22.02.2006 23:45 Uhr

Werder zwingt Juventus noch 3:2 in die Knie

Bremen (dpa) - Dank einer Energieleistung kann Werder Bremen doch noch auf die Qualifikation für das Champions-League-Viertelfinale hoffen.

Späte Tore von Tim Borowski (87.) und Johan Micoud (90.*2) bescherten den Hanseaten nach der besten Saison- Leistung den hochverdienten 3:2 (1:0)-Sieg über das Star-Ensemble von Juventus Turin. Damit reisen die Norddeutschen, die schon wie die sicheren Verlierer ausgesehen hatten, doch noch mit passablen Chancen zum Rückspiel am 7. März in die norditalienische Olympia-Stadt. Vor 38 000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion brachte Christian Schulz (39.) die Bremer in Führung, die Pavel Nedved (73.) und David Trezeguet (81.) nach der Pause zunächst umdrehten. Dank der späten Treffer verhinderte Werder zugleich auch die erste Niederlage im neunten Europapokal-Heimspiel gegen ein italienisches Team.

«Die Mannschaft hat uns einen traumhaften Abend geliefert. Jetzt ist für uns noch einiges drin», lobte Trainer Thomas Schaaf sein Team. «Das war einfach große Klasse, sensationell. Die Mannschaft kann stolz auf sich sein, dass sie so stark reagiert hat und das Spiel noch umbiegen konnte», meinte auch Werder-Manager Klaus Allofs hochzufrieden nach dem begeisternden Heim-Auftritt. «Unsere Zuschauer werden mit Sicherheit zufrieden nach Hause gehen.»

Werders Hoffnungsträger war vor allem Miroslav Klose, der erstmals seit seinem Sehnenanriss in der Schulter aus dem Pokalspiel vor vier Wochen beim FC St. Pauli wieder mitwirken konnte. Der Nationalspieler bildete mit dem zuletzt von einer Grippe geschwächten Ivan Klasnic wieder den gefürchteten K&K-Sturm, während Nelson Valdez als Joker auf der Bank saß. Und Klose war auch gleich an der ersten starken Aktion der nach 20 Minuten des Abtastens wie aufgedreht aufspielenden Hanseaten beteiligt: Er flankte auf Torsten Frings, der aber am glänzend reagierenden Gianluigi Buffon scheiterte (23.).

Beim folgenden Eckball zeigte Italiens Nationaltorhüter bei Frank Fahrenhorsts Kopfball (24.) erneut seine Klasse. Klose zielte kurz darauf aus 20 Metern am Tor vorbei (26.). Doch so stark die Bremer auch nach vorn agierten, ab und an war ihre «Wackelabwehr», die in der Vorrunde bereits zwölf Gegentreffer zugelassen hatte, doch wieder anfällig. So boten sich dem Star-Ensemble gute Konterchancen, wenn Werders ansonsten sichere Hintermannschaft auf Abseits spielte: Die beste ließ Zlatan Ibrahimovic aus, als er freistehend vor Tim Wiese vorbeischoss (25.). Der Reinke-Vertreter im Tor war in seinem ersten Meisterliga-Spiel auch gegen Patrick Vieira zur Stelle (44.), griff dem Franzosen den Ball vom Fuß und rettete die Führung in die Pause, die Schulz kurz zuvor im Nachsetzen aus dem Gewühl erzielt hatte.

Nach Wiederanpfiff schaltete Werder, das bis dahin beinahe unglaubliche 70 Prozent Ballbesitz verzeichnete, verständlicher Weise einen Gang zurück. Juve-Coach Fabio Capello verstärkte mit der Hereinnahme von Alessandro del Piero für den von Fahrenhorst weitgehend beherrschten Ibrahimovic die Offensive. Schulz (64.) und Frings (65.) hatten dennoch weitere Einschusschancen. Auf der Gegenseite schoss Trezeguet (66.) erneut nach einem Konter vorbei.

Für den nach starker Leistung ausgepumpten Klose kam nun Valdez. Die Italiener kamen nun immer besser auf. Eine Unachtsamkeit in der Innenverteidigung führte zunächst durch den frei durchgelaufenen Tschechen Nedved zum Ausgleich. Acht Minuten später war dann Trezeguet zur Stelle und brachte die Bremer vermeintlich schon um alle Chancen. Borowski und Micoud lassen Werder aber wieder hoffen.

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