Basel (dpa) - Dank Miroslav Klose darf Werder Bremen trotz einer katastrophalen Vorstellung weiter auf den Einzug in die Champions League hoffen.

Der Nationalstürmer erzielte im Hinspiel der entscheidenden dritten Qualifikationsrunde in der 73. Minute das Tor zum 1:2 (0:1)-Endstand gegen den FC Basel und bewahrte den lange Zeit erschreckend lustlos erscheinenden Bundesliga-Spitzenreiter vor einer vorentscheidenden Pleite. Vor 28 101 Zuschauern im St.Jakob-Park war der Tabellenführer der Schweizer Fußball-Liga durch David Degen in der 27. Minute in Führung gegangen. Auch beim zweiten Tor durch Julio Hernan Rossi (52.) war die desolate Bremer Verteidigung überhaupt nicht im Bilde.

«Das Tor hat uns die Tür geöffnet», sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf, der mit seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden war. «Erst nach 70 Minuten sind wir richtig auf dem Platz gewesen.» Der Treffer von Klose könnte Millionen Euro wert sein. Im Rückspiel am 24. August im Weserstadion reicht den im Schlussspurt kräftemäßig überlegenen Bremern ein 1:0, um wie im Vorjahr in der «Königsklasse» dabei zu sein. «Das Beste ist das Ergebnis», sagte auch Sportdirektor Klaus Allofs. «Aber wir müssen uns erheblich steigern, wenn wir das Ziel erreichen wollen. Heute waren wir bissig.»

Ohne den verletzten Kapitän Frank Baumann, für den Jurica Vranjes zum Einsatz kam, wurde die Bremer Defensive noch löchriger, als sie schon zum Bundesligastart war. Daran änderte auch der überforderte Jelle van Damme nichts, der Christian Schulz nur eine Halbzeit vertreten durfte. Der Belgier zählte neben Ümit Davala, der später Patrick Owomoyela Platz machen musste, auf der anderen Außenseite zu den schwächsten Bremern. Dass Basel zur Pause nur ein Treffer gelungen war, konnte als außerordentliches Glück verbucht werden.

Der Schweizer Spitzenreiter spielte erheblich engagierter und nahm das Spiel über weite Strecken fest in die Hand. «Ich bin enttäuscht und sauer», sagte Allofs zur Pause. Bei Torhüter Andreas Reinke («Wir müssen uns am Riemen reißen, wenn wir das Ding noch rumreißen wollen») konnten sich die Bremer bedanken, dass der Traum von der «Königsklasse» nicht schon zur Pause passé war.

Den sechs mehr oder minder hochkarätigen Chancen der Eidgenossen standen ganze zwei des Bundesligisten gegenüber. Tim Borowskis Distanzschuss (25.) wurde von Keeper Pascal Zuberbühler mit großer Anstrengung über die Querlatte gelenkt. Gegen den frei vor ihm auftauchenden Iwan Klasnic hatte der frühere Leverkusener dagegen leichtes Spiel. Klasnic enttäuschte im ersten Durchgang ebenso wie Klose, der aber wie Torsten Frings und Borowski wenigstens kämpfte.

Vom Zaubersturm war nichts zu sehen. Der angekündigte Sturmlauf blieb im Ansatz stecken. Erst nach einer Stunde rafften sich die Bremer auf und zeigten zumindest mehr Einsatz. Der wurde belohnt, als Nationalstürmer Klose die Situation am schnellsten erfasste und aus der Drehung den Anschlusstreffer erzielte.