08.05.2019 13:15 Uhr

Barca als "Lachnummer": Messi, ter Stegen und Co. am Boden

Marc-André ter Stegen und der FC Barcelona erlebten ein Fiasko
Marc-André ter Stegen und der FC Barcelona erlebten ein Fiasko

Schon wieder ein Debakel: Lionel Messi und Marc-André ter Stegen können den nächsten Zusammenbruch des FC Barcelona in der Königsklasse nicht verhindern und sehen "schrecklichen Tagen" entgegen.

Lionel Messi schaute immer wieder entgeistert auf den Boden, mit den Händen in den Taschen seiner roten Trainingsjacke schlich er sich wortlos davon. Auch der Blick von Marc-André ter Stegen und seinen Kollegen war einfach nur leer, die Schultern und Mundwinkel hingen herunter. Geknickt. Geschlagen. Gedemütigt. Am Boden zerstört verließen die Stars des FC Barcelona den Ort ihrer "historischen Blamage" (Marca).

"Eine katastrophale Nacht", stammelte Barca-Präsident Josep Bartomeu nach diesem 0:4 bei Jürgen Klopps furiosem FC Liverpool und dem bitteren Aus im Halbfinale der Champions League.

"Es gibt keine Entschuldigung", sagte Trainer Ernesto Valverde, der bei den Katalanen nun um seinen Job fürchten muss: "Wenn man einen solchen Zusammenbruch erlebt, hat man ein paar schreckliche Tage vor sich."

FC Barcelona "die größte Lachnummer der Geschichte"

3:0 hatten Messi und Co. das Hinspiel gewonnen, das Ticket für das Finale in Madrid schien schon gebucht - doch dann hat Liverpool "ein zitterndes Barca zerquetscht wie eine Kakerlake", wie "AS" schrieb.

Ängstlich. Überfordert. Fahrig. Von Minute zu Minute gab Barca die Partie mehr und mehr aus der Hand. Die Zeitung "Sport" sah "die größte Lachnummer der Geschichte. Unverzeihlich wie Barca in Anfield erlegt wurde."

Unrühmlicher Höhepunkte war der alles entscheidende Treffer von Divock Origi, als sich ter Stegen und seine Abwehr übertölpeln ließen. Bei der Ecke von Trent Alexander-Arnold in der 79. Minute schaute der deutsche Torhüter gar nicht richtig hin, gab noch Anweisungen an seine Vordermänner, die sich auch nicht wirklich für die schnelle Hereingabe des 20-Jährigen interessierten.

Origi, sträflich allein gelassen, musste dann nur noch an ter Stegen vorbei einschieben. Ein "Kirmestor", meinte "Sport": "So etwas sieht man nicht einmal in der E-Jugend."

An Gegentoren "trifft immer jemand die Schuld. Wenn man sich ein Tor betrachtet, wird man feststellen, dass da ein Fehler vorliegt", sagte Valverde hinterher - und auch ter Stegen durfte sich dabei durchaus angesprochen fühlen: "Sie haben uns mit dem vierten Tor überrascht. Liverpool hat Köpfchen bewiesen."

Für Barca ist diese so unerwartete Niederlage "schwer zu verdauen. Sie waren einfach besser als wir", sagte Sergio Busquets: "Von Anfang an waren sie da."

Messi bleibt blass, Suárez gibt sich selbstkritisch

Und Messi, der wegen einer Dopingprobe dann noch die Abfahrt des Mannschaftsbusses verpasste, war irgendwie nicht richtig da. Jedenfalls war der Superstar nicht der Messi, den Barca gebraucht hätte. Vor dem Tor blieb er bei seinen fünf Versuchen blass, zudem leistete sich der Argentinier 17 Ballverluste.

Und auch ter Stegen zeigte nicht, warum sie ihn in Barcelona schon den "Messi mit Handschuhen" genannt haben. Der 27-Jährige hatte schon Tage, an denen er das 2:0 durch Georginio Wijnaldum (54.) verhindert hätte.

"Wir müssen wirklich selbstkritisch sein", sagte Luis Suárez, nachdem Barca nun zum zweiten Mal in Folge nach einem deutlichen Sieg im Hinspiel noch gescheitert ist. Im Vorjahr war nach einem 0:3 beim AS Rom trotz des 4:1 zuvor bereits im Viertelfinale Endstation. "Wir können nicht die gleichen Fehler zwei Jahre in Folge begehen", sagte Suárez und meinte, sie hätten beim letzten Tor wie "Schuljungen" ausgesehen: "Wir sind wirklich sauer und spüren den Schmerz."

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