14.04.2009 23:45 Uhr

Alle Trümpfe bei Chelsea

Seit der überzeugenden Leistung seiner Blues an der Anfield Road vor einer Woche ist es die wichtigste Aufgabe von Trainer Guus Hiddink, keine allzu große Euphorie bei seinen Spielern aufkommen lassen. Nüchtern betrachtet spricht beim heutigen Viertelfinalrückspiel der Champions-League zwischen dem Chelsea FC und dem Liverpool FC aber auch alles für die Londoner. Mit einer beeindruckenden Vorstellung entzauberten Ballack, Lampard, Drogba & co die vorher so überzeugenden Reds aus Liverpool in ihrem eigenen Wohnzimmer. Trotz früher 1:0-Führung durch Fernando Torres hieß es am Ende 1:3 zugunsten des Gastes. Der Held des Abends hieß Branislav Ivanovic, der mit seinen ersten beiden Pflichtspieltoren für Chelsea die Weichen für das Erreichen des Halbfinals stellte.


Champions-League-Historie spricht für Chelsea


Hat Liverpool angesichts des Hinspielergebnis und der bekannten Heimstärke des Chelsea FC überhaupt noch eine Chance? Immerhin sind die Blues seit 16 Spielen an der Stamford Bridge ungeschlagen. Zuletzt gelang es dem FC Barcelona im Februar 2006, Chelsea im eigenen Stadion zu schlagen. 1:2 hieß es damals nach 90 Minuten, durch ein 1:1 im Rückspiel machten die Spanier den Weg frei zum Titelgewinn gegen Arsenal FC. Seitdem ist die Stamford Bridge in der Champions League unbezwungen.
Auch Liverpool scheiterte in diesem Zeitraum auf europäischer Ebene gleich zwei Mal an dem Versuch, Chelsea eine Heimniederlage beizubringen. Im Halbfinal-Hinspiel 06/07 siegte Chelsea mit 1:0, im Rückspiel machte Liverpool mit einem 4:1 im Elfmeterschießen den Finaleinzug dennoch klar. In der vergangenen Saison ging es ähnlich eng zu. An der Anfield Road gab es ein 1:1, im Rückspiel stand es nach 90 Minuten ebenfalls 1:1, in der dramantischen Verlängerung fielen dann drei weitere Tore zum 3:2-Sieg für Chelsea.


Liverpool bleibt gefährlich


Guus Hiddink scheint auf die Statistik nicht viel zu geben und mahnt zur Zurückhaltung: "Wir müssen sehr vorsichtig sein. Das sagen wir nicht nur aus Höflichkeit. Natürlich sind wir in einer guten Position, aber wir dürfen nicht davon ausgehen, die nächste Runde leicht zu erreichen. Wenn wir dies machen, haben wir schon vor dem Anpfiff verloren." Besonders zwei Umstände dürften den Holländer nachdenklich machen: Zum einen haben die Bolton Wanderers am Wochenende gezeigt, dass seine Abwehr kein unüberwindliches Bollwerk darstellt. 3 Tore erzielte der Gast aus Mittelengland binnen acht Minuten. Allerdings stand es vorher schon 4:0. Zum anderen hat Liverpool in dieser Saison schon gezeigt, wie die Stamford Bridge zu knacken ist. Im Oktober gewannen die Mannen um Steven Gerrard dort mit 1:0.


Gerrard dabei, Terry fehlt


Die Chance von Liverpool auf eine Überraschung hängt eng mit dem Einsatz von Kapitän Steven Gerrard zusammen. Der Mittelfeldmotor leidet seit einigen Tagen an einer Leistenverletzung, saß deshalb beim sicheren Sieg über die Blackburn Rovers nur auf der Bank. Für die Partie heute abend sieht es gut aus, auch wenn Trainer Rafael Benitez sich des Risikos bewußt ist: "Es geht ihm besser, aber er arbeitet noch mit den Physiotherapeuten, dann sehen wir weiter. Es bleibt natürlich ein Restrisiko, wenn Steven spielt, denn dann könnten wir ihn vielleicht für zwei Wochen verlieren und das wäre wohl das schlechteste."
Chelsea muss dagegen auf seinen Kapitän, Innenverteidiger John Terry, aufgrund einer Gelbsperre verzichten. Die Blues werden damit wohl auf ein nicht gerade eingespieltes Innenverteidigerpaar zurückgreifen müssen. Erst zwei Mal füllten Ricardo Carvalho und Alex diese Rolle in dieser Saison gemeinsam aus.

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