01.11.2017 16:53 Uhr

Hertha: Mit Youngster-Power gegen das Europa-Aus

Pál Dárdai will der Jugend eine Chance geben
Pál Dárdai will der Jugend eine Chance geben

Auf seinen 1000. Tag als Trainer von Hertha BSC dürfte sich Pál Dárdai ein Gläschen seines geliebten ungarischen Rotweins gegönnt haben, doch am 1001. droht bereits die große Katerstimmung. Am Donnerstag (21:05 Uhr) zittern die Berliner im heimischen Olympiastadion gegen Zorya Lugansk aus der Ukraine um den Verbleib in der Europa League. Die Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde stehen denkbar schlecht, das weiß auch Dárdai.

"Das wäre wunderbar, wird aber schwierig", sagte Dárdai dem "Tagesspiegel". Der 41-Jährige hatte schon direkt nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel von Lviv allen Rechenspielen ums Weiterkommen eine Absage erteilt. Verständlich, bei nur einem Punkt aus drei Spielen. Verliert die Hertha gegen Lugansk und holt der Östersunds FK parallel bei Athletic Bilbao mindestens ein Unentschieden, platzt der Traum von der K.o.-Phase vorzeitig. So weit will es Dárdai aber am Donnerstag nicht kommen lassen. "Natürlich wollen wir gewinnen", sagte er auf der Pressekonferenz am Mittwoch selbstbewusst.

Die Lage ist ernst, da stellte Dárdai gar die Freude über seinen 1000. Tag im Amt zurück. "Das ist ein schönes Jubiläum, aber im Fußball zählt immer der nächste Pass. Wenn der nicht ankommt, ist der Trainer unter Druck. So ist der Fußball", sagte der Ungar dem "kicker".

Am 5. Februar 2015 hatte er die Hauptstädter übernommen und stabilisiert. Die aktuelle Talfahrt, vor dem 2:1-Sieg am Wochenende in der Bundesliga gegen den Hamburger SV war Berlin sieben Pflichtspiele sieglos gewesen, stellt doch auch Dárdai vor Probleme.

Darida und Leckie müssen passen

Gegen Lugansk fehlen dem Coach wohl weiterhin seine besten Spieler. Die angeschlagenen Vladimír Darida (Bänderdehnung) und Mathew Leckie (muskuläre Probleme) trainierten in dieser Woche nicht. "Vladi braucht sicherlich noch Zeit, bei Leckie hoffe ich, dass er uns nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung steht", sagte Dárdai. Der Australier Leckie war jüngst für die Playoffs zur Weltmeisterschaft 2018 gegen Honduras am 10. und 15. November nominiert worden.

Dies will Dárdai als Anlass nehmen, gegen Lugansk auch Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben. "Zwei bis drei junge Spieler werden morgen beginnen. Auch Spieler, die bisher wenig gespielt haben, will ich einsetzen", kündigte der Coach am Mittwoch an und fügte hinzu: "Egal, wer auf dem Platz steht: Diejenigen, die morgen spielen, werden alles dafür geben, zu gewinnen."

Auf die Unterstützung der Zuschauer kann Dárdai gegen die Ukrainer nur bedingt bauen. Gerade einmal knapp 20.000 Besucher werden erwartet, im bislang einzigen Europa-League-Heimspiel der laufenden Saison gegen Bilbao (0:0) waren Mitte September immerhin 28.832 Fans gekommen. Doch so ganz aufstecken will der Trainer noch nicht: "Wenn wir gut arbeiten und eine gute Passschärfe haben, gewinnen wir das Spiel." Auch das würde das Europa-Aus wohl nur vertagen.

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