08.08.2023 22:40 Uhr

Sturm geht in Eindhoven unter

De Jong war für die Grazer Abwehr kaum zu halten
De Jong war für die Grazer Abwehr kaum zu halten

Für Sturm Graz ist eine Teilnahme an der Champions League in weite Ferne gerückt. Die Truppe von Coach Christian Ilzer verlor am Dienstagabend das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde beim niederländischen Cupsieger PSV Eindhoven deutlich mit 1:4 (1:3) und steht damit im Heimspiel am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) im Kampf um einen Platz im Play-off mit dem Rücken zur Wand. Der Treffer von Gorenc-Stankovic (40.) war fast das einzige Offensivhighlight aus schwarz-weißer Sicht.

Das Ergebnis war für die Grazer daher fast noch etwas schmeichelhaft, die Niederlage hätte empfindlicher ausfallen können. Der 18-jährige Niederländer Babadi mit seinem ersten Europacuptreffer (4.) und De Jong mit einem Doppelpack (22., 32.) in seinem 100. Europacupspiel münzten die klare Überlegenheit der Hausherren früh auch in einen komfortablen Vorsprung um. Für den Schlusspunkt sorgte Sangare (73.).

Ilzer hatte den Klub aus der Eredivisie im Vorfeld als "echtes Kaliber" bezeichnet. Das stellte der niederländische Vizemeister, der am Freitag gegen Feyenoord Rotterdam den nationalen Supercup gewonnen hatte, auch nach einer ersten Sturm-Chance von Wüthrich (3.) eindrucksvoll unter Beweis. Bakayoko wurde im Strafraum zu wenig attackiert und bediente Babadi, der schnell abzog und ins Eck traf. Nicht einmal vier Minuten waren da gespielt. Van Aanholt hätte mit einem Weitschuss beinahe nachgelegt, da fehlte nicht viel (10.).

Die Grazer, bei denen Prass in der Startelf stand, brachten die trickreichen Außenstürmer Lang und Bakayoko bei starkem Regen nicht in den Griff, was auch beim zweiten Gegentreffer deutlich wurde. Bakayoko setzte sich auf der Seite mit seiner Schnelligkeit gegen den heranrutschenden Affengruber durch und seine Hereingabe köpfte De Jong mit dem Hinterkopf aus vier Metern ins lange Eck. Dem noch nicht genug konnte Scherpen zwar einen Lang-Schuss parieren, war gegen den Abstauber des am schnellsten reagierenden De Jong aber machtlos.

Sturm wohl mit dem Gang in die Europa League

Die ohne Mwene angetretenen Niederländer waren extrem ballsicher, schneller, trickreicher und hatten mit dem System der Grazer mit deren Mittelfeldraute leichtes Spiel. Eine Abfuhr lag in der Luft, doch fast aus dem Nichts folgte nach einer Standardsituation ein Lebenszeichen der Gäste. Gorenc-Stankovic stieg nach einem Böving-Eckball am höchsten und traf wuchtig per Kopf. Fast postwendend hatten die Grazer Glück, dass ein Treffer der Niederländer nach VAR-Entscheidung wegen Abseits nicht anerkannt wurde (42.). Zudem rettete Scherpen bei einem abgefälschten Lang-Schuss zur Ecke (45.+1).

Ilzer brachte zur Pause Dante für Schnegg. Mehr Stabilität auf der linken Abwehrseite gab es dadurch aber nur in den Anfangsminuten, in denen es die Steirer auch verabsäumten, eine gute Kontersituation mit Genauigkeit zu Ende zu spielen (55.). Sonst war offensiv nichts zu sehen, allerdings nur aufseiten der Ilzer-Truppe. PSV kombinierte sich nach Belieben durch die Sturm-Abwehr, ließ aber vorerst Chancen zum Teil leichtfertig aus. Nach herrlich eingeleiteter Bakayoko-Vorarbeit schoss Van Aanholt vorbei (60.), De Jong (62.) und Bakayoko (63.) scheiterten an Sturms Goalie, zudem ging ein De-Jong-Volley vorbei (68.).

Einmal durfte der Favorit noch jubeln. Eine Veerman-Freistoßflanke köpfelte Sangare ins Eck. Beinahe wäre den Steirern - wieder aus dem Nichts - das 2:4 geglückt, ein Volley von Horvat ging knapp vorbei (86.). Damit endete die Partie genauso wie das erste direkte Duell in der Europa League vor zwei Jahren mit einem 1:4. Nach der ersten Niederlage im vierten Saison-Pflichtspiel dürfte Sturms Traum von der Königsklasse wie auch vergangenes Jahr nach der dritten Runde schon ausgeträumt sein.

apa

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