02.05.2018 12:26 Uhr

"Nichts zu verlieren": Wenger fordert Sturmlauf

Arsène Wenger will mit dem FC Arsenal ins Finale der Europa League
Arsène Wenger will mit dem FC Arsenal ins Finale der Europa League

Endstation Madrid? Möglicherweise absolviert Arsène Wenger am Donnerstag sein letztes Europacupspiel mit dem FC Arsenal.

Arsène Wenger hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Nur schwer war das 1:1 gegen Atlético Madrid zu schlucken, roch es doch piefig nach Halbfinal-Aus in der Europa League und recht penetrant nach Abschied. Wenger wusste: Ohne ein Zauberstück im Rückspiel fällt für ihn schon am Donnerstag (21:05 Uhr) der finale Vorhang auf internationaler Bühne als Teammanager des FC Arsenal. Doch so ungebührend will der Franzose seine Welt-Karriere nicht versanden lassen. Was ihm vorschwebt, ist ein vorletztes Hurra.

"Der einzige Vorteil des Hinspiel-Ergebnisses ist, dass wir wissen, was wir tun müssen. Wir haben nichts zu verlieren. Wir müssen dorthin fahren, um zu gewinnen", sagte Wenger, der nach der Saison nach 22 Jahren seinen Hut nimmt. Aber auch im Alter von 68 Jahren hat er noch Träume. Sein erster Europapokal-Sieg überhaupt wäre so einer.

"Ihn die Trophäe in die Höhe stemmen zu sehen, wäre natürlich die Sahne auf der Torte", gab Arsenal-Stürmer Danny Welbeck zu. Dafür müsste aber erst das Finale am 16. Mai in Lyon erreicht werden.

Wenger schont im Alltag die Kräfte

Zwar würde bei Atlético neben einem Sieg auch jedes Unentschieden ab 2:2 für das Endspiel reichen, aber auf viele Treffer darf gegen die nahezu unmenschlich aggressiv verteidigenden Madrilenen nicht gehofft werden. Ein Heim-Gegentor hat Atlético zum letzten Mal am 20. Januar (1:1 gegen den FC Girona) kassiert. "Wir gehen positiv in das Spiel, wollen Chancen kreieren und treffen", sagte Welbeck. Um das irgendwie hinzubekommen, vernachlässigte Wenger die Premier League, wo die Gunners als Tabellensechster ohnehin nicht viel zu melden haben.

Am vergangenen Wochenende bei Manchester United (1:2) schonte der Elsässer reihenweise Stammkräfte. Spieler wie die Weltmeister Mesut Özil und Shkodran Mustafi, Abwehrchef Laurent Koscielny und Lenker Aaron Ramsey waren nicht einmal im Kader. Alles für den großen Sturmlauf bei Atlético. Sollte Arsenal trotz aller Vorkehrungen dennoch scheitern, liegt der Grund dafür vor allem im Hinspiel, als die Londoner die Partie trotz 1:0-Führung und 80-minütiger Überzahl nicht über die Zeit brachten.

Salzburg hofft auf die Chance

Noch schwerer als Wenger und Arsenal hat es Red Bull Salzburg im zweiten Halbfinale. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel bei Olympique Marseille muss für die erste Finalteilnahme seit 1994 (damals noch im UEFA-Cup) im zweiten Duell in Österreich alles passen.

"Es ist schon so, dass im Rückspiel etwas für uns möglich ist", sagte Salzburgs deutscher Trainer Marco Rose: "Wir haben am Donnerstag die Chance, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen und wollen vor vollem Haus nochmal eine Topleistung bringen." - Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

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