10.12.2013 12:56 Uhr

Finale für Keller und Schalke gegen Basel

Gegen den FC Basel geht es für Schalke um mehr als das Achtelfinale
Gegen den FC Basel geht es für Schalke um mehr als das Achtelfinale

Schlaue Sprüche und vollmundige Vorsätze sind nicht mehr gefragt. Die Profis des FC Schalke 04 müssen - begleitet von einer verschärften Trainerdiskussion um Jens Keller - auf dem Rasen Taten sprechen lassen.

"Es gelten gar keine Ausreden mehr, keine Sprüche oder sonst irgendwas. Wir müssen es auf dem Platz zeigen - alles andere ist so was von egal", sagte Kevin-Prince Boateng vor dem finalen Duell am Mittwoch um das proklamierte Erreichen des Champions-League-Achtelfinales mit dem FC Basel.

Die Konstellation in der Gruppe E ist aus Schalke-Sicht simpel: Ein Heimsieg muss her! Selbst ein Remis gegen den um einen Zähler besseren Schweizer Fußball-Meister, der mit acht Punkten hinter dem schon qualifizierten FC Chelsea (neun) Rang zwei belegt, würde den Königsklassen-K.o. bedeuten. Eine Saison-Fortsetzung in der Europa League wäre kein Trost, auch wenn Julian Draxler im "Kicker" meinte: "Platz drei wäre keine Blamage." Doch der Nationalspieler stellte auch klar: "Der Verein und auch wir als Mannschaft haben den Anspruch weiterzukommen. Sowohl vom Etat her als auch von unseren Qualitäten."

Drei Spiele - drei Siege

Boateng geht noch einen Schritt weiter und fordert in der "Sport Bild" unmissverständlich drei Siege in den letzten drei Partien 2013. "Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir die nächsten drei Spiele gewinnen müssen", betonte der Nationalspieler aus Ghana. "Dann können wir im Winter neue Kräfte sammeln."

Das scheint auch dringend notwendig. Immerhin hat das Team seit dem Saisonstart 25 Spiele in den Knochen und musste im Hinrundenverlauf immer wieder herbe personelle Rückschläge wegstecken - beispielsweise durch die schweren Verletzungen und langfristigen Ausfälle von Klaas-Jan Huntelaar, Marco Höger oder zuletzt Dennis Aogo. Das wird bei der sportlichen Bilanz gern unterschlagen, darf letztlich aber auch nicht Alibi sein für Unkonzentriertheiten und einstellungsbedingte Leitungsschwankungen.

Das ständige Auf und Ab gipfelte zuletzt im blamablen 1:3 vor einer Woche im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim, als das Team drei Gegentore in 15 Minuten bekam und dann in sich zusammenfiel. Fast logisch, dass man auch beim Bundesliga-Rivalen Mönchengladbach trotz Führung mit 1:2 verlor. "Das Spiel ist abgehakt, wir haben unser Fazit gezogen", versicherte Torhüter Ralf Fährmann, der Routinier Timo Hildebrand inzwischen den Rang ablief.

Angst ist ein schlechter Ratgeber

In Gladbach habe man "Engagement, Kampf und Siegeswillen" gezeigt. Das mache ihm nach dem Pokal-Katastrophenauftritt Hoffnung für die Basel-Partie, so Fährmann. "Wir haben gerade nach der schlechten Leistung gegen Hoffenheim vor heimischer Kulisse etwas gut zu machen. Jetzt müssen wir eine Reaktion zeigen." Draxler schöpft seinen Mut in der "kritischen Situation" auch aus dem 1:0 im Hinspiel. "Mit Angst kommen wir ohnehin nicht weiter."

Vorsicht ist geboten, denn das Team des früheren Bundesligaprofis Murat Yakin kann mehr, als es im Hinspiel zeigte. Nicht zuletzt die beiden Erfolge gegen den FC Chelsea dienen als Beweis internationaler Klasse. "Wir wissen, welche Stärken die Baseler haben. Wir werden sie auf keinen Fall unterschätzen", betonte Fährmann.

Glaubt man den Profis, haben sie den Ernst der Lage erkannt. Doch das dachten Fans und Verantwortliche nach guten Spielen schon häufiger - und wurden genauso oft enttäuscht. Letztlich führte es dazu, dass Keller nun praktisch chancenlos ist im Kampf um seinen Job. Die von Draxler angekündigte "Aufholjagd" im neuen Jahr müssen die Spieler dann wohl unter einem neuen Trainer starten, der Thomas Schaaf heißen könnte.

dpa

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