04.04.2024 16:45 Uhr

ÖFB-Elf will Favorit Deutschland ärgern

Wienroither könnte gegen Deutschland ihr Comeback geben
Wienroither könnte gegen Deutschland ihr Comeback geben

Die höchste Hürde zu Beginn: Für Österreichs Frauen-Nationalteam startet die Mission EM-Ticket 2025 am Freitag mit dem Heim-Qualischlager gegen Deutschland. Durch die Ausfälle der Bayern-Stützen Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng hat sich die Favoritenrolle noch mehr in Richtung des deutschen Lagers verschoben. Trotzdem will die ÖFB-Elf den Rekord-Europameister in der Linzer Raiffeisen-Arena in einer Neuauflage des EM-2022-Viertelfinales ärgern.

Das war der Truppe von Teamchefin Irene Fuhrmann am 21. Juli 2022 in Brentford gelungen, sie war allerdings bei der bitteren 0:2-Niederlage nach ansprechender Vorstellung nicht mit einem positiven Ergebnis belohnt worden. Die Erinnerung an das einzige Duell der beiden Teams in einem Bewerbsspiel ist noch sehr präsent. "Ich denke schon, dass das solche Spiele sind, aus denen die Spielerinnen Energie ziehen können", betonte Fuhrmann. Man habe den zweifachen Weltmeister dabei über Phasen voll fordern können und auch große Torchancen vorgefunden. "Das ist das, was uns Mut machen muss."

Vergleichen könne man die beiden Partien aber keinesfalls. "Morgen erwartet uns ein komplett anderes Spiel", sagte die 43-Jährige. Auf viel Körperlichkeit und Geschwindigkeit müsse man sich einstellen. "Es wird eine große Challenge, trotzdem wollen wir sehr mutig ins Spiel gehen. Wir hoffen, dass wir gut reinfinden und die Fans mitreißen", ergänzte Fuhrmann.

Fuhrmann: "Wir haben einen guten Plan"

Bei Deutschland hat mittlerweile und noch bis Sommer der Ex-Austria- und -FC-Tirol-Trainer Horst Hrubesch das Sagen. Auch am Spielerinnensektor hat sich bei beiden Teams auch durch Ausfälle einiges verändert, Deutschland muss mit Alexandra Popp und Marina Hegering ebenfalls Leistungsträgerinnen vorgeben. Das könne die DFB-Truppe aber verkraften. Das Fehlen von Zadrazil und Naschenweng im eigenen Team würde im Vergleich ein "viel größeres Loch reißen".

Jammern wolle man deshalb aber nicht. Der Blick ist nach vorne gerichtet. "Wir haben einen guten Plan", versicherte Fuhrmann, ohne auf Details einzugehen. In dem wird Laura Wienroither von Anfang an ziemlich sicher noch keine Rolle spielen. Gut möglich ist aber, dass die Arsenal-Legionärin nach fast einjähriger Verletzungspause im Laufe der Partie zu ihrem Comeback kommt. "Grundsätzlich geht es ihr gut, sie fühlt sich auch bereit. Das ist die wichtigste Info für uns als Trainerteam. Wir müssen und werden aber sehr vorsichtig mit ihr umgehen", sagte Fuhrmann.

Ein Punkt oder Sieg gegen Deutschland wäre eine Premiere, nachdem es zuvor auch in zwei Tests 2016 (2:4) und 2018 (1:3) auf deutschem Boden Niederlagen gesetzt hatte. "Die Kräfteverhältnisse sind ganz klar. Aber auch wenn Deutschland qualitativ über uns zu stellen ist, wollen wir das Bestmögliche rausholen", gab Fuhrmann die Marschroute vor. Jeder Punktgewinn sei in die Rubrik "Überraschung" einzuordnen, für ein positives Resümee aber nicht zwingend nötig. "Wenn wir das Spiel verlieren sollten und eine gute Leistung bringen, können wir trotzdem Selbstvertrauen mitnehmen für das Spiel in Polen."

ÖFB-Team nimmt Kampf um Platz zwei ins Visier

In Gdynia ist die ÖFB-Truppe am Dienstag gefordert, Polen gilt von der Papierform wie Island als Hauptgegner im Kampf um den zweiten Platz in der Gruppe A4, der auch noch ein EM-Ticket bringt. Die beiden Teams treffen bereits rund zwei Stunden vor dem ÖFB-Spiel am Freitag in Kopavogur aufeinander. Deutschland will der Rolle als Gruppenkopf gerecht werden. "Wir erwarten eine aggressive Mannschaft, die sehr kompakt stehen wird. Ich sehe uns aber individuell als die bessere Mannschaft. Wenn wir das auf den Platz bringen, was wir können, dann werden wir das Spiel gewinnen", sagte Chelsea-Akteurin Sjoeke Nüsken.

Darauf hofft auch DFB-Torfrau Merle Frohms, die es mit Wolfsburg in der deutschen Bundesliga regelmäßig mit ÖFB-Teamspielerinnen zu tun hat. "Wir wissen ungefähr, was auf uns zukommt. Es erwartet uns ein Spiel auf Augenhöhe." Lisa Kolb ist eine der ÖFB-Legionärinnen in Deutschland. "Deutschland steht über allem, weil es das Nachbarschaftsduell ist und jeder darauf brennt", betonte die 22-jährige Freiburg-Stürmerin.

ÖFB-Teamkapitänin Sarah Puntigam ist mittlerweile in den USA tätig, kennt aber noch immer einige DFB-Stützen aus ihrer Deutschland-Zeit. "Man kennt viele Spielerinnen und es ist so, dass man nie gegen Freunde oder Kumpels verlieren will. Das spornt uns natürlich an. Und dass wir die große Schwester Deutschland natürlich ein bisschen ärgern wollen", verlautete die 31-Jährige. Schade ist, dass der Zuschauerrekord von etwas mehr als 10.000 Fans nicht geknackt wird. Bis Donnerstag waren knapp 6.500 Karten verkauft. Diese gibt es auch am Spieltag nur online zu erwerben, am Stadionvorplatz wird es ab 17.30 Uhr einen Service-Point geben.

apa

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