12.04.2018 11:50 Uhr

Müller warnt: CL-Final-Einzug wird "kein Spaziergang"

Thomas Müller warnt den FC Bayern
Thomas Müller warnt den FC Bayern

Rom, Liverpool oder Madrid? Hauptsache Kiev! "Wenn du im Halbfinale stehst, gibt es kein anderes Ziel mehr. Dann willst du auch den letzten Schritt machen und ins Finale. Das haben wir uns ganz klar auf die Fahne geschrieben", sagte Mats Hummels in aller Deutlichkeit mit Blick auf das Endspiel in der Champions League am 26. Mai in der ukrainischen Hauptstadt.

Die wenig berauschende Nullnummer im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Sevilla, die zum siebten Einzug ins Halbfinale (24./25. April und 1./2. Mai) der Königsklasse in den letzten neun Jahren reichte, hatte der FC Bayern schnell abgehakt. Das Traumziel Kiev und die möglichen Gegner Real Madrid mit Superstar Cristiano Ronaldo, Jürgen Klopps FC Liverpool sowie Messi-Bezwinger AS Rom rückten vor der Auslosung am Freitag (13:00 Uhr) im UEFA-Hauptquartier in Nyon schnell in den Mittelpunkt.

Nach dem überraschenden Aus der heißen Titelanwärter FC Barcelona und Manchester City wollte sich der Rekordmeister auf dem Weg zum zweiten Triple nach 2013 nicht in die Favoritenrolle drängen lassen. "Natürlich sind wir gierig und wollen durchziehen", sagte Kapitän Thomas Müller, "aber das wird kein Spaziergang. Es wird keinen leichten Gegner geben."

Die drei möglichen Kontrahenten bewegten sich "absolut auf Topniveau. Wir haben natürlich Ambitionen, wir haben Ehrgeiz, aber man darf keine Mannschaft unterschätzen", warnte Erfolgstrainer Jupp Heynckes, der bei allen seinen Teilnahmen an der Champions League ins Endspiel kam.

Barca-Aus ein "Warnschuss"

Vor allem die "verrückten Ergebnisse im Viertelfinale" seien für die Bayern ein "wichtiger Warnschuss", betonte Hummels: "Die Qualität ist so groß, da darf man sich keinen Durchhänger erlauben." Da sei "keiner mehr leicht zu schlagen", fügte Präsident Uli Hoeneß mit ernster Miene an.

Entsprechend egal war es Weltmeister Hummels, gegen wen es nun geht. "Meinetwegen auch zum hunderttausendsten Mal Real, das ist mir gleich", sagte er lapidar. Auch Hoeneß hatte "kein Wunschlos. Ich möchte nur ins Endspiel kommen."

Die Königlichen scheinen aber trotz der Beinahe-Blamage gegen Juventus Turin der härteste Brocken im Lostopf zu sein. In der vergangenen Saison war gegen Ronaldo, Toni Kroos und Co. im Viertelfinale Endstation gewesen. "Dann nehmen wir gerne Revanche", betonte Joshua Kimmich, "aber wir dürfen nicht den Fehler machen, zwei Schritte vorauszudenken."

Müller: Sevilla-Duell "kein Leckerbissen"

Zumal die Vorstellung gegen Sevilla wahrlich "kein Leckerbissen" war, wie Müller zugab: "Ein bisschen mutiger würde uns gut zu Gesicht stehen." Hummels sah "zu wenige Torchancen", weshalb Arjen Robben Richtung Halbfinale anmahnte, "dass wir eine Schippe drauflegen müssen".

Dennoch: Die Kritik an der glanzlosen Darbietung hielt sich in Grenzen. Hoeneß war sogar "sehr stolz" auf seine Stars. "Wenn man gesehen hat, was in Rom und Madrid passiert ist, war es richtig, nicht ins offene Messer zu laufen. Das war sehr professionell." Ein "sehr zufriedener" Heynckes stellte eine "überragende kämpferische Leistung" heraus. Seine Mannschaft habe sich "nicht aus der Ruhe bringen lassen" und "taktisch sehr gut agiert".

Bevor es in der Königsklasse wieder ernst wird, steht für die Bayern nach dem Gewinn der 28. deutschen Meisterschaft am Samstag (18:30 Uhr) in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach Teil eins des Schaulaufens an. Im DFB-Pokal wartet am Dienstag (20:45 Uhr) zudem das Halbfinale bei Bayer Leverkusen. Dass die Münchner unbedingt ins Finale nach Berlin am 19. Mai wollen, ist klar - doch noch größer ist die Sehnsucht nach Kiew.

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