22.08.2023 08:22 Uhr

Fiorentina: Ohne Fans, viel Qualität in Wien

Fiorentina-Kapitän Biraghi führt den Favoriten wohl auch in Wien an
Fiorentina-Kapitän Biraghi führt den Favoriten wohl auch in Wien an

Die jüngsten beiden 5:0-Erfolge kommen Rapid in Anbetracht der nächsten Europacuphürde gerade recht. Mit der Fiorentina baut sich im Hinspiel des Conference-League-Play-offs am Donnerstag (19 Uhr) vor den Hütteldorfern Italiens zweifacher Meister auf, der in der Vorsaison erst im Finale des Bewerbs an West Ham gescheitert ist. Immerhin keine Probleme werden die Auswärtsfans bereiten: Sie sind nach Ausschreitungen im Rahmen des ECL-Finales im Juni gesperrt.

Bereits vor dem Match war es im Prager Stadtzentrum zu Ausschreitungen zwischen Anhängern von Fiorentina und West Ham gekommen. Während der Partie wurde Florenz-Kapitän Cristiano Biraghi mit Trinkbechern beworfen, seine stark blutende Wunde am Hinterkopf musste mit einem Turban verarztet werden. West Ham gewann das Finale schließlich 2:1, beide Teams wurden mit Strafen bedacht. Die Engländer dürfen zweimal nicht die Auswärtstribünen füllen, die Florentiner einmal. Fanduelle - und seien es nur gesangliche - bleiben am Donnerstag in Hütteldorf also aus.

Sportlich viel Qualität

Die sportliche Herausforderung dürfte aber ohnehin groß genug sein - noch dazu kommt sie wie Stadtrivale Austria in Violett daher. Auch wenn die Titel in Serie A (1956, 1969) und Europacup der Cupsieger (1961) schon mehr als 50 Jahre her sind, gehört der Verein doch nach wie vor zum erweiterten Kreis der italienischen Spitzenteams. Die Elf von Trainer Vincenzo Italiano, die die Vorsaison als Achter der Serie A abschloss, ist auch vom Kaderwert her Mitglied in den Top acht der Liga. Den rund 24 Millionen Euro Rapids stehen in dieser Hinsicht laut transfermarkt.at 274 Mio. Euro der Fiorentina gegenüber.

Allerdings hätte Platz acht den "Gigliati" (Lilien) eigentlich gar nicht zur Europacup-Qualifikation gereicht. Erst der Ausschluss von Juventus Turin wegen Verstößen gegen die Finanzregularien machte den Weg frei für das Team des italo-amerikanischen Präsidenten und Medienunternehmers Rocco Commisso, der den Klub 2019 kaufte. Große Namen wie jene der Ex-Kicker Gabriel Batistuta, Luca Toni oder Rui Costa hat die Truppe aktuell nicht zu bieten, Qualität ist freilich genug vorhanden. Erwähnt seien an dieser Stelle etwa Argentiniens Teamstürmer Nicolas Gonzalez, oder Mittelfeldmotor Sofyan Amrabat, eine tragende Säule von Marokkos Halbfinal-Erfolg bei der WM in Katar.

So oder so erwartet Rapid am Donnerstag "eine coole europäische Nacht" (Leopold Querfeld) gegen einen "übermächtigen Gegner" (Guido Burgstaller). Bleibt für Grün-Weiß nur zu hoffen, dass es besser läuft als in den bisher einzigen Duellen im Herbst 1961. Damals unterlag die Truppe um Rudolf Flögel dem Titelverteidiger in der zweiten Runde des Cupsiegerbewerbs auswärts erst mit 1:3, ehe man auch zu Hause eine 2:6-Watschen kassierte.

apa

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