23.05.2018 11:25 Uhr

Ricken: BVB-Jahrhundert-Tor war "geplant"

Lars Ricken konnte die Champions League im Jahr 1997 gewinnen
Lars Ricken konnte die Champions League im Jahr 1997 gewinnen

Der ehemalige Nationalspieler Lars Ricken hat vor dem Champions-League-Finale 1997 mit Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund gegen Juventus Turin (3:1) in München einen Crash mit einem Motorrad verheimlicht. Zudem erläuterte der 41-Jährige seinen traumhaften Treffer zum Endstand im Endspiel.

"Zwei Wochen vor dem Finale hatte ich einen leichten Motorradunfall. Mein Chopper rutschte nach rechts weg, ich stürzte. Wäre die mir aufs Bein gefallen, hätte ich kaum spielen können", sagte Ricken der "Sport Bild".

"Ich hatte großes Glück. Einzig meine Schulter wurde in Mitleidenschaft gezogen und musste ein paarmal gespritzt werde", berichtete der ehemalige Offensivspieler: "Unserem Doktor habe ich gesagt, dass ich im Training draufgefallen bin. Früher wurde da nicht bis ins kleinste Detail nachgefragt. Aber ich habe meine Lehren aus dem Unfall gezogen: Seitdem bin ich nie wieder auf ein Motorrad gestiegen. Und das ist jetzt über 20 Jahre her!"

"Den Lupfer hatte ich genau geplant"

Im Finale machte sich Ricken als Einwechselspieler mit seinem Tor zum 3:1 für den BVB unsterblich. "Den Lupfer hatte ich genau geplant. Und je öfter ich die Aktion sehe, muss ich sagen: Es war die beste aller Möglichkeiten", erinnert sich Ricken, der in der 70. Minute eingewechselt wurde, an sein Meisterstück: "Am Ende hatte es tatsächlich etwas Gutes, dass ich zunächst auf der Bank saß. Ich habe gesehen, dass Juves Keeper Peruzzi permanent weit vor seinem Tor stand. Ich habe meinen Mitspielern auf der Bank gesagt: 'Wenn ich reinkomme, schieße ich mit meinem ersten Ballkontakt direkt aufs Tor.'" 2009 wurde der Treffer zum BVB-Tor des Jahrhunderts.

Überhaupt war Ricken als junger Spieler für die Überraschungsmomente in der Dortmunder Mannschaft verantwortlich. "Ich war der Unbekümmerte in einer Wahnsinnstruppe. Über Dinge abseits des Platzes habe ich mir nicht so viele Gedanken gemacht", erklärte der jetzige Nachwuchskoordinator der Borussia. 

Im Finale sei der BVB gegen Juventus Turin zudem klarer Außenseiter gewesen. "Uns hatte man nicht unbedingt im Finale erwartet. Trotzdem war uns klar, dass wir in einem Spiel auch Juventus schlagen können", so Ricken, der den vorangegangenen Halbfinal-Sieg gegen Manchester United als "Initialzündung für den Titel" ausmachte: "Wenn es eine Überraschung gab, dann den Halbfinal-Triumph über Manchester United. Die waren zu dem Zeitpunkt mit Schmeichel, Keane, Giggs, Beckham und Cantona das Maß aller Dinge."

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