28.01.2016 09:20 Uhr

Hofmann: "Weiß, wo die Reise hingeht"

Rapid-Kapitän hofft auf Lauf im Frühjahr
Rapid-Kapitän hofft auf Lauf im Frühjahr

Steffen Hofmann hat einen erfolgreichen Herbst bei Rapid hinter sich. Der 35-jährige Kapitän brachte es in 27 Pflichtspielen für die Grün-Weißen auf sieben Tore und sechs Assists. Besonders aufzeigen konnte er in der Europa League, wo er für seine Leistungen auch ins Team der Gruppenphase gewählt wurde.

Mit 395 Bundesligaspielen hält der Mittelfeldspieler gemeinsam mit Ex-Austria-Tormann Szabolcs Safar den Legionärs-Einsatz-Rekord (Allerdings ist Safar seit 2002 österreichisch-ungarischer Doppelstaatsbürger, Anm.d.Red.). Über dessen Bedeutung, das Frühjahr und seine Zukunft, die aller Voraussicht nach als aktiver Spieler auf dem Platz sein dürfte, gab Hofmann, der die Vorbereitung bisher ohne Probleme überstanden hat, im Interview mit der APA im Trainingslager in Side Auskunft.

Sie haben einen starken Herbst hinter sich, warum ist es so gut gelaufen?

Hofmann: Wir haben als Mannschaft sehr gut funktioniert. Bei mir war es so, dass ich nie verletzt war und auch nicht jedes Spiel gespielt habe, mir der Trainer Pausen gegeben hat. Das war sehr wichtig.

Welche Ziele haben Sie sich für das Frühjahr gesetzt?

Es ist nicht so, dass ich mir das Ziel setze, dass ich fünf, sechs Tore schießen oder auflegen will. Ich möchte einfach erfolgreich sein und möglichst irgendeinen Titel gewinnen. Das ist schon mein Ziel im Frühjahr.

Bereits zum Frühjahrsstart können Sie mit ihrem 396. Einsatz zum alleinigen Legionär mit den meisten Bundesligaeinsätzen aufsteigen. Wie wichtig ist Ihnen das?

Im Moment interessiert mich das eigentlich recht wenig. Natürlich, wenn man irgendwann einmal fertig ist mit dem Spielen, und zurückschaut, sind das wahrscheinlich schon Sachen, die einen ein bisschen stolz machen oder zeigen, dass man nicht alles falsch gemacht hat. Aber im Moment schaue ich da nicht drauf.

Sie spielen mittlerweile ihre 14. Meisterschaftssaison, wie hat sich die Liga entwickelt?

Ich denke, dass sich sehr viel verändert hat. Es sind deutlich mehr junge Spieler da, die sehr viel Qualität und viel Talent mitbringen und top ausgebildet sind. Was vielleicht ein bisschen fehlt ist die Erfahrung, aber sonst glaube ich, dass sich der Fußball überall weiterentwickelt und schneller und athletischer wird, deswegen hat sich die Liga sicher auch weiterentwickelt. Alle Vereine arbeiten gut, jeder versucht aus seinen Möglichkeiten, das Beste zu machen.

Im Herbst konnte sich keine Mannschaft absetzen, was ist im Frühjahr zu erwarten?

Ich denke, dass es diesmal nicht so ist, dass Salzburg vorne wegmarschiert, sie sind aber nach wie vor der Favorit auf die Meisterschaft.

Bei Salzburg ist ein neuer Trainer im Amt. Ist die Chance für Rapid auf den Meistertitel nicht so groß, wie lange nicht?

Wir würden uns viel zu sehr unter Druck setzen, wenn wir sagen würden, es wäre heuer so leicht. Wir schauen nur auf uns. Es sind jetzt sehr viele Spieler im Fokus von anderen Vereinen aus anderen Ligen, da müssen wir schauen, dass wir da auf Spannung bleiben, dass die Jungs im Kopf noch bei uns sind. Aber wenn wir einen guten Lauf erwischen, ist alles möglich.

Wie sehr beeinflussen Transfergerüchte die Mannschaft?

Die kann man nicht weghalten, natürlich ist das Thema innerhalb der Mannschaft. Wir sind ja nicht in Nordkorea, wo man nur die Nachrichten bekommt, die man bekommen darf. Wir kriegen schon alles mit, was da passiert. Natürlich spricht man auch ein bisschen darüber mit dem ein oder anderen, aber das Wichtigste ist, dass jeder, solange er bei Rapid ist, alles für diesen Verein gibt, damit wir möglichst erfolgreich sind.

Was wird im Frühjahr entscheidend sein?

Wir haben einen sehr intensiven Februar, den müssen wir möglichst gut überstehen und schauen in einen Lauf reinzukommen, wie wir ihn schon die letzten Jahre im Frühjahr immer gehabt haben.

Im Februar wartet auch Valencia im Sechzehntelfinale der Europa League.

Das ist für uns alle eine einmalige Möglichkeit. Auch wenn Villarreal in der Tabelle deutlich besser dasteht, ist Valencia vom Namen her noch einmal eine Nummer größer. Auch wenn sie schon besser gespielt haben in ihrer Liga, brauchen wir jetzt nicht anfangen Valencia schlechtzureden. Es ist immer noch die Primera Division, in der sie spielen, und das ist ein ganz hohes Niveau. Auch wenn es in der Liga nicht so gut für sie läuft, gibt es nur einen Favoriten und der heißt Valencia.

Wie sehr trauern Sie eigentlich noch der knapp verpassten Teilnahme an der Champions League nach?

Natürlich wäre es ein Traum gewesen, da dabei zu sein, aber ich denke, dass wir als Mannschaft heuer in der Europa League sicher besser aufgehoben waren. Ich glaube, dass es für die Entwicklung der Mannschaft und des Vereins besser ist, in der Europa League eine gute Rolle zu spielen, als in der Champions League jede Woche eine über die Ohren zu bekommen.

Ihr Vertrag läuft im Sommer aus, geht die Karriere dann zu Ende?

Ich weiß schon, wo die Reise hingehen wird. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir bekanntgeben, wie es mit mir weitergeht.

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apa

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