22.10.2010 00:05 Uhr

Salzburg strebt gegen Juventus erstes Tor, erste Punkte und ersten Sieg an

Österreichs Meister Salzburg und Italiens Rekordchampion Juventus Turin haben am Donnerstag (21.05 Uhr) im direkten Duell der dritten Runde der Europa-League-Gruppenphase Punkte bitter nötig. Die Salzburger sind noch punkt- und torlos, die Italiener demgegenüber zwar noch ungeschlagen, haben allerdings auch erst zwei Zähler auf dem Konto.


"Das Ergebnis ist für mich nicht so wichtig, sondern wir müssen dem Publikum zeigen, dass wir am Samstag Mist gebaut haben", betonte Salzburg-Coach Huub Stevens vor dem Heimspiel. Die Salzburger machen in der Ära-Stevens derzeit wohl die schwierigste Phase durch. In den bisherigen 19 Pflichtspielen der Saison setzte es acht Niederlagen und damit schon genauso viele wie in der gesamten abgelaufenen Spielzeit 2009/10 in insgesamt 53 Partien.


Die 0:2-Heimniederlage am Samstag gegen Kapfenberg war der nächste Rückschlag für den Meister, der nur zwei seiner jüngsten elf Spiele gewonnen hat. "Wenn man so eine Leistung gegen Juventus bringt wie wir gegen Kapfenberg, dann wirst du abgeschossen", ist sich der Niederländer bewusst.


Bei der "Alten Dame" gilt es vor allem den 35-jährigen Star Alessandro del Piero, der gemeinsam mit Amauri stürmen wird, in den Griff zu bekommen. Stevens hob allerdings die Gefährlichkeit der gesamten Turiner Mannschaft hervor. "Es geht nicht nur darum, Del Piero in Schach zu halten, es ist viel wichtiger Juve in Schach zu halten", betonte der 56-Jährige.


Salzburg glaubt an Aufstiegschance


Trotz des schwachen Starts in der Gruppe A mit 0:2-Niederlagen gegen Manchester City (daheim) und Lech Poznań (auswärts) haben die "Bullen" den Aufstieg noch nicht abgeschrieben, der Europacup hat deshalb weiterhin die selbe Priorität wie die Meisterschaft. "Jedes Spiel ist das Wichtigste. Wir haben ja auch eine Verantwortung gegenüber dem Publikum", bekräftigte Stevens. Bis Mittwochmittag waren rund 20.000 Karten verkauft.


Bis auf das verletzte Quartett Gustafsson, Ulmer, Nelisse und Cziommer sind alle Salzburger fit, auch der zuletzt angeschlagene Mendes dürfte wieder zur Verfügung stehen. Wer das Tor der Mozartstädter hüten wird, entschied sich erst am Donnerstag. Stammgoalie Gerhard Tremmel hatte beim 0:2 gegen die Steirer ein unnötiges Freistoßtor kassiert, weshalb Alexander Walke eventuell zum Zug kommen könnte. "Natürlich denke ich darüber nach. Wir werden sehen, was am Donnerstag ist", hatte sich Stevens noch nicht auf seine Nummer eins festgelegt.


Während die Salzburger jetzt schon fast mit dem Rücken zur Wand stehen, hatten sie in der vergangenen Saison noch alle sechs Gruppenspiele gewonnen. "Im letzten Jahr hatten wir gegen bestimmte Gegner das Momentum auf unserer Seite, jetzt nicht", betrieb Stevens Ursachenforschung. Es sei eben viel schwieriger oben zu bleiben, als nach oben zu kommen.


Manninger und Juve kehren zurück


Juventus gastiert bereits zum zweiten Mal in der laufenden Europa-League-Saison in Österreich. Nach dem eingeplanten Aufstieg gegen Sturm Graz in der letzten Qualirunde stellt sich nun Salzburg der Star-Truppe von Coach Luigi del Neri. Wie auch in den bisherigen beiden Gruppenphase-Partien wird wieder Alexander Manninger das Tor hüten. Für den gebürtigen Salzburger ist es klarerweise eine besondere Partie. "Das Stadion liegt nur zehn Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt", betonte der 33-Jährige.


Die Leistungen seines Ex-Klubs schätzte der Ex-Arsenal-Tormann als enttäuschend ein. "Ich muss sagen, dass ich mir mehr erwartet hätte. Die Mannschaft ist stecken geblieben und hat keine weiteren Schritte vorwärts gemacht", urteilte Manninger über die "Bullen".


Mit seiner eigenen Situation bei den Turinern scheint der 1,89 m große Schlussmann nicht ganz zufrieden zu sein. "Ich kann mich mit diesem Rhythmus nicht begnügen", betonte Manninger, der derzeit nur im Europacup zum Zug kommt. Allerdings lobte der Routinier auch seinen Konkurrenten Marco Storari.


Nach der geplanten Rückkehr des derzeit noch verletzten Gianluigi Buffon im Jänner 2011 droht dem Österreicher allerdings gar die Nummer-Drei-Rolle, weshalb nach italienischen Medienberichten auch eine Rückkehr nach Salzburg ein Thema sein soll. Im Gegensatz zu Manninger ist Mittelfeldspieler Marcel Büchel bei Juve nicht dabei, der 19-jährige Vorarlberger hat den Sprung in den 21-Mann-Kader nicht geschafft und stieg am Mittwoch nicht ins Flugzeug Richtung Salzburg.

apa

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