10.05.2019 07:39 Uhr

Stimmen: "In der Kabine sind Tränen geflossen"

Martin Hinteregger und Co. waren sichtlich enttäuscht
Martin Hinteregger und Co. waren sichtlich enttäuscht

Dem großen Favoriten FC Chelsea auf Augenhöhe begegnet, riesige Chancen auf den Sieg gehabt und doch - ausgerechnet im Nervenkrimi Elfmeterschießen - ausgeschieden: Bei Eintracht Frankfurt überwiegt dennoch der Stolz auf die eigene Leistung. Die Stimmen zu Spiel:

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): "Um das alles zu realisieren, brauchen wir sicher etwas. Es war ganz außergewöhnlich wie heute wirklich alles zu sehen war, was uns ausmacht. Es war eine absolute Willensleistung der Jungs, auch in Verlängerung nach vorne zu marschieren und gewinnen zu wollen. Wir sind enttäuscht, weil wir auf Strecke aufgrund der besseren Chancen das Weiterkommen sicher verdient gehabt hätten, aber wir können in erster Linie verdammt stolz auf diese Truppe sein. Wir haben in Europa nur ein Spiel verloren, es war ein unglaublicher Ritt. Wir haben den die Liga und den Verein würdig präsentiert. Jeder in Europa weiß jetzt, was diese Mannschaft zu leisten imstande ist. Elfmeterschießen sind immer spannend und machen Spaß – aber wenn du verlierst, ist das natürlich doof. Jetzt richten wir die Jungs wieder auf, am Sonntag haben wir ein wichtiges Spiel, das wir gewinnen müssen. Es geht weiter."

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Der Traum von Baku ist geplatzt. Wir hätten das Finale verdient gehabt. Aber ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Wir standen fast mit einem Bein im Finale und haben dann im Elfmeterschießen den Kürzeren gezogen. Trotz allem überwiegt der Stolz. Die Mannschaft hat in dieser Saison eine einzigartige Haltung gezeigt. Was die Fans nach dem Spiel veranstaltet haben, ist großartig. Es macht einfach Spaß, hier Trainer zu sein. Schade, dass wir nicht nach Baku fahren. Vor der Pause hatten wir Probleme, das haben wir in der Pause angesprochen, waren dann noch überzeugender und haben wie aus einem Guss gespielt, mit Mut und Glaube. Das war unser bestes Spiel in dieser Kampagne.

Bei zwei Riesenmöglichkeiten hat Chelsea auf der Linie gerettet. Das kann man nicht trainieren. Wir hatten sie am Rand einer Niederlage. Gratulation an Chelsea. Dennoch müssen wir den Kopf oben behalten. In der Kabine sind Tränen geflossen. Ich habe versucht, die Jungs wieder aufzurichten und ihnen gratuliert. Wir müssen das schnell abhaken. Wenn man das heute alles gesehen hat, haben wir es uns verdient, auch nächstes Jahr international zu spielen. Die Reaktion der Fans hilft ungemein. Mannschaft und Fans sind unglaublich zusammengewachsen. Wir sind verpflichtet, weiter eine gute Leistung zu zeigen. Jetzt haben wir ein wichtiges Spiel gegen Mainz vor der Brust. Wir müssen alle Kräfte bündeln, Energie tanken und das Positive aus diesem Spiel mitnehmen."

Hütter über die Europa-League-Saison der Eintracht: "Es war fantastisch, was wir gezeigt haben. Mit sechs Siegen in der Gruppenphase haben wir einen Rekord aufgestellt, dann Champions-League-Mannschaften ausgeschaltet und im Halbfinale den Topfavoriten aus England zu Hause fast blamiert. Auch wenn wir nichts in der Hand haben, darf uns das stolz machen. Es war eine sensationelle internationale Saison, auch wenn wir keinen Titel gewonnen haben. Wir haben auf uns aufmerksam gemacht und uns sehr gut verkauft. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt."

Kevin Trapp (Torwart Eintracht Frankfurt): "Was hier los ist … Die Fans hätten sich das Finale verdient. Egal wo wir waren, es war immer voll, gefühlt immer ein Heimspiel. Die erste Halbzeit war nicht so gut, in der zweiten Halbzeit waren wir mutiger und haben an uns geglaubt. Dass man im Elfmeterschießen rausfliegt, tut weh. Vor unserer Leistung muss man immer wieder den Hut ziehen. Das war unser 47. Saisonspiel, dazu Verlängerung. Wir haben gegen Chelsea, die eigentlich immer in der Champions League sind, zweimal nicht verloren – und sind trotzdem ausgeschieden. Ich habe den Jungs versprochen, dass ich uns ins Finale bringe, doch es hat leider nicht gereicht. Glückwunsch an Kepa, der es gut gemacht hat."

Danny Da Costa (Eintracht Frankfurt): "Mein Kopf ist ziemlich leer. Wenn man 120 Minuten alles reinhaut und wie wir die eine oder andere Chance haben, ist das sehr bitter. Elfmeterschießen ist auch immer etwas Lotterie. Wenn man sieht wie viele Fans uns gefeiert haben, ist das Wahnsinn. Es war ein absoluter Gänsehautmoment, was die Fans nach dem Spiel gemacht haben. Sie sind einzigartig! Wir hätten gerne mit ihnen den Einzug ins Finale gefeiert. Das Glück war am Ende nicht auf unserer Seite. Wir haben Chelsea Paroli geboten und können erhobenen Hauptes sein. So ist Fußball. Das müssen wir leider akzeptieren und schnellstmöglich wieder nach vorne blicken. Ich habe riesen Respekt vor den Schützen, ich konnte mich gerade so auf den Beinen halten."

Maurizio Sarri (Trainer FC Chelsea): "Es war ein schweres, offenes Spiel, in dem Frankfurt sehr gefährlich war. Wir haben es nicht geschafft, vor der Halbzeit das 2:0 zu machen. Ich wollte mein Team kompakter sehen. Frankfurt war besser in den letzten 20 Minuten der zweiten Hälfte. Es war ein wundervolles Match."

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