12.03.2008 20:45 Uhr

Bayer nach 2:3 beim HSV im UEFA-Cup-Viertelfinale

Hamburg (dpa) - Bayer Leverkusen hat sich in einem UEFA-Pokal- Krimi ins Viertelfinale gezittert. Eine Woche nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel verlor der Bundesliga-Vierte beim HSV mit 2:3 und schaffte dank der Auswärtstor-Regel wie im Vorjahr den Einzug in die Runde der letzten Acht.

In einer packenden Partie vor 38 083 Zuschauern trafen der frühere HSV-Stürmer Sergej Barbarez (18. Minute) und der wiedererstarkte Grieche Theofanis Gekas (55.) im Hamburger Dauerregen für Bayer. Trotz einer begeisternden Aufholjagd und der Tore durch den eingewechselten Piotr Trochowski (53.), Paolo Guerrero (64.) und Kapitän Rafael van der Vaart (80.) musste der HSV nach dem Aus im DFB-Pokal die nächste Titel-Hoffnung in dieser Saison begraben.

«Das ist eine große Enttäuschung», sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdofer. «Das 4:2 war möglich.» Doch bereits in der ersten Hälfte waren die Gastgeber mehrmals an Adler gescheitert, der seine Ambitionen auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft eindrucksvoll unterstrich. «Wir sind unverdient ausgeschieden», kommentierte Clubchef Bernd Hoffmann. HSV-Trainer Huub Stevens eilte nach dem Abpfiff stinksauer an den Fernsehkameras und den Reportern vorbei in die Kabine und gab zunächst keine Stellungnahme ab. Bei der Pressekonferenz fand er dann jedoch versöhnliche Worte. «Wir haben mit viel Leidenschaft gespielt. Was die Spieler international geleistet haben, ist enorm. Sie haben ein großes Lob verdient.»

Sein Kollege Michael Skibbe dagegen räumte unverblümt ein: «Wir sind glücklich weitergekommen. So ganz verdient war das heute nicht.» Der Gegner des UEFA-Pokal-Siegers von 1988 für die Viertelfinal-Partien am 3. und 10. April wird am 14. März in Nyon ausgelost. Bedanken durften sich die Gäste vor allem bei ihrem Schlussmann. Der 23 Jahre alte Adler vereitelte Großchancen von Guerrero (8.), Ivica Olic (35.) und van der Vaart (42.) reaktionsschnell und war bei allen drei Gegentoren machtlos.

Nach einem munteren Beginn der Gastgeber versetzte ausgerechnet Barbarez, der sechs Jahre lang das Trikot mit der Raute getragen hatte und vom Publikum mit freundlichem Applaus empfangen wurde, den Hamburger Hoffnungen früh einen Dämpfer. Nach einem scharf getretenen Freistoß von Tranquillo Barnetta staubte der 36-Jährige aus kurzer Distanz ab und ließ dabei HSV-Schlussmann Frank Rost keine Abwehrchance. Wie sehr der Rückstand am Hamburger Nervenkostüm zehrte, zeigte sich wenig später bei einem nicht geahndeten Ellenbogencheck Guerreros gegen Arturo Vidal.

Nach dem Wechsel sorgte der für Odjidja-Ofoe ins Spiel gekommene Trochowski mit seinem Tor aus der Distanz kurz für einen Hoffnungsschimmer, doch der Bundesliga-Torschützenkönig der Vorsaison Gekas stellte den alten Abstand wieder her. Auch die Treffer durch Guerrero und van der Vaart änderten nichts mehr am Scheitern des HSV.

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