07.12.2005 23:45 Uhr

Werder dank Torgala und Barca im Achtelfinale

Bremen (dpa) - Mit einer grandiosen Torgala und der Schützenhilfe des FC Barcelona hat Werder Bremen doch noch das erhoffte Wunder in der Champions League geschafft und ist zum zweiten Mal nach 2004 in das Achtelfinale eingezogen.

Während der Fußball-Bundesligist mit dem 5:1 (3:0) gegen Panathinaikos Athen seine Pflichtaufgabe erfüllte, holte Barcelona bei Udinese Calcio mit dem 2:0 (0:0) den für Bremen entscheidenden Erfolg. Gemeinsam mit dem spanischen Meister qualifizierte sich Werder (7 Punkte) als Zweiter der Gruppe C für die K.o.-Runde. Udinese Calcio (7) muss sich als Dritter mit dem UEFA-Cup-Platz trösten. «Das ist super. Die Mannschaft ist belohnt wurde und hat verdient das Achtelfinale erreicht. Sensationell», meinte Werder-Manager Klaus Allofs.

Vor 38 000 Zuschauern begannen die Bremer sofort an dem «Wunder von der Weser» zu arbeiten. Durch einen verwandelten Foulelfmeter des überragenden Johan Micoud (2.) gingen sie früh in Führung. Nach dem Doppelpack von Hugo Valdez (28./31.) innerhalb von drei Minuten hatte der Bundesliga-Dritte seine Pflicht erfüllt. Der wiedergenesene Miroslav Klose (51.) erhöhte kurz nach der Pause noch auf 4:0. Der Gegentreffer durch Nasief Morris (53.) war letztlich nur ein Schönheitsfehler. Danach blieb das Warten auf das Ergebnis aus Italien. In der 85. Minute kam endlich die erlösende Nachrichten vom 1:0 von Barca in Udine. Später erneut Jubel beim 2:0 von Barcelona in Udine. Torsten Frings (90.+1) machte den denkwürdigen Europapokal-Abend mit dem 5:1 perfekt.

«Wir sind überglücklich. Wir wussten, wenn wir unsere Aufgabe erfüllen, können wir noch hoffen», meinte Torjäger Klose. Nur wie der Europapokal-Abend gefeiert werden soll, wusste er noch nicht: «Wir sind eine spontane Mannschaft. Uns fällt sicher etwas ein.»

Dabei begann der Tag der Bremer wenig verheißungsvoll. Nach einer Untersuchung am Morgen war Mittelfeldspieler Tim Borowski wegen Leistenbeschwerden ein Einsatz untersagt worden. Auch der Brasilianer Naldo fehlte weiter wegen einer Schulterblessur. Stürmer Ivan Klasnic stand nach seiner Blinddarmoperation vor fünf Wochen wegen Trainingsrückstandes ebenfalls nicht im Kader.

Dagegen konnte Trainer Thomas Schaaf wieder auf Klose zurückgreifen. Der Torjäger spielte mit einer Schutzmaske, nachdem er sich bei der Partie in Barcelona zwei Wochen zuvor bei einem Zweikampf mit dem mexikanischen Verteidiger Rafael Marquez einem Jochbein-, Augenhöhlen- und Kieferbruch zugezogen hatte.

Wie wichtig der 27 Jahre alte Nationalspieler für Werder ist, bewies er schon nach 58 Sekunden, als er im Strafraum von Athens Torwart Mario Galinovic gelegt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Bremens Spielmacher Micoud (2.) zur Führung. Doch Sicherheit brachte der Treffer den Gastgebern zunächst nicht. Die keineswegs starken Griechen waren durchaus gleichwertig und brachten die Werder-Abwehr einige Male in Verlegenheit. Dimitrios Papadopoulos (8.) vergab die beste Gelegenheit der Athener nur knapp.

Nach knapp einer halben Stunde stellte Valdez mit seinem Doppelschlag die Verhältnisse richtig. Erst traf der Paraguayer in der 28. Minute nach Kopfball-Vorlage von Micoud aus zehn Metern. Drei Minuten später schickte erneut Micoud den 22-jährigen Valdez, der aus kurzer Entfernung zum zweiten Mal erfolgreich war.

Auch nach der Pause dominierten die Gastgeber. Klose (51.) krönte sein starkes Comeback mit dem Treffer zum 4:0. Wieder war Micoud der Vorlagengeber. Zwei Minuten später überwand Morris nach einem Eckball Torwart Andreas Reinke, der wie so oft in der Vergangenheit unglücklich dabei aussah. Das Gegentor brachte die Norddeutschen nicht aus dem Konzept und hätten bei besserer Chancenauswertung noch deutlicher gewinnen können. Frings 5:1 in der Nachspielzeit war das Sahnehäubchen auf eine tolle Leistung mit Happyend.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten