22.02.2006 23:45 Uhr

Werders Angst vor Wackel-Abwehr - Klose: «Bin fit»

Bremen (dpa) - Respekt vor dem italienischen Rekordmeister, Angst vor der eigenen Abwehrschwäche und Hoffen auf Miroslav Klose: Mit gemischten Gefühlen geht Werder Bremen in das Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales gegen das Starensemble von Juventus Turin.

Im heimischen Weserstadion setzt der Fußball-Bundesligist vor allem auf den Einsatz des zuletzt verletzten Torjägers Klose, um sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 7. März zu verschaffen. «Ich bin absolut fit», sagte Klose. «Ich habe keine Schmerzen mehr.»

Während das wahrscheinliche Comeback von Klose Zuversicht gibt, bereitet Werders Wackelabwehr weiter große Sorge. Zwölf Gegentreffer kassierten die Bremer allein in der Vorrunde der Champions League und wirkten auch zuletzt in der Bundesliga trotz des 1:0-Sieges bei Borussia Dortmund anfällig. «Wir müssen uns gewaltig steigern», mahnte Kapitän Frank Baumann. «Wenn wir Juve so viel Platz lassen wie den Dortmundern, dann werden wir sicher das eine oder andere Tor kassieren.» Trainer Thomas Schaaf ist bei diesem Thema in der Formulierung vorsichtiger. «Wir müssen unserem Stil treu bleiben», sagte der Coach. «Wir dürfen nicht so viele Fehler machen.»

Werders anfällige Defensive trifft auf eine der gefährlichsten Sturmreihen Europas mit Zlatan Ibrahimovic und David Trezeguet, die zusammen bereits sieben Tore in der «Königsklasse» erzielten. Juve kann es sich sogar leisten, dass ein Weltklasse-Angreifer wie Alessandro del Piero nur Ersatzmann ist, der als Joker aber auch schon drei Mal traf. In einer Mischung aus Vorfreude und Respekt sagte Werder-Manager Klaus Allofs: «Wir spielen gegen den Topfavoriten auf den Gewinn der Champions League, eine der besten Mannschaften Europas. Juve ist durchweg mit bärenstarken Spielern besetzt, die unheimlich viel Selbstvertrauen haben. Sie müssen sicherlich nichts fürchten.»

Die Bremer werden wohl wieder die Flucht nach vorne antreten und setzen auf Klose als großen Hoffnungsträger. An der Rückkehr des Top- Torjägers der Bundesliga, der in der Champions-League-Vorrunde drei der zwölf Werder-Tore-schoss, gibt es wenig Zweifel, auch wenn Trainer Thomas Schaaf wie gewohnt wenig auskunftsfreudig in Aufstellungsfragen war. «Ich bin froh, dass Miro wieder zur Verfügung steht», sagte der Coach, wollte sich aber auf einen Einsatz von Beginn an nicht festlegen.

«Vom Einsatz her ist er voll da. Er hat keine Hemmungen, geht in alle Zweikämpfe», sagte Schaaf. «Er hat sich jetzt drei Wochen erholt und ist gut vorbereitet.» So dürfen sich die Werder-Fans auf die Komplettierung des K&K-Sturms freuen, da auch Ivan Klasnic trotz Erkältung spielen will. Wieder auf die Bank muss dafür Nelson Valdez.

Klose scheinen die hohen Erwartungen, die nun auf ihm lasten, nicht zu stören. «Den meisten Druck mache ich mir selber», sagte der Stürmer. «Wir haben eine Mannschaft, um auch gegen diese Turiner Abwehr Tore zu erzielen.» Mut gegen die abwehrstarken Turiner schöpfen die Bremer zudem aus dem 2:2 der Italiener im Ligaspiel in Messina. «Das zeigt doch, dass man gegen Juve auch Tore schießen kann», sagt Torsten Frings. Mindestens eins muss Werder nach Meinung des Nationalspielers vorlegen. «Nur das wäre eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel.»

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