01.05.2014 11:53 Uhr

Europa League: Paco wer? Paco Alcacér

Spätestens seit seinem Hattrick im Rückspiel des Europa-League-Viertelfinales gegen Basel hat man seinen Namen auch im deutschsprachigen Raum schon einmal vernommen. Dabei zeigte Paco Alcacér bereits in den U-Nationalmannschaften Spaniens, dass mit ihm einmal zu rechnen sein wird.

Es läuft die 70. Spielminute. Beim Stand von 2:0 fehlt Valencia gegen den FC Basel noch ein Tor, um das Hinspielergebnis zu egalisieren. Dann bekommt Eduardo Vargas einen langen Ball links im Strafraum der Schweizer, den er nur mit einem langen Schritt erreicht. Mit dem ersten Ballkontakt legt der Chilene das Spielgerät zurück auf seinen Sturmpartner Paco Alcacér, der an der Sechszehnmeterline lauert. Das Leder hüpft zweimal auf, bevor Alcacér per Dropkick erst die Latte und dann das ganze Mestalla zum Vibrieren bringt.

Die Fledermäuse haben die Verlängerung erzwungen in der sie sich gegen sich selbst dezimierende Schweizer schließlich durchsetzen. In der 114. Minute ist es erneut der 20-jährige Alcacér, der das 4:0 erzielt und somit sein Team ins Halbfinale bringt. In der Verlängerung scheint sich der Youngster besonders wohl zu fühlen, denn auch bei der spanischen U19 traf er einst erst im dreistelligen Minutenbereich.

Schon immer der Mann für die wichtigen Tore

Als Patrik Lacha in der 97. Minute im Finale der U19-EM 2011 das 2:1 für Tschechien erzielte, erinnerte man sich in Spanien an das Endspiel aus dem Vorjahr gegen Frankreich, das mit dem gleichen Ergebnis verloren ging. Doch Paco Alcacér hatte in diesem Jahr andere Pläne. Der Mann aus der eigenen Jugend des Valencia CF, der 2010 noch bei der U17-EM Torschützenkönig wurde, setzte mit einem Doppelpack in der zweiten Hälfte der Verlängerung Spanien die europäische Krone der U19-Junioren auf. Ein Triumph, den er ein Jahr später wiederholten sollte.

In der Primera División konnte sich der Youngster bei den Fledermäusen zunächst nicht durchsetzen. Er wurde an Getafe ausgeliehen, wo er meist nur als Joker zum Einsatz kam. Nach seiner Rückkehr zu seinem Heimatverein durfte er unter Miroslav Đukić in der Saison 2013/2014 an den ersten sieben Spieltagen ausschließlich auf der Bank Platz nehmen. Die erfahrenen Jonas und Hélder Postiga bekamen den Vorzug. Durch die Doppelbelastung in Liga und Europa League wurde aber schließlich öfter rotiert und Alcacér bekam seine Chance.

Auf dem Weg zum Mister Europa League

Diese wusste der 20-Jährige vor allem auf europäischem Parkett zu nutzen, wo er inzwischen mit sieben Toren in der Torschützenliste auf Platz zwei des Wettbewerbs geführt wird. Ob Alcacér seinem Verein auch im Rückspiel des EL-Halbfinales gegen Sevilla (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) mit seinen Toren helfen kann, hängt jedoch von einer Entscheidung der UEFA ab. Er hatte im Hinspiel in der Nachspielzeit eine Gelbe Karte für ein Foul gesehen, das er nie begangen hat, ihm aber eine Sperre einhandelte.

"Ich hoffe, dass mir Gerechtigkeit widerfährt, da ich nichts gemacht habe. Beto hat sich in dieser Szene nicht fair verhalten. Das war nicht sportlich. Der Schiedsrichter hat sich geirrt und ich hoffe, dass sie die Entscheidung berichtigen." Der Keeper des Sevilla FC hatte sich ohne Berührung durch Alcacér fallen lassen, nachdem er einen Flugball abgefangen hatte. Egal ob nun mit oder ohne ihn, Paco Alcacér ist sich sicher, dass das letzte Wörtchen im rein spanischen Halbfinale noch nicht gesprochen ist: "Mit der gleichen Einstellung aus dem Spiel in Sevilla können wir im Rückspiel etwas Großes schaffen."

Thomas Malzacher

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