25.09.2023 12:04 Uhr

Rücktritt aus dem DFB-Team? Popp will sich nicht festlegen

Mitten in der Krise lässt Kapitänin Alexandra Popp ihre Zukunft im DFB-Team offen
Mitten in der Krise lässt Kapitänin Alexandra Popp ihre Zukunft im DFB-Team offen

Nicht bloß die MVT-Frage sorgt für Ungewissheit: Mitten in der Krise lässt Kapitänin Alexandra Popp ihre Zukunft im DFB-Team offen. Nur ein Sieg gegen Island könnte die Lage beruhigen.

Rücktritt? Mitten in der Krise? Und der Olympia-Qualifikation? Alexandra Popp hat gerade keine Lust, sich festzulegen. "Die Entscheidung habe ich noch nicht getroffen", sagte die Kapitänin in der vergangenen Woche beinahe beiläufig über ihre Zukunft im Nationalteam.

Schon nach dem WM-Debakel habe sie "nicht nur eine" Minute über einen Abschied nachgedacht. Nicht komplett ausgeschlossen also, dass das brisante Nations-League-Spiel in Bochum gegen Island am Dienstag (18:15 Uhr/ZDF) Popps 133. und letztes Länderspiel werden könnte, denn: "Alles, was danach kommt, wird man sehen."

Ausgerechnet die Anführerin sorgt bei den verunsicherten Vize-Europameisterinnen also für ein weiteres dickes Fragezeichen. Dabei macht bereits die zermürbende Ungewissheit um die Zukunft der erkrankt fehlenden Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg dem kriselnden DFB-Team spürbar zu schaffen.

Schon nach ihrer Traum-EM im Vorjahr zögerte Popp lange, ihre feste Zusage für die WM in Australien zu geben. Mit sechs Turniertreffern in England war sie endgültig zum Star aufgestiegen, seither wird die Fußballerin des Jahres mit Medien- und Sponsorenanfragen überhäuft. Immer wieder verwies die Torjägerin (66 Länderspiel-Tore) auf ihr "Bauchgefühl", von dem ihre Zukunft im Nationalteam abhänge.

DFB-Team will notfalls auch "dreckig" gewinnen

Die WM-Mission ging bekanntlich schief, auch wenn Popp beim Vorrunden-Aus vier Tore gelangen. Die Sommerspiele im kommenden Jahr wären sicher noch ein verlockendes Ziel für die Olympiasiegerin von 2016, deren Vertrag beim VfL Wolfsburg bis 2025 läuft. Doch der Fehlstart gegen Dänemark (0:2) am vergangenen Freitag lässt das DFB-Team gleich zittern - der Gruppensieg muss im ersten Schritt nämlich her, sonst ist der Traum von Paris passe.

Denn nur zwei europäische Tickets gibt es zu ergattern. Dafür muss - abhängig vom Abschneiden des automatisch qualifizierten Gastgebers Frankreich - wohl der Einzug ins Nations-League-Endspiel her. Und das erscheint in der momentanen Verfassungen meilenweit entfernt für die deutsche Auswahl.

Gegen die allgemeine Verunsicherung kommt so ein Heimspiel, noch dazu im Ruhrstadion unweit von Popps Heimat Gevelsberg, doch prinzipiell wie gerufen. Über 14.000 Tickets sind abgesetzt. "Klar ist, dass wir das Spiel definitiv gewinnen müssen", sagte Popp.

Im Zweifel sei es legitim, "auch mal dreckig" zu gewinnen, meinte Nationaltorhüterin Merle Frohms: "Wir wollen auf dem Platz eine entsprechende Reaktion zeigen. Dann ist auch erstmal zweitrangig wie, sondern einfach nur ein Sieg zählt."

Denn die Isländerinnen um Bayern Münchens Kapitänin Glodis Viggosdottir in der Abwehr haben ihren Auftakt gegen Wales 1:0 gewonnen, Deutschland ist also momentan Gruppenletzter. "Island ist eine Nation, die vor allem über Leidenschaft und Willen kommt", warnte Flügelspielerin Klara Bühl, da werden nur die klassischen Tugenden helfen: "Wir müssen dagegenhalten, die Zweikämpfe gewinnen, von Anfang an präsent sein und das Spiel dominieren."

Klingt ganz nach dem Geschmack von Alexandra Popp.

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