17.06.2019 22:53 Uhr

Doppelpack-Experte sorgt für deutschen U21-Auftaktsieg

Verdienter Erfolg für die deutsche U21
Verdienter Erfolg für die deutsche U21

Start geglückt, Pflicht erfüllt: Dank Doppelpack-Experte Marco Richter haben die deutschen Jungstars zum Auftakt der U21-EM ihre Titelambitionen eindrucksvoll untermauert.

Das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz bezwang Dänemark im italienischen Udine verdient mit 3:1 (1:0) und setzte sich in Gruppe B an die Tabellenspitze.

Der überragende Flügelstürmer Richter vom FC Augsburg (28./52.) erzielte seine ersten Tore im DFB-Trikot. Kurios: Schon in der Bundesliga-Rückrunde hatte der 21-Jährige vier Treffer erzielt, zweimal per Doppelpack getroffen. Luca Waldschmidt vom SC Freiburg (65.) auf Vorarbeit von Richter erhöhte sogar noch, ehe Robert Skov (73.) per Handelfmeter verkürzte.

Am Donnerstag gegen Serbien, das nach dem 0:2 gegen Österreich bereits unter Druck steht, kann das DFB-Team bereits einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Nur der Gruppensieger erreicht sicher die Vorschlussrunde und löst so das Olympia-Ticket.

"Persönlich war es für mich überragend. Zwei Tore gemacht, eines vorbereitet, das ist ein extrem geiles Gefühl", sagte Matchwinner Richter, dem in seinem fünften Einsatz seine ersten beiden Tore im Trikot der deutschen U21-Auswahl gelangen. "Uns ist viel gelungen. Wir sind als Team sehr gut gestartet. Wir haben viel umgesetzt, was der Trainer gefordert hat."

Trainer Kuntz war entsprechend zufrieden, vor allem Richter bekam ein Extra-Lob. "Er hat in Augsburg einen klasse Schlussspurt hingelegt. Das war überragend. Er ist topfit hier angekommen", sagte Kuntz, blieb aber auch realistisch: "Es war ein verdienter Sieg, mehr auch nicht. Ich freue mich, dass die Mannschaft gut ins Turnier gekommen ist." Auch Kapitän Jonathan Tah mahnte, dass die Mannschaft "selbstkritisch" sein müsse: "Es gibt ein paar Sachen, an denen wir arbeiten müssen."

Aktivposten Richter bricht den Bann

Bei noch immer hohen Temperaturen von 25 Grad sahen die 7131 Zuschauer, darunter Teilzeit-Bundestrainer Marcus Sorg, ein intensives Duell zweier laufstarker Mannschaften. "Dänemark ist besser als 2017", hatte Kuntz vor Anpfiff gesagt, vor zwei Jahren hatte das DFB-Team gegen den Nachbarn mit 3:0 gewonnen. Diesmal erwiesen sich die Nordeuropäer als härtere Nuss.

Nach zähem Beginn bekam die deutsche Elf die Begegnung nur langsam in den Griff. Zwar gewannen Kapitän Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) und Leipzigs Lukas Klostermann in der Abwehr fast alle Zweikämpfe, offensiv leistete sich der Europameister aber viele Fehler. Erst in der 19. Minute gelang der erste gute Spielzug, Richter verzog knapp.

Kurz darauf machte es der etwas überraschend von Beginn an spielende Dribbelkünstler besser. Maximilian Eggestein von Werder Bremen legte im Strafraum ab, Richters abgefälschter Schuss landete mit etwas Glück im Tor. Weder in der U20 noch in der U21 war dem 21-Jährigen zuvor ein Tor gelungen, an der Seitenlinie riss Kuntz die Arme in die Luft.

BVB-Star Jacob Bruun Larsen kaum zu sehen

Kuntz hatte sich vor der Begegnung als fairer Sportsmann erwiesen. Der DFB-Coach hätte nach einem Fehler der UEFA Zugriff auf ein Video des geheimen Abschlusstrainings der Dänen gehabt, verzichtete aber auf ein Studium der Bilder. Dem 56-Jährigen blieben somit sowohl die Startelf als auch einstudierte Standards des Gegners verborgen.

Gebraucht hätte Kuntz die Hinweise aber kaum. Dänen-Star Jacob Bruun Larsen von Borussia Dortmund tauchte nach der Pause völlig ab, auch von Marcus Ingvartsen (künftig Union Berlin) war nicht viel zu sehen. Stattdessen legte Richter nach einem verpatzten Rückpass der Dänen eiskalt nach, wenig später gelang Waldschmidt mit einem gefühlvollen Heber die Entscheidung.

Die mysteriöse Vorhersage aus der Kabine erfüllte sich damit nicht. "Deutschland - Dänemark 0:4", hatte einen Tag vor der Begegnung auf der deutschen Taktik-Tafel gestanden. Kuntz vermutete mit einem Augenzwinkern Oliver Bierhoff hinter dem Streich, der "ja lange in Udine gespielt hat". Die richtige Antwort gab das deutsche Team ohnehin auf dem Platz.

 

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