11.11.2020 14:00 Uhr

Positiver Coronatest vor Finale der EM-Playoffs

Ungarns Trainer Marco Rossi
Ungarns Trainer Marco Rossi

Ungarn und Island duellieren sich um den letzten Platz in der deutschen EM-Gruppe. Die Magyaren müssen ohne ihren Trainer auskommen.

Der "Retter" marschierte im Kapuzenpullover, in blau-weißen Sneakers und mit schwarzer Maske ins Teamhotel: Nach einem tagelangen Krimi um einen falsch-positiven Coronatest und österreichische Ausreiserestriktionen stieß der angehende Topstar Dominik Szoboszlai zur ungarischen Nationalmannschaft - und die Magyaren strotzten vor dem entscheidenden Duell um die EM-Teilnahme und den letzten Platz in der "deutschen" Gruppe vor Optimismus.

Doch dann der große Schock einen Tag vor dem Showdown am Donnerstag (20:45 Uhr) gegen Island: Szoboszlai kann zwar dabei sein, Trainer Marco Rossi wohl aber nicht, sein Test fiel positiv aus. "Er wurde sofort von den Spielern und den Mitgliedern des Staffs separiert", hieß es in einer Mitteilung des Fußballverbands MLSZ.

Die Vorbereitung auf die so bedeutsame Partie in Budapest ist empfindlich gestört. Der Sieger ist bei der um ein Jahr verschobenen Endrunde dabei, die im kommenden Sommer teilweise auch in Ungarns Hauptstadt ausgetragen werden soll. Es winkt der letzte freie Platz in der so starken Gruppe F mit Deutschland, Frankreich und Portugal.

Für Szoboszlai bedeutet die Partie alles. "Das Spiel gegen Island ist das bisher größte meines Lebens, auch wenn ich in der Champions League schon gegen große Teams gespielt habe", sagte das 20 Jahre alte Toptalent von RB Salzburg, das von vielen Spitzenklubs gejagt wird. Die Sport Bild berichtet nun, dass ein Wechsel im Winter für mehr als 20 Millionen Euro zu RB Leipzig bevorsteht. Doch das Thema ist für Szoboszlai Zukunftsmusik.

Finnbogason will "wieder Geschichte schreiben"

Aktuell zählt für den Edeltechniker nur Island. "So oft hat nur ein Schritt gefehlt. Ich will nicht, dass das wieder passiert und den Platz als Gewinner verlassen", sagte Szoboszlai, der am Sonntag wie fünf weitere Salzburger Profis positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Es folgten bei Szoboszlai und den weiteren RB-Profis jedoch negative Tests und schließlich die Aufhebung des behördlich verhängten Reiseverbots. Am Dienstag stieß er zur Auswahl der Ungarn, die Erwartungen an ihn sind enorm, sogar der Begriff Retter fällt.

Das Bundesliga-geprägte Team mit Torwart Peter Gulacsi, Abwehrchef Willi Orban (beide Leipzig) sowie Kapitän und Angreifer Adam Szalai (Mainz 05) musste all den Wirbel der vergangenen Tage nun aber erst einmal abschütteln, um gegen Island den eigenen Traum von der zweiten EM-Teilnahme hintereinander realisieren zu können.

Die Wikinger, die 2018 auch bei der WM dabei waren, bereiteten sich in Augsburg vor. FCA-Stürmer Alfred Finnbogason hatte die kürzeste Anreise und sieht sein Team bestens gerüstet. "Es ist viel Erfahrung in der Truppe, wir können wieder Geschichte schreiben. Wir sind sehr heiß darauf, das Spiel zu gewinnen", sagte der 31 Jahre alte Torjäger. Die Chancen stünden 50:50, aber: "Wir haben viel Selbstvertrauen und glauben daran."

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