11.03.2015 12:47 Uhr

Trotz Krise: Hecking setzt auf Schürrle

André Schürrle (l.) ist noch nicht in Form
André Schürrle (l.) ist noch nicht in Form

Dieter Hecking lässt André Schürrle nicht fallen. Auch beim Europa-League-Kracher gegen Inter dürfte der teuerste Einkauf in der Historie des VfL Wolfsburg trotz bislang enttäuschender Leistungen in der Startelf stehen.

"Ich weiß um meine Qualitäten, die Tore werden kommen", versprach der für den VfL noch torlose 24 Jahre alte Weltmeister. Auch in der Vorbereitung auf das Achtelfinal-Hinspiel gegen den 18-maligen italienischen Meister trainierte Schürrle in der Startelf.

"Unser Vertrauen in André ist grenzenlos", stellte Manager Klaus Allofs noch einmal klar, obwohl sich in Ivan Perisic ein potenzieller Konkurrent wieder fit meldete. "Ich bin bereit und brauche Spiele", sagte der Kroate, der seit Schürrles Verpflichtung Ende Januar verletzt war. Auch deshalb dürfte Hecking den vor seiner Verletzung formstarken Perisic kaum von Beginn an bringen.

Formkurve zeigt nach unten

Die Formkurve Schürrles zeigte dagegen zuletzt stark nach unten. Der Nationalspieler hat noch keine Bindung zum VfL-Spiel und wirkt phasenweise gar wie ein Fremdkörper. "Ich habe mir zuletzt schon einen Kopf gemacht, woran es liegt", gestand der Weltmeister.

Im Gegensatz zu seinen gestressten Kollegen könnte eine Pause aber in der Tat kontraproduktiv sein. Wegen seiner Reservistenrolle bei seinem früheren Klub FC Chelsea "ist es normal, dass er noch nicht im Rhythmus ist", meinte Allofs.

Etwas überspielt

Schürrles Mitspieler wirkten dagegen nach teilweise berauschenden Vorstellungen zum Rückrundenstart in den vergangenen Tagen etwas überspielt. Die Reisestrapazen mit vier Auswärtsspielen in neun Tagen zeigten Wirkung: Beim 2:0 im Pokal beim Zweitligisten Leipzig spielte der VfL schon schwach, am Samstag folgte dann beim 0:1 in Augsburg die erste Niederlage nach zuvor 15 Pflichtspielen ohne Niederlage. Danach gab Hecking seinen Spielern zwei Tage frei.

"Jetzt sollten mal alle voneinander lassen", begründete der Coach, der damit offensichtlich den richtigen Nerv traf. "Die freie Zeit hat gut getan", meinte Abwehrchef Naldo: "Wir werden frisch sein. Klar hat Inter eine gute Mannschaft, aber wir sind auch gut. So gut, dass wir sie schlagen können".

Mit Inter geht's bergab

Seit dem Champions-League- und Weltpokal-Titel 2010 ging es mit Inter bergab. Aktuell ist der stolze Klub nur Neunter der Serie A. Der Respekt vor Wolfsburg scheint größer als andersherum. "Mit Wolfsburg haben wir einen Gegner erwischt, der sicher auch um den Titel mitspielt", sagte der in der Europa League nicht spielberechtigte Inter-Zugang Lukas Podolski der "Sport Bild". Bei VfL-Profi Ricardo Rodriguez hört sich das anders an: "Wir haben Respekt vor dieser Mannschaft, aber keine Angst. Die müssen wir auch nicht haben."

Angesichts der eigenen Ambitionen darf der VfL die auch nicht haben. Manager Allofs hält Inter für "machbar" und sprach schon vor dem Saisonstart vom Finale am 27. Mai in Warschau. "Unser Ehrgeiz ist ungebrochen. Priorität hat für mich die Champions-League- Qualifikation, aber wir wollen auch in den anderen Wettbewerben so weit wie möglich kommen", sagte Hecking.

Wichtig fürs Weiterkommen scheint vor allem das Hinspiel, denn Inter ist trotz aller Probleme auswärtsstark. In Italien holte der Klub auswärts genau so viele Punkte wie daheim. Und in der Europa League ist Inter auf fremden Plätzen noch unbesiegt.

Mehr dazu:
>> VfL Wolfsburg - Inter am Donnerstag ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker

dpa

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