06.07.2021 19:39 Uhr

"Was für eine Chance" - Kane hat schon das Finale im Kopf

Harry Kane ist zuletzt so richtig in Tritt gekommen
Harry Kane ist zuletzt so richtig in Tritt gekommen

Wenn nicht jetzt, wann dann!? England geht als Favorit ins Halbfinale im Wembley-Stadion gegen Dänemark. Das ganze Land sehnt sich nach dem ersten großen Titel seit der WM 1966.

Seine Gedanken kreisen schon um das Endspiel am Sonntag, daraus macht Harry Kane kein Geheimnis. "Natürlich habe ich schon die Bilder vom Finale in meinem Kopf. Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes behaupten würde. Es wäre ein Traum", sagte der Kapitän von Englands Fußball-Nationalmannschaft mit Blick auf das große Ziel bei dieser EM.

Doch vor der Kür steht zunächst die Pflicht an. Im Halbfinale am Mittwoch (21:00 Uhr Uhr/ZDF und MagentaTV) geht es im Wohnzimmer Wembley gegen den Außenseiter Dänemark - und Englands Spieler wissen genau um die historische Bedeutung dieses Moments. "Was für eine Möglichkeit, was für eine Chance", sagte Kane der "BBC": "Das wird eine einmalige Erfahrung für uns."

Hoffentlich, ergänzte der Torjäger, "gewinnen wir und erleben wieder diese Szenen wie beim Sieg gegen Deutschland." Bei jenem 2:0 (0:0) im Achtelfinale gegen den alten Rivalen hatte Teammanager Gareth Southgate das Wembley-Stadion "so laut wie noch nie" erlebt, nun wollen die Engländer mit der Unterstützung von mehr als 60.000 Fans die nächste große EM-Party feiern.

Nächste EM-Party vor 60.000 Fans geplant

Er erwarte eine "beeindruckende Atmosphäre", sagte Kane vor Englands erst zweitem EM-Halbfinale nach 1996 und dem Duell gegen Deutschland (5:6 i.E.) - aber: "Ich denke auch oft an Russland, da haben wir ein tolles Turnier gespielt - mit einem plötzlichen Ende." Die bittere Erfahrung bei der WM 2018, als England im Halbfinale an den abgezockten Kroaten scheiterte, soll nun als Warnung dienen.

"Drei Jahre mussten wir warten, bis wir wieder eine solche Chance haben, und dieses Mal möchten wir sie mit beiden Händen ergreifen", betonte Kapitän Kane, der sein Team endlich zum ersten großen Titel seit der WM 1966 führen soll. Auch eine Enttäuschung wie 1996 gegen den alten Rivalen Deutschland wollen die Engländer unbedingt vermeiden.

Ähnlich sieht es Abwehrchef Harry Maguire. Die Niederlage von 2018 sei lehrreich und für die Entwicklung der englischen Mannschaft sogar hilfreich. "Diesmal wollen wir einen Schritt weiter gehen. Wir müssen mit einem positiveren Gefühl in das Spiel gehen als gegen Kroatien", sagte der 28-Jährige: "Damals waren wir erstmals seit langer Zeit wieder in einem Halbfinale, jetzt haben wir einen viel größeren Glauben. Das gilt für die Fans, aber natürlich auch für uns als Mannschaft."

Maguire: "Haben uns als Mannschaft weiterentwickelt"

Acht Spieler von der WM 2018 sind auch bei der EM im Kader von Teammanager Southgate. Sechs von ihnen - Maguire, Kane, John Stones, Kyle Walker, Raheem Sterling und Torhüter Jordan Pickford - werden vermutlich auch am Mittwoch in der Startelf stehen. "Ich bin mir sicher, dass wir uns als Mannschaft weiterentwickelt und ein anderes Level erreicht haben", versprach Maguire.

Der immense Druck könnte England jedoch auch hemmen. "Sie haben viele Fans, sie haben aber auch mit enorm hohen Erwartungen zu kämpfen", sagte Trainer Kasper Hjulmand am späten Dienstag: "Daraus wollen wir einen Vorteil ziehen."

Das Drama um ihren Starspieler Christian Eriksen hat die Dänen noch enger zusammengeschweißt. "Wir freuen uns auf das Spiel", versicherte der frühere Gladbacher und heutige Chelsea-Profi Andreas Christensen: "Wir wissen, dass Wembley ein Ort für wichtige Spiele ist. Wir werden in der Unterzahl sein. Als Team würde ich nicht sagen, dass sie so viel besser sind."

Eriksen erhielt derweil von der UEFA für das Endspiel am Sonntag eine Einladung ins Wembley-Stadion. Ob er kommen kann, ist offen. Doch eine bessere Motivation gibt es für seine Teamkollegen wohl kaum.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

England: Pickford - Walker, Maguire, Stones, Shaw - Rice, Phillips - Saka, Grealish, Sterling - Kane. Teammanager: Southgate

Dänemark: Schmeichel - Christensen, Kjaer, Vestergaard - Stryger Larsen, Höjbjerg, Delaney, Maehle - Damsgaard, Braithwaite - Poulsen. - Trainer: Hjulmand

Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)

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