23.11.2005 23:45 Uhr

Schalke gegen Eindhoven wieder mit Rost und Sand

Gelsenkirchen (dpa) - Rechenspiele, Systemdebatte und Personalroulette - vor dem letzten Gruppen-Heimspiel in der Champions League gegen den PSV Eindhoven gibt es beim FC Schalke 04 einige offene Fragen.

Nach dem enttäuschenden 2:2 im Bundesliga-Spiel beim 1. FC Köln hat der Druck auf den deutschen Vizemeister vor der Partie gegen den niederländischen Titelträger wieder zugenommen. Zwar würde eine Niederlage des Tabellen-Zweiten Schalke (5 Punkte wie Mailand) in der Gruppe E gegen den von Guus Hiddink trainierten Spitzenreiter (7) nicht das Ende der Achtelfinale-Träume bedeuten, aber auf derlei Rechenspiele wollen sich weder Kapitän Ebbe Sand noch Trainer Ralf Rangnick einlassen.

«Mit drei Punkten mehr wäre unsere Ausgangslage vor dem letzten Spiel in Mailand sicher besser als ohne», sagte der dänische Stürmer, und Rangnick verwies darauf, dass in der «Hammergruppe» in keinem Fall schon an diesem Spieltag eine endgültige Entscheidung falle: «Es ist verrückt. Jeder kann noch Erster oder Letzter werden. Aber mit einem Sieg hätten wir es in Mailand selbst in der Hand.»

Die Chancen für Sand stehen gut, nach Wochen mal wieder zur Startelf zu gehören. Denn der 33-Jährige erzielte zuletzt als Einwechselspieler sowohl beim 2:0 gegen Fenerbahce Istanbul vor drei Wochen (90.+1) und mit dem Ausgleichstor in Köln (86.) zwei wichtige Treffer in den Schlussphasen. Sands Landsmann Sören Larsen dagegen konnte auf der linken Offensiv-Seite in dem von Trainer Ralf Rangnick zuletzt praktizierten System mit nur einer echten Spitze (Kevin Kuranyi) nicht überzeugen. Sand forderte zwar seinen Einsatz nicht direkt, sagte dem Trainer aber klipp und klar seine Meinung: «Ich war enttäuscht. Ich bin auch in meiner letzten Saison hoch motiviert und möchte immer von Anfang an spielen.»

Fast sicher ist, dass Rangnick gegen PSV das Personal-Karussell in Gang setzt. Der Brasilianer Rafinha ist ohnehin Gelb-gesperrt, für ihn wird Hamit Altintop rechts verteidigen. Auch Dario Rodriguez und Gustavo Varela drängen zurück ins Team. Sie waren nach der verpassten WM-Qualifikation mit Uruguay und den Reisestrapazen vom Australien-Trip psychisch wie physisch angeschlagen und wurden in Köln geschont. Gegen Eindhoven wird Rodriguez wieder Innenverteidiger spielen, Mladen Krstajic rückt nach links und Lewan Kobiaschwili ins Mittelfeld. Der lange am Knie verletzte Gerald Asamoah, der in seinem knapp halbstündigen Comeback in Köln überzeugte, soll wie Varela zunächst auf der Bank sitzen und die «Jokerrolle» übernehmen.

Für eine positive Nachricht sorgte Stammkeeper Frank Rost, der wegen seiner Verletzung in der Kniekehle gegen Duisburg und Köln von Christofer Heimeroth vertreten wurde. «Es sieht ganz gut aus», signalisierte Rost nach dem Training Einsatzbereitschaft. Die endgültige Entscheidung soll aber erst nach einem abschließenden Belastungstest fallen. Rangnick geht aber davon aus, «dass Rost spielt».

Auf ein Wiedersehen in der ausverkauften Veltins-Arena freut sich ein Niederländer ganz besonders. René Eijkelkamp, der in 44 Spielen zwischen 1997 und 1999 als Knappen-Stürmer «Kultstatus» erreichte, ist beim PSV Hiddinks Assistent - und fiebert der «Reise in die Vergangenheit» entgegen: «Die Schalke Fans waren unglaublich, die vergesse ich nie.» Eijkelkamp schwärmt noch immer von seiner Schalker Zeit und ist dort stets willkommen. Während des Spiels aber ruht die Freundschaft. «Unser Ziel mit dem PSV muss es sein, die Schalker Fans in den 90 Minuten ruhig zu stellen.»

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