11.04.2018 13:18 Uhr

"Trust in Klopp": Liverpool träumt vom Henkelpott

Jürgen Klopp greift mit dem FC Liverpool nach den Sternen
Jürgen Klopp greift mit dem FC Liverpool nach den Sternen

Jürgen Klopp stand vor dem Fanblock und genoss. Das Spiel war schon lange vorbei, als die noch immer siegestrunkenen Reds-Fans das ansonsten verwaiste Etihad Stadium mit ihren lautstarken Gesängen füllten.

Sie galten dem deutschen Teammanager und seinem FC Liverpool. Klopp ließ sich nach dem größten Erfolg seiner Amtszeit gemeinsam mit der Mannschaft vor der ekstatischen roten Menge feiern. "Trust in Klopp" war inmitten der Fans auf einem Plakat zu lesen.

"Wahnsinn. Fantastische Leistung der Jungs. Wir sind im Halbfinale. Das ist absolut verrückt", sagte Klopp nach dem 2:1-Erfolg im Rückspiel bei Manchester City: "Bevor wir gegen sie gespielt haben, hat bei City diese Saison alles geklappt." Klopp führte die Reds zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder unter die letzten Vier der Champions League.

Der 50-Jährige hat den Glauben an einen großen internationalen Titel spätestens mit diesem Erfolg gegen die übermächtig erscheinende Millionen-Elf von Pep Guardiola zurück an die Anfield Road gebracht. Zuletzt gewannen die Reds den Champions-League-Titel 2005. In der Premier League hechelt Liverpool dem designierten Meister City mit 17 Punkten Rückstand dagegen hinterher.

Klopps Ansprache in der Halbzeit sitzt

"Es war klar, dass wir die Stimmung hier mit einem Tor killen können", sagte Klopp zum entscheidenden 1:1-Ausgleich von Mohamed Salah kurz nach der Pause. Zuvor hatte sein Team einen wahren Sturmlauf der Gastgeber auch mit Glück überstanden.

Nach dem frühen 1:0 von Gabriel Jesus (2.) war ein weiterer City-Treffer durch den Ex-Schalker Leroy Sané (42.) wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt worden - allerdings kam der Ball vom Gegner.

In der Halbzeitpause hat der deutsche Teammanager dann schließlich seiner Mannschaft in gewohnter Manier Dampf gemacht. "Wenn sie den Ball von euch wollen, dann müssen sie euch töten, sie haben keine andere Chance, ihn zu bekommen", zitiert der englische Sender "BT Sport" Jürgen Klopp.

"Manchester City war das schwerste Los", so Klopp hinterher: "Ich denke wirklich, dass sie derzeit das beste Team der Welt sind, aber ich wusste, dass wir sie besiegen können." Der 50-Jährige hat die schwerste Prüfung seit seinem Amtsantritt im Oktober 2015 bestanden, und im Duell der ehemaligen Bundesligatrainer einmal mehr einen Sieg gefeiert. Es war bereits der achte Erfolg des Ex-Dortmunders im 14. Duell mit dem früheren Bayern-Coach.

"Jürgen Klopp macht uns glücklich"

Klopp scheint endgültig angekommen und etabliert im Nordwesten Englands. Er hat den Verein, ähnlich wie zu seiner Zeit bei Borussia Dortmund, komplett hinter sich gebracht und scheint mittlerweile ähnlich fest im Sattel zu sitzen wie einst beim BVB.

"Ich denke, Jürgen Klopp macht uns glücklich", sagte Vorstandsboss Peter Moore bereits vor dem Rückspiel zu Omnisport: "Wir haben zwar mit ihm noch keinen Titel geholt, aber dieser attackierende Spielstil, seine Art mit Menschen umzugehen, die Chemie und seine Person selbst - Klopp ist perfekt für Liverpool."

Vor der Auslosung der Halbfinals am Freitag in Nyon dürfte den Reds trotz der dünnen Personaldecke im Mittelfeld (Klopp: "Wir gehen ein bisschen auf dem Zahnfleisch") nicht Angst und Bange werden. Denn wer "das beste Team der Welt" schlägt, muss keinen Gegner fürchten. Und schließlich vertraut man in Liverpool auf Klopp.

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