24.10.2018 11:02 Uhr

Julian Nagelsmann: "In unserer Gruppe ist alles möglich"

TSG-Trainer Julian Nagelsmann hat noch Hoffnung
TSG-Trainer Julian Nagelsmann hat noch Hoffnung

Trotz der schlechten Ausgangslage nach dem Remis gegen Olympique Lyon hat Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim den Einzug in die K.o.-Runde der Champions League noch lange nicht abgehakt.

Die Augen wanderten unruhig hin und her, die Zunge spielte nervös an den Innenseiten der Wangen. Kurz vor Mitternacht war Julian Nagelsmann immer noch emotional aufgeladen. Der Ärger über den verpassten Premierensieg, die drei Abwehrpatzer und den Schiedsrichter nagten am Trainer der TSG Hoffenheim. Doch der Frust nach dem 3:3 (1:1) gegen Olympique Lyon wich schon bald dem Trotz.

"Wir haben herausragend gespielt. Wir waren klar die bessere Mannschaft. Und ich werde die Jungs so vorbereiten, dass wir das auch im Rückspiel sein können", sagte Nagelsmann. Der 31-Jährige hat die K.o.-Runde trotz der schlechten Ausgangslage nach dem dritten Spieltag der Champions League noch längst nicht abgehakt: "Tabellarisch ist der Punkt Gold wert. Wenn wir so in Lyon spielen, können wir dort gewinnen."

Das muss der Fußball-Bundesligist auch. Schließlich haben die Kraichgauer in der Gruppe F lediglich zwei Zähler auf dem Konto. Nur mit einem Erfolg in zwei Wochen in Frankreich bleiben die Chancen auf den Achtelfinal-Einzug intakt. Das weiß auch Nagelsmann: "Wenn wir in Lyon gewinnen, ist in unserer Gruppe alles möglich. Ansonsten sieht es sehr düster aus. Das ist leicht auszurechnen."

Schulz: "Im Grunde drei Eigentore"

Leicht auszurechnen war auch, dass die TSG ohne die Schnitzer von Kapitän Kevin Vogt, Torwart Oliver Baumann und Verteidiger Kevin Akpoguma den Schlagabtausch gegen den Tabellenfünften der französischen Ligue 1 vor 24.144 Zuschauern gewonnen hätte. Bertrand Traore (26.), Tanguy Ndombele (59.) und Memphis Depay (69.) ließen sich aber nicht zweimal bitten.

"Im Grunde waren es drei Eigentore. Wenn wir die nicht machen, gehen wir als Sieger vom Platz", sagte der frustrierte Neu-Nationalspieler Nico Schulz: "Wenn wir gewonnen hätten, wäre es ein Schritt nach vorne gewesen - so aber nicht." Fast wortgleich äußerten sich seine Teamkollegen.

Der Doppelpack des kroatischen Vize-Weltmeisters Andrej Kramaric (32./47.) und das späte Tor zum Endstand durch Joelinton (90.+2) konnten die Profis kaum trösten. Die Spieler und Nagelsmann ("Drei Tore sollten im Normalfall reichen") trauerten den verpassten Chancen nach - denn trotz des Defensivdesasters war der Dreier drin.

Nagelsmann kritisiert Schiedsrichter

Zudem sorgte Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco für Ärger. Der Spanier hätte durchaus zwei Elfmeter gegen Lyon verhängen können. Kein Verständnis hatten die Kraichgauer auch dafür, dass der Unparteiische trotz der vier Treffer, der sechs Auswechslungen und des Zeitspiels der Franzosen in der zweiten Hälfte nicht einmal drei Minuten nachspielen ließ. Seinen Monolog über die Leistung des Referees fasste Nagelsmann selbst zusammen: "Um es kurz zu machen: Ich bin nicht zufrieden."

Doch mit der Unzufriedenheit soll spätestens in Lyon Schluss sein, neue Entschlossenheit soll endlich zum ersten Sieg führen. "Wir sollten nicht ständig darüber sprechen", kommentierte Nagelsmann die Tatsache, dass in allen drei bisherigen Partien mehr drin war: "Wir sollten es einfach tun!"

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