Abläufe nicht, er weiß nicht, wie Entscheidungen getroffen werden. Er hat damit den gesamten Trainerstab angegriffen." Löw habe klare Vorstellungen und hole sich ständig die Meinungen seines Stabs ein. Ein bislang durchaus erfolgreiches Vorgehen, das die deutsche Mannschaft vor zwei Jahren immerhin zum Weltmeister machte.

Siegenthaler äußert sich

Und auch der persönlich von Scholl attackierte DFB-Chefscout Urs Siegenthaler konnte den Angriff des Ex-Bayern nicht nachvollziehen. "Ich weiß nicht, was ich Herrn Scholl getan habe", sagte der Schweizer zur "Bild". "Jeder kann erzählen, was er will - frei und unbefangen. Sich so zu äußern, ist Scholls gutes Recht. Ich kenne ihn allerdings persönlich nicht." Eine dezente Spitze ließ Siegenthaler abschließend noch folgen. "Vor 1000 Jahren", so der Scout, "haben die Menschen die Erde auch nicht als Kugel gesehen."

Nach dem Elfer-Drama in Bordeaux hatte Scholl gesagt, Chefscout Urs Siegenthaler "möge bitte seinen Job machen, morgens liegenbleiben, die anderen zum Training gehen lassen und nicht mit irgendwelchen Ideen kommen. Ich weiß nicht, ob es nur Siegenthaler ist, aber Jogi Löw wacht nicht nachts auf und sagt: 'Dreierkette, Dreierkette, Dreierkette'", wütete Scholl, dessen einzige Trainerstation Bayern München II war.

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