25.02.2011 00:05 Uhr

Aus für VfB in Europa League: 0:2 gegen Benfica

Stuttgart (dpa) - Schwach, schwächer, Stuttgart: Nach einer weitgehend indiskutablen Leistung ist der VfB gegen Benfica Lissabon in der Europa League ausgeschieden.

Der portugiesische Rekordmeister bezwang den völlig verunsicherten Tabellen-Vorletzten der Fußball-Bundesliga im Zwischenrunden-Rückspiel hochverdient 2:0 (1:0) und feierte beim 19. Gastspiel in Deutschland den ersten Sieg. Auch eine siebenminütige Nachspielzeit brachte nicht mehr die Wende.

Die Schwaben hatten zudem Pech, dass Torhüter Marc Ziegler, der bis dahin mit Abstand beste Profi der Gastgeber, bei seinem Saison-Debüt mit dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung verletzt ausscheiden musste. Vor 25 800 Zuschauern erzielten Eduardo Salvio (30. Minute) und Oscar Cardozo (78.) per Freistoß die Treffer in einer insgesamt niveauarmen Partie und besiegelten die vierte Pflichtspiel-Niederlage nacheinander für den Meister von 2007. Zdravko Kuzmanovic sah wegen eines Frustfouls noch Rot (90.+7).

Für die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia war die Pleite ein weiterer Tiefschlag im Hinblick auf den Abstiegskampf in der Bundesliga und das richtungsweisende Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag. Ebenso schmerzlich wie der K.o. auf der europäischen Bühne war aber das verletzungsbedingte Aus für Ziegler in der 52. Minute.

Nach einem Zusammenprall mit Benfica-Mittelfeldspieler Nicolas Gaitan musste der 34-Jährige benommen vom Platz getragen werden. Der erst für dieses Spiel zur neuen Nummer eins aufgestiegene Keeper riskierte nach einer missglückten Abwehr Kopf und Kragen beim Rauslaufen und prallte mit seinem Kopf gegen das Knie des Argentiniers. Ziegler musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren werden; der zuvor noch von Labbadia zur Nummer zwei degradierte Sven Ulreich kam unverhofft zu seinem «Comeback».

Dabei wollte Labbadia mit dem Torwarttausch von Jungspund Ulreich zu Routinier Ziegler einerseits der anfälligen Defensive mehr Stabilität verleihen, andererseits aber auch ein Zeichen gegen die Krise setzen. Bis zu seinem bitteren Aus rechtfertigte Ziegler seine Nominierung mit starken Paraden gegen Nicolas Gaitan (7.) und Fabio Coentrao (18.), war beim Distanzschuss von Salvio aber machtlos.

Obwohl den Stuttgartern die große Verunsicherung ob des 17. Tabellenplatzes in der Bundesliga und der zuletzt teilweise herben Pleiten deutlich anzumerken war, kamen auch sie zu Chancen. Der japanische Zugang Shinji Okazaki (15.), Georg Niedermeier (17.) und Hinspiel-Torschütze Harnik (22.) scheiterten am Gäste-Keeper Roberto.

«Wir waren nach vorne nicht sehr konsequent, das war unser Manko», analysierte der verletzte Nationalstürmer Cacau zur Pause. «Es wäre wichtig, direkt nach der Pause ein Tor zu machen.»

Dies jedoch gelang seinen Mannschaftskameraden nicht mehr. Gut eine Viertelstunde vor Schluss gaben sie zwar noch ein Lebenszeichen von sich. Okazaki schoss aber knapp vorbei (72.) oder fand bei seinem wichtigen Kopfball in Roberto seinen Meister (75.).

Mitten in der kleinen Drangperiode schwand aber die letzte kleine Hoffnung auf eine Verlängerung. Cardozo zirkelte einen Freistoß erst an den Innenpfosten und dann ins Tor - Ulreich war machtlos. Sieben Minuten zuvor hatte sich der Schlussmann noch einmal auszeichnen dürfen, als er gegen Cardozo aus Nahdistanz glänzend parierte.

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