17.09.2018 18:25 Uhr

Champions-League-Hit an der Anfield Road: Klopp vs. Tuchel

Die Karrieren von Jürgen Klopp und Thomas Tuchel weisen viele Gemeinsamkeiten auf
Die Karrieren von Jürgen Klopp und Thomas Tuchel weisen viele Gemeinsamkeiten auf

Mainz, Dortmund und das Schwabenland - zwischen Jürgen Klopp und Thomas Tuchel gibt es viele Gemeinsamkeiten und Parallelen. Dazu zählen auch ihre Fähigkeiten als Fußballtrainer.

"Beide sind außergewöhnlich gut. Das, was der eine besser kann, gleicht der andere auf einem anderen Gebiet wieder aus", sagte Schalke-Sportvorstand Christian Heidel, der beide aus früheren Mainzer Zeiten kennt, dem "kicker".

Am Dienstag (ab 21:00 Uhr live bei sport.de) stehen sich beide Fußballlehrer im Duell zwischen dem FC Liverpool und Paris St. Germain an der legendären Anfield Road zum brisanten Vergleich in der Champions League gegenüber. Auch sportlich befinden sich beide in dieser Saison im Gleichschritt, Klopp landete mit den Reds in der Premier League fünf Siege in fünf Spielen, ebenfalls 15 Punkte aus fünf Partien holte Tuchel mit PSG in der Ligue 1.

Klopp: PSG "hat den Besten geholt, den ich kenne"

Jürgen Klopp war bei der Pressekonferenz am Montag voll des Lobes über seinen Landsmann. "Er ist ein herausragender Coach", sagte der 51-Jährige: "Es war wirklich schlau von PSG, Tuchel zu holen." Für eine Mannschaft mit so viel "unglaublicher individueller Qualität" brauche man einen Trainer, der "ihnen beibringen kann, zusammen zu spielen, und dafür haben sie den besten geholt, den ich kenne", sagte Klopp.

Beide Erfolgscoaches kommen aus dem Schwabenland. Während Klopp vor 51 Jahre in Stuttgart das Licht zur Welt erblickte, war es beim sechs Jahre jüngeren Tuchel das knapp 140 Kilometer entfernte Krumbach bei Ulm. Beide Trainer sammelten ihre ersten Erfahrungen im Profibereich als Trainer bei Bundesligist Mainz 05.

Viele Parallelen bei Klopp und Tuchel

Klopp übernahm den damaligen Zweitligisten 2001 und stieg drei Jahre später in die Bundesliga auf, Tuchel übernahm den Verein ein Jahr nach Klopps Abgang zum BVB. Auch an der Seitenlinie gibt es zwischen beiden Parallelen. "Bei Kloppo haben wir immer gesagt: Wir geben ihm eine Kette und eine Kugel, damit er nicht weg kann von der Bank. Und die nehmen wir dann auch mit zum Interview. Und Thomas Tuchel war genauso", sagte Heidel.

Auch beim BVB kreuzten sich ihre Wege. Nach sieben Jahren inklusive zwei Meisterschaften und DFB-Pokalsiegen zog es Klopp weiter in die Premier League zu Liverpool. Tuchel folgte diesmal direkt auf Klopp und gewann in zwei Jahren bei den Schwarz-Gelben ebenfalls den DFB-Pokal.

Tuchel-Nachfolger beim BVB ist wie "Wetten, dass ..?" nach Gottschalk zu moderieren

Nach Querelen mit der Vereinsführung musste Tuchel die Borussen verlassen und heuerte beim französischen Topklub PSG an. Die Vergleiche mit seinem Vorgänger beim BVB störten Tuchel. "Ich kenne wenige Menschen, die so eine Wirkung auf andere haben wie Jürgen." Sein Nachfolger zu sein, sei "wie 'Wetten, dass ..?' nach Thomas Gottschalk zu moderieren", sagte Tuchel dem "WDR".

Für Paris war in der vergangenen Champions-League-Saison Endstation im Achtelfinale - zu wenig für PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi. Unai Emery scheiterte trotz Meistertitel und Pokalsieg an den hohen Erwartungen, Tuchel übernahm zu Saisonbeginn. "Paris hat die Spieler und den Trainer, um in Liverpool etwas zu erreichen", sagte Al-Khelaifi und lobte seinen Coach anschließend überschwänglich: "Wir haben den besten Trainer der Welt."

Bilanz spricht für Klopp

Die Bilanz spricht vor dem Duell jedoch für Klopp. Bei acht Niederlagen in 12 Begegnungen gelang es dem 45 Jahre alten Tuchel nur einmal Klopp zu schlagen - in seiner Premieren-Saison als Cheftrainer von Mainz 05 gegen Klopps BVB.

Auch, wenn Tuchel die Vergleiche stören, er hätte sicherlich nichts dagegen, ein Jahr nach Klopp das Finale der Champions League zu erreichen - und erneut sein Nachfolger zu werden.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Liverpool: Alisson - Robertson, Gomez, van Dijk, Alexander-Arnold - Wijnaldum - Milner, Keita - Mane, Salah, Firmino

Paris: Areola - Bernat, Kimpembe, Silva, Meunier - Diarra - Nkunku, Rabiot - Neymar, Mbappe - Cavani 

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

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