24.10.2019 10:48 Uhr

Presse: "Sancho versteckte sich wie eine Schlange"

Jadon Sancho erwischte in Mailand einen gebrauchten Abend
Jadon Sancho erwischte in Mailand einen gebrauchten Abend

Mit einem 2:0-Sieg gegen den BVB verbesserte Inter Mailand seine Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde der Champions League. Entsprechend euphorisch feierte die italienische Presse die Nerazzurri. Die Dortmunder kamen hingegen nicht so gut weg. Die Pressestimmen: 

  • Italien

Gazzetta dello Sport: Das große Inter ist zurück im Rennen! Mailand schlägt den größten Rivalen im Kampf um Platz zwei. Dortmund hat so viel Qualität, zeigte aber nur wenig. 

Tuttosport: Contes Team hat wieder Hoffnung. Sie brauchten drei Punkte und sie haben drei Punkte. Auf einmal hat der europäische Weg von Contes Mannschaft einen ganz anderen Geschmack.

Corriere dello Sport: Conte a la Mourinho. An einem Abend, an dem allein das Ergebnis und nichts anderes zählt, siegt Inter mit einer außerordentlichen Willenskraft, die in den heikelsten Momenten des Spiels gegen Borussia Dortmund zur besten Eigenschaft wird. Die Mailänder spielen zwar keinen fantasievollen Fußball, doch die sportliche Durchschlagskraft ist von höchstem Niveau. Borussia ohne Alcacer und Reus macht den Mailändern kaum zu schaffen.

Corriere della Sera: Conte ist der Mann des Spiels, sein Team setzt seinen Plan um, spielt entschlossen, klar und vorsichtig. Favres Mannschaft spielt nicht schlecht, produziert aber zu wenig Gefahr. Hazard hat nie den Platz gefunden, um etwas Gutes zu machen. Sancho versteckte sich wie eine Schlange zwischen den Linien und biss zwei Mal fast zu. Schickte Inter aber zu keiner Zeit auf die Intensivstation. 

La Stampa: Inter ringt Borussia Dortmund nieder. Die Deutschen kamen mit einer taktischen Überraschung und einer Dreierkette. Ohne Reus hat Borussia Dortmund aber Probleme, gefährlich zu werden. 

Calciomercato: Ein hässliches Inter besiegt Dortmund mit minimalem Aufwand - weil die Deutschen ohne Reus und Alcácer noch weniger als die Nerazzurri getan haben. Die Borussia hat versucht zu attackieren, wurde vor allem von Axel Witsel angetrieben, aber Brandt bekam nicht einen brauchbaren Ball. Für Inter war es das maximale Resultat mit dem kleinsten Aufwand.

La Repubblica: Inter musste gewinnen, um die Champions League nicht schon im Oktober zu verlassen - und sie taten es mit einer extrem intelligenten Vorstellung. Ein Tor in der ersten halben Stunde lenkte das Spiel in die richtige Richtung. 


Mehr dazu: Der BVB in der Einzelkritik


  • Deutschland

Süddeutsche: Dortmund so defensiv wie nie. Die Absenz der beiden in der Bundesliga für zehn Tore zuständigen Stürmer Reus und Alcácer erwies sich als zu große Bürde. Statt in Person von Mario Götze in der 66. Minute eine kreative Komponente ins Spiel zu bringen, entschied sich Favre für Mahmoud Dahoud, der Thomas Delaney ersetzte.

Bild: BVB droht Gruppen-Aus nach 0:2 bei Inter. Jetzt muss Favre siegen. So stoppt Dortmund die Trainer-Diskussion nicht. Ohne Reus (Grippe), Alcácer (Achillessehne) und Götze (90 Minuten auf der Bank) ist er [der BVB] vorne viel zu harmlos.

Spiegel Online: Es war ein ängstlicher Auftritt, den Borussia Dortmund bei Inter Mailand hinlegte - die Position des Trainers wird durch die Niederlage jedenfalls nicht verbessert. Sein Plan in Mailand war auf der Taktiktafel okay, wurde aber nach 23 Minuten mit Inters erstem Tor durchkreuzt. Dass der BVB trotzdem bis zur 74. Minute mit der Einwechslung Jacob Bruun Larsen und einer Systemumstellung auf eine Offensive setzte, die bei Inters kantiger Defensive ein müdes Lächeln hervorrief, schädigte Favre weiter.

WAZ: Nach dem 0:2 bei Inter Mailand reden BVB-Spieler und –Verantwortliche die eigene Leistung schön. Das ist gefährlich. Mit solchen Offensivspielern sollte es schon der Anspruch sein, Inter ernsthaft in Gefahr zu bringen – zumindest, wenn die Zielsetzung "Überwintern im Europapokal" lautet. Von daher war es durchaus bedenklich, wie sehr der schwache Auftritt von Mailand schöngeredet wurde.

Kicker: Inter zu cool für einfallslosen BVB. Borussia Dortmund hat in der Champions League bei Inter Mailand mit 0:2 verloren. In einer ereignis- und chancenarmen Partie reichten den Nerazzurri letztlich wenige Chancen, um den deutschen Vize-Meister zu bezwingen.

  • England

Daily Mail: Inter untermauert seine Ansprüche auf die K.o.-Runde. Borussia Dortmund enttäuscht und muss kämpfen, um die Gruppe zu überstehen. Der BVB erfüllte die Erwartungen nicht und hatte Probleme, das Tempo der Gastgeber mitzugehen. 

Sky Sports: Lautaro Martínez trifft im vierten Spiel in Folge, bevor auch Candreva die Dortmunder bestrafte. 

  • Schweiz

Blick: Schwarzer BVB-Abend im San Siro! Lucien Favres Dortmund beisst sich am Inter-Bollwerk die Zähne aus. Es ist nach dem 1:2 gegen Union Berlin zwar erst die zweite Pleite im 13. Saisonspiel für die Dortmunder. Und doch dürfte sie Wasser auf die Mühlen von Favres Kritiker sein.

NZZ: Inter Mailand spielt clever und besiegt ideenlose Dortmunder 2:0. Falsch ist es nicht, diesen Erfolg von Inter gegen Borussia Dortmund als minimalistisch zu bezeichnen. Wer Gründe für den äussert behäbigen Auftritt der Dortmunder suchte, der konnte in der Aufstellung fündig werden. Mit Marco Reus, der verletzt fehlte, kam dem Dortmunder Angriff jenes unberechenbare Element abhanden, das selbst einer solch disziplinierten Defensive wie der Inters Probleme bereiten kann.

Tagesanzeiger: Borussia Dortmund patzt bei Inter Mailand. Jede Menge Ballbesitz, aber kaum Torgefahr – Borussia Dortmund hat nach einer taktischen Lehrstunde die gute Ausgangslage in der Champions League leichtfertig verspielt.

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